2024-04-25T08:06:26.759Z

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Gegen die drohende Heimniederlage gestemmt: mit Kampfgeist bog Calcio das Spiel um. In dieser Szene beim Kopfball: Mahir Ege und Gentian Lekaj. Foto: Yavuz Dural
Gegen die drohende Heimniederlage gestemmt: mit Kampfgeist bog Calcio das Spiel um. In dieser Szene beim Kopfball: Mahir Ege und Gentian Lekaj. Foto: Yavuz Dural

Calcio: Torfestival nach Katastrophenstart

Calcio Leinfelden-Echterdingen gewinnt in einem verrückten Spiel gegen Essingen

Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen gewinnt gegen den TSV Essingen mit 6:4 – ein Erfolg des Teamgeists und der Moral.

Francesco Di Frisco ist ein ehrlicher Zeitgenosse. Nein, natürlich habe er nach neun Minuten nicht mehr an einen Sieg seiner Mannschaft in der Verbandsliga-Heimpartie gegen den TSV Essingen geglaubt. Allzu schlecht war es am Sonntag für Calcio Leinfelden-Echterdingen los gegangen. „Vielleicht auf ein Unentschieden hatte ich noch gehofft“, sagte der Trainer. Doch es sollte anders kommen. Nach einem frühen 0:2-Rückstand entwickelte sich ein verrücktes Spiel – an dessen Ende ein 6:4 der Gastgeber stand. Dieses war vor allem zwei Echterdinger Tugenden zu verdanken: Teamgeist und Moral.

Zehn Tore in nur einer Begegnung! Zuschauer-Herz, was willst du mehr? Schön herausgespielte waren dabei, zwei Strafstoßtreffer – und auch ein kurioses Eigentor aus 40 Metern. „Bei uns bekommt man halt was für sein Eintrittsgeld geboten“, sagte ein nach dem Schlusspfiff bestens gelaunter Di Frisco. Durch den Sieg und das nun dritte Spiel nacheinander ohne Niederlage hat Calcio erstmals in dieser Saison die Abstiegszone verlassen und rangiert auf Platz zehn. „Meine Mannschaft findet immer besser zusammen; sie wird immer stärker“, sagte Di Frisco.

Zwei frühe Gegentore

Zu den schon erwähnten Erfolgskomponenten kamen auf dem Kunstrasenplatz in den Goldäckern Lauffreude, ein starkes Zweikampfverhalten und eine endlich konsequente Chancenverwertung hinzu. Bedurft hat es dafür aber erst einmal des besagten 0:2-Rückstands. Bei beiden Gegentoren konnte man den Verdacht bekommen, dass die Echterdinger in der Nacht zuvor zu ausgiebig auf dem Krautfest gefeiert hatten. So vermochte der Torwart Sezer Özerdem nach einem viel zu kurz geratenen Rückpass seines Teamkollegen Max Weber den einschussbereiten Dennis Werner nur noch mit einem Foul zu stoppen – den fälligen Elfmeter verwandelte Stanislaus Bergheim (2.). Und sieben Minuten später donnerte der Calcio-Kapitän Gökhan Gümüssu einen Freistoß in die Essinger Mauer, und den sofort eingeleiteten Konter über die sich lange nicht im Bilde befindliche linke Calcio-Abwehrseite, schloss Patrick Faber erfolgreich ab (9.).

Es musste zu diesem Zeitpunkt Schlimmstes für die Echterdinger befürchtet werden. Doch nachdem erneut Werner und Daniel Queiroz Serejo für die Gäste weitere gute Chancen ausgelassen hatten, besannen sich Di Friscos Akteure und kamen immer stärker auf – auch wenn der Anschlusstreffer ein wenig glücklich war. Im Gestochere um den Ball wollte der Schiedsrichter Philipp Lehmann ein Handspiel des am Boden sitzenden Thorben Joos gesehen haben. Den fälligen Strafstoß verwandelte Gümüssu sicher zum 1:2 (40.). Damit nicht genug: ebenfalls noch vor der Pause besorgte Josip Pranjic den Ausgleich. Nach einem Essinger Befreiungsschlag drosch er den Ball per Direktabnahme aus 30 Metern ins Tor.

Eigentor aus 40 Metern

Nach der Pause gelang dem schussgewaltigen Defensivmann dann sogar ein Treffer aus 40 Metern – allerdings ins eigene Gehäuse und deutlich gefühlvoller. Der weit vor dem Tor stehende Özerdem hatte jedenfalls keine Abwehrchance. Es war der 4:4-Ausgleich für Essingen (64.), nachdem zuvor Shkemb Miftari für Calcio, Jonathan Sedlmayer für Essingen und abermals Gümüssü, diesmal per Kopf, binnen nur fünf Minuten erfolgreich gewesen waren.

Mit der Punkteteilung wollten sich die Gastgeber aber nicht zufrieden geben – schon gar nicht die spät ins Spiel gekommenen Armin Zukic und Tahir Bahadir. Erstgenannter markierte das 5:4 (76.), Letztgenannter den 6:4-Endstand (83.). In beiden Fällen hatte der diesmal stark aufspielende Shaban Ismaili seine Kollegen mit weiten Pässen auf die Reise geschickt und damit maßgeblichen Anteil am Knockout der Gäste. An einen solchen dürften diese nach den ersten neun Minuten wohl kaum noch gedacht haben.

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Aufrufe: 016.10.2017, 14:00 Uhr
Filder-Zeitung / Susanne DegelAutor