Vielleicht sollten sie in den Trainingseinheiten in dieser Woche einfach mal nur aufs Tor ballern – aus allen denkbaren Winkeln, aus der Nahdistanz, aus der Ferne, mit Gefühl und mit Schmackes. Vielleicht treffen die Verbandsliga-Fußballer von Calcio Leinfelden-Echterdingen dann ja am Samstag im Spiel bei den Sportfreunden in Schwäbisch Hall den Ball so oft ins gegnerische Tor, dass es zum ersten Saisonsieg reicht. Am vergangenen Samstag ist ihnen der im dritten Anlauf nämlich abermals versagt geblieben. Beim 0:1 nahmen die Gäste vom FC 07 Albstadt alle drei Punkte mit nach Hause. Und das nur aufgrund der eklatanten Abschlussschwäche der Echterdinger. „Wir haben die Punkte schon wieder hergeschenkt“, sagt der nach dem Schlusspfiff immer noch ungläubig dreinblickende Echterdinger Trainer Francesco Di Frisco. „Heute hat klar unsere Offensive das Spiel verloren.“
Die Liste mit den Namen der Calcio-Kicker, die die Partie auf dem Kunstrasenplatz in den Goldäckern hätten entscheiden können, ist lang. Angefangen beim Kapitän Gökhan Gümüssu, der diesmal als einziger Stürmer aufgeboten war und der in den ersten neun Minuten dreimal aussichtsreich, aber eben erfolglos zum Abschluss kam, über Armin Zukic (22./38.) und Daniel Juric, der den Ball kurz vor dem Pausenpfiff freistehend und zentral aus elf Metern nicht richtig trifft.
Nach Wiederanpfiff trug sich dann als Erster Bastian Joas in die Liste ein. Nachdem er den Ball im Strafraum sauber an seinem Gegenspieler vorbei gelegt und geschossen hatte, konnte Albstadts Keeper den Ball nur abklatschen – der Nachschuss von Joas aus fünf Metern ging nicht nur übers Tor, sondern auch über die angrenzende Sporthalle. Ein Schuss, der ihn wenig später die Auswechslung kostete. „Beim nächsten Versuch hätte er die Kugel vielleicht über ganz Echterdingen geschossen“, sagt Di Frisco und beweist zumindest den Pressevertretern gegenüber Humor.
Für ein letztes Kopfschütteln beim Echterdinger Anhang sorgten schließlich in der Schlussminute noch Gümüssu und der eingewechselte Gentian Lekaj. Erstgenannter trifft aus einem Meter nur den Keeper, den Abpraller schießt Lekaj am am Boden liegenden Aller und am Pfosten vorbei. Es wäre zumindest der mehr als verdiente Ausgleich gewesen, nachdem in der 75. Minute Armin Hotz für die überraschende Gästeführung gesorgt hatte. Nach einer Ecke stimmte einmal die Zuordnung in der sonst sehr starken Defensive um die beiden Innenverteidiger Mahir Ege und Neuzugang Max Weber nicht und der aufgerückte Abwehrmann konnte sein Team jubeln lassen – 1:0 aus Sicht der Gäste.
Die hatten bis dahin ihr Glück einzig mit langen Pässen hinter die Viererkette von Calcio und auf den pfeilschnellen Pietro Fiorenza versucht. Meist ohne Fortune und wenn der Stürmer dann doch zum Abschluss kam, war auf Torwart Henning Bortel Verlass. Ansonsten hat Calcio die Begegnung dominiert und bis zum Strafraum gut kombiniert. Zu wenig indes, um ein Spiel zu gewinnen. „Wir sind sehr, sehr schwach vor dem Tor“, sagt Di Frisco, der mit Gümüssu als vorderste Spitze eigentlich einen guten Schachzug getätigt hatte. Der Erfahrene war von Beginn an ein steter Gefahrenherd und hatte nicht nur einmal die Chance, den Gegner schachmatt zu setzen. Aber was das Kapitel betrifft, müssen sie bei Calcio noch kräftig nacharbeiten – alle.
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