2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Die 1:0-Führung: Salim Aichaoui (18) und Jeremy Faruke (14) eilen als erste zum Vorlagengeber Rabii Msalemi (Mitte). Fotos Bröhan
Die 1:0-Führung: Salim Aichaoui (18) und Jeremy Faruke (14) eilen als erste zum Vorlagengeber Rabii Msalemi (Mitte). Fotos Bröhan

Buxtehuder Fußballer sind wieder im Geschäft

Held des Spiels bei Altona 93 ist Rabii Msalemi

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Der Buxtehuder SV verdient sich den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga Hamburg immer mehr. Mit einer defensiven Topleistung haben sich die Buxtehuder bei Altona93 vor 600 Zuschauern einen 2:1-Sieg erkämpft. Held des Spiels ist Rabii Msalemi.
BSV-Trainer Sven Timmermann ist seit den ersten Trainingseindrücken von Rabii Msalemi überzeugt. Der Tunesier könne mit seiner Schnelligkeit und seinem Zug zum Tor zu einer echten Waffe werden, sagte Timmermann nach der Winterpause. Msalemi war während der Winterpause von der SG Lühe aus der 1. Kreisklasse gekommen. Da sprach freilich auch sehr viel Hoffnung aus dem Trainer. Timmermann hat aber aus Überzeugung sofort aus Msalemi gesetzt. Der brauchte natürlich Zeit. Zeit, um sich an das Oberliganiveau zu gewöhnen, Zeit, um sich in der Mannschaft zu integrieren, Zeit, um das nötige Spielverständnis zu entwickeln. Und dann gab es diesen psychischen Knacks: Vor zehn Spieltagen lief der BSV mit breiter Brust im Derby beim FC Süderelbe auf, war der Abstiegskandidat doch mit einem Unentschieden und zwei Siegen in das Jahr gestartet. Der BSV ging mit 1:0 beim FC in Führung und drückte auf das 2:0. Das musste fallen, als Msalemi einen Konter lief. Aber es fiel nicht, weil Msalemi nicht auf den links mitgelaufenen Salim Aichaoui passte und nicht nach rechts querlegte auf Mustafa Karaaslan, sondern eigensinnig ins Dribbling ging gegen den einzigen Verteidiger. "Diese Szene machte ihm ziemlich zu schaffen", sagt Timmermann. Er, der Trainer, musste viel Aufbauarbeit leisten, den Spieler oft starkreden.Mittlerweile hat Msalemi das nötige Selbstvertrauen. Er ist ein Leistungsträger. Wenn er seinen Turbo zündet, ist der kleine Flügelspieler kaum zu halten. "Und er hat den nötigen Mut in seinen Aktionen, weiß, dass er auch Fehler machen darf", sagt Timmermann.Am Donnerstag beim Niendorfer TSV war Msalemi schon das erfrischende Element. Nun bei Altona 93 avancierte er zum Matchwinner. Mit zwei kompakten Viererreihen und den erst an der Mittellinie pressenden Offensivkräften Aichaoui und Karaaslan verteidigte der BSV recht souverän gegen den überlegenen Gastgeber. Altona 93 war vornehmlich bei Standards gefährlich, hatte davon allerdings zu viele. Dann, in der 28. Minute, konterte der BSV über die linke Seite und dank der Schnelligkeit von Msalemi war Altonas Abwehr bloßgestellt, seinen Querpass vollendete Karaaslan. Da war die Luft bei Altona erst mal raus. Nach dem Seitenwechsel war es ein Spiel auf Augenhöhe, Altona hatte zwar leichte Vorteile, aber der BSV blieb gefährlich. Vor allem über Msalemi. Ein unhaltbarer Distanzschuss sorgte für den Ausgleich. Bei weiteren Chancen war auf BSV-Torhüter Dennis Bock Verlass. In der 87. Minute steckte der abermals starke Manuel Detje den Ball an der Strafraumgrenze durch und Karaaslan brachte sich gegen zwei Gegenspieler in Schussposition und traf. Das Tor wurde fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt. Doch Msalemi fasste sich in der 90. Minute ein Herz, flankte nicht in den Strafraum, sondern zog nach innen und suchte selbst den Abschluss. Sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht. Die Mitspieler erwischten den jubelnden Sprinter erst tief in der eigenen Spielhälfte und begruben ihn, den Kleinsten, unter einer Spielertraube."Wir investieren viel und haben jetzt auch das nötige Glück", sagt Timmermann. Und einen mutigeren Msalemi.
Aufrufe: 08.5.2016, 21:59 Uhr
Tageblatt / Jan BröhanAutor