Druck lastet vor Derby auf BVC-Schultern

des BV Cloppenburg gleich richtig fordern. Der SV Meppen kommt an diesem Sonntag zum Derby ins Stadion an der Friesoyther Straße (Anpfiff: 14 Uhr). "Den Druck haben wir", sagt Tanja Schulte, die den BVC zusammen mit Imke Wübbenhorst trainiert. "Wir kämpfen um den Aufstieg, Meppen steht dagegen im Niemandsland der Tabelle und kann befreit aufspielen."

Wie groß der Druck auf den Schultern der Cloppenburgerinnen sein wird, entscheidet sich schon am Samstag. Dann spielt der größte Konkurrent des BVC im Aufstiegsrennen, die zwei Punkte mehr aufweisende Mannschaft Werder Bremens, auf Kunstrasen bei Arminia Bielefeld. "Das ist für beide Teams ein heftiges Auftaktprogramm", sagt Schulte.

Zumal sie davon ausgeht, dass die Emsländerinnen trotz ihres sechsten Ranges und eines großen Abstands zu Auf- und Abstiegszone im Derby Vollgas geben werden. "Außer unser Heimspiel in der Vorsaison waren die Derbys immer eng und umkämpft", erinnert sich die BVC-Trainerin. Die 0:3-Heimniederlage im Mai des Vorjahres ärgert sie noch immer.

Gut gefallen hat der 41-Jährigen dagegen die Leistung ihrer Mannschaft im Hinspiel. Im Emsland gewann der BVC 1:0. "Wir waren 85 Minuten lang die bessere Mannschaft", denkt Schulte, die auf die rotgesperrte Torhüterin Nienke Olthof und die Langzeitverletzte Kea Eckermann verzichten muss, gerne an den Saisonbeginn zurück. Der Ausfall Olthofs bereitet Schulte aber keine Sorgen: "Domi wird sie gut ersetzen", vertraut die BVC-Trainerin der zweiten Torfrau Dominika Wylezek.

Mit einer baldigen Rückkehr Eve Chandraratnes ist offenbar nicht zu rechnen. An der schwierigen Situation der ehemaligen BVC-Kapitänin, die wegen ausstehender Zahlungen schon monatelang als Sechser fehlt, hat sich nichts geändert.

Aber auch den Emsländerinnen fehlen wichtige Spielerinnen: Allen voran Elisa Senß, die sich im Dezember einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Allerdings sieht Schulte die Stärken des Gegners eh eher im guten Kollektiv. Mit Außenverteidigerin Sarah Schulte verfügt Meppen jedoch über eine Spielerin mit Erfahrung in den deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaften und in Person Franziska Giesekes über eine sehr torgefährliche Stürmerin.

Dennoch ist Schulte optimistisch: "Wenn wir mit der gleichen Einstellung wie im Hinspiel agieren und unsere spielerische Qualität ausspielen, haben wir gute Chancen." Zumal die Vorbereitung in der Winterpause zufriedenstellend verlaufen ist: "Im Winter ist die Vorbereitung ja nie perfekt, aber unsere war mit den Trainingseinheiten und Testspielen auf Kunstrasen sehr ordentlich", freut sich die 41-Jährige, deren kleiner Kader durch Rückkehrerin Gentjana Rochi etwas vergrößert worden ist.

Schulte sieht auf ihr Team vor allem sehr viel Laufarbeit im Duell mit den ebenfalls spielstarken Emsländerinnen zukommen. Und ihren Spielerinnen dürfte das Laufen umso leichter fallen, wenn Werder am Samstag verlieren sollte. Schließlich könnte der BVC in dem Fall am Sonntag an den Bremerinnen vorbeiziehen.