2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Der Kapitän Gökhan Gümüssu musste im Training aussetzen, dürfte aber bis zum Spiel wieder fit werden – auch für ihn also eine Chance zur Revanche. Vor Jahresfrist gab es für ihn und die Seinen in Ilshofen eine Abreibung. Foto: Yavuz Dural
Der Kapitän Gökhan Gümüssu musste im Training aussetzen, dürfte aber bis zum Spiel wieder fit werden – auch für ihn also eine Chance zur Revanche. Vor Jahresfrist gab es für ihn und die Seinen in Ilshofen eine Abreibung. Foto: Yavuz Dural

Calcio: Plötzlich selbst ein Topkandidat?

Vor dem Duell gegen den TSV Ilshofen sind Gökhan Gümüssu und Bastian Joas angeschlagen

Nach der Erfolgsserie der vergangenen Wochen steht der Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen nun in Ilshofen vor einer wegweisenden Prüfung. An keinen Gegner der Staffel sind die Erinnerungen schlechter als an diesen.

Ob aus seinen Worten mehr die Vorfreude oder eher eine Befürchtung spricht, ist schwer zu sagen. Fest steht für Francesco Di Frisco: „Es wird kein langweiliges Spiel. Die Zuschauer dürften erneut einiges geboten bekommen.“ So wie zuletzt meistens, wenn Di Friscos Mannschaft, der Fußball-Verbandsligist Calcio Leinfelden-Echterdingen, im Einsatz war. Zehn Tore im Spiel gegen Essingen (6:4), neun vor Wochenfrist in der Partie gegen Tübingen (6:3). Und wie viele nun an diesem Samstag im Auswärtsduell beim TSV Ilshofen? Auch wenn es die um Bodenhaftung bemühten Verantwortlichen in den Goldäckern ungern thematisieren: nach der jüngsten Erfolgsserie wird das Kräftemessen mit dem derzeit drittplatzierten Titelanwärter zum Wegweiser für das eigene Team. Sollte jenes seinen Lauf auch gegen diesen Konkurrenten fortsetzen, befände es sich plötzlich selbst im Kreis der Topkandidaten.

Einstweilen beharrt der Trainer Di Frisco auf dem ursprünglich gesetzten Saisonziel: Klassenverbleib – was den Echterdingern freilich trotz ihres personellen Umbruchs vom Sommer von vornherein keiner so recht abgenommen hatte. Der Tenor aus dem Umfeld: zweckmäßige Tiefstapelei. Allemal mitspielen dürften die Erfahrungen aus der Vergangenheit. In der hat man sich beim Filderclub nicht selten deutlich weiter aus dem Fenster gelehnt – ehe man gleichfalls nicht selten Hohn und Spott erntete, als es dann schief ging Aus Schaden, heißt es, wird man klug.

In elf Spielen neunmal 0:1 hinten

Wegdiskutieren lässt sich auch für Di Frisco nicht, dass seine Mannschaft zuletzt zunehmend ins Rollen gekommen ist. Nach der Ergebniskrise aus den ersten Wochen der Saison haben die Seinen aus den vergangenen fünf Spielen 13 von 15 möglichen Punkten geholt. Gewiss: ein Problem, das den Coach Spieltag für Spieltag die Haare raufen lässt, schleppt das Calcio-Ensemble weiter hartnäckig mit. Eine defensive Stabilität, die will einfach nicht einkehren. „Die Art und Weise, wie wir Tore kriegen, nervt. Es muss irgendwann ein jeder begreifen, dass er, egal auf welcher Position, eine Verantwortung hat, mit zu verteidigen“, ächzt Di Frisco. Bezeichnenderweise lief seine Elf in ihren bisherigen elf Liga­auftritten 2017/2018 neunmal einem 0:1-Rückstand hinterher.

Andererseits: was macht dies am Ende noch aus, wenn zugleich die eigene Offensive wie eine Lawine über die gegnerischen Abwehrreihen rollt? Geballte Angriffswucht sticht Abwehrpannen. Eben gegen die Essingens und Tübingens der Staffel ging die Formel so auf. Und hiernach fahren, bei allen Sorgenfalten Di Friscos, zumindest dessen Kicker nun auch ins Hohenlohische mit viel Selbstvertrauen – dorthin, wo ihr Verein den bislang schwärzesten Nachmittag seiner knapp eineinhalbjährigen Verbandsliga-Geschichte erlebte. In der vorigen Runde lautete das Echterdinger Ergebnis in Ilshofen 1:6. Von keinem Kontrahenten wurde der Vorjahresaufsteiger so vorgeführt wie von diesem. Der Torjäger der Gastgeber, Benjamin Kurz, netzte seinerzeit allein viermal ein.

Gümüssu und Joas angeschlagen

Insofern geht es an diesem Spieltag auch um eine Wiedergutmachung. Immerhin acht Calcio-Kicker, die damals zum Einsatz kamen, sind heute noch dabei. „Für mich“, sagt Di Frisco, „ist Ilshofen die stärkste Mannschaft der Spielklasse“. Noch vor Hollenbach und Dorfmerkingen. Umso wichtiger wäre es, dass der Kapitän Gökhan Gümüssu und Bastian Joas rechtzeitig fit werden. Beide haben in dieser Woche im Training angeschlagen pausiert. Dass es bei Thomas Scheuring nach seinem Muskelfaserriss schon für ein Comeback reicht, ist eher unwahrscheinlich. Mit zwei anderen, den Langzeitverletzten Christopher Paurevic und Michael Gann, ist eh erst wieder nach der Winterpause zu rechnen.

Spätestens dann wollen die Echterdinger auch die Baustelle „Torhüter“ geschlossen haben. Seit dem Ausstieg von Henning Bortel haben sie ja nur noch einen Keeper im Kader. Die Suche nach einem weiteren Schlussmann läuft. Ein gehandelter Name: Mario Aller, derzeit Nummer eins beim Staffelrivalen FC 07 Albstadt. Der 25-Jährige wohnt in Bonlanden, hätte also einen deutlich kürzeren Weg als zu seinem jetzigen Club.

Die Fieberkurve von Calcio Leinfelden-Echterdingen in der Übersicht


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Aufrufe: 03.11.2017, 12:00 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor