Die höchste Spielklasse Sachsen-Anhalts zeigte sich in der abgelaufenen Hinserie von seiner spannenden Seite. Viele überraschende Resultate an den ersten 16 Spieltagen belegen, dass die Verbandsliga in dieser Saison äußerst ausgeglichen ist. Zudem boten die Liga-Neulinge aus Burg und Merseburg den etablierten Mannschaften der Liga die Stirn. Die vor der Spielzeit hoch gehandelten Vertreter aus Stendal und Amsdorf blieben bis dato hinter den eigenen Erwartungen zurück und werden sicherlich in der Rückrunde versuchen, die aktuelle Platzierung nach oben zu korrigieren.
Merseburg kontra Ammendorf
Der Herbstmeister IMO Merseburg überwinterte auf dem Platz an der Sonne, hat aber nur einen Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Ammendorf. Der direkte Vergleich beider Kontrahenten endete am letzten Spieltag der Hinrunde 1:1-Unentschieden. Es ist also gut vorstellbar, dass es am 12. Juni in Merseburg zu einem echten Finale um die Meisterschaft in Sachsen-Anhalts höchster Spielklasse kommt.
Hinter dem Spitzenduo rangieren die Aufsteiger von Merseburg 99 und dem Burger BC auf den Plätzen drei und vier. Bereits am ersten Spieltag deuteten die Newcomer an, dass mit ihnen während der Spielzeit zu rechnen ist. Die ambitionierten 99er erreichten beim Mitaufsteiger MSV Börde einen 5:0-Kantersieg, während der BBC die Lok-Kicker aus Stendal mit 1:0 besiegte. Platz vier ist für die von Hartmut Müller trainierten BBC-Kicker sicherlich mehr, als sie sich im Vorfeld der neuen Saison erwünscht haben. In Merseburg strebt man allerdings nach höheren Zielen, was auch der Wintertransfer von Nikola Odovic untermauert.
Am Tabellenende sieht es für den Schönebecker SC erneut nach einer katastrophalen Serie aus. Konnten die Elbestädter im Vorjahr noch aufgrund von Rückzügen anderer Teams profitieren und die Klasse halten, so wird es der SSC in der dieser Saison äußerst schwer haben, das Ziel "Ligaverbleib" zu realisieren. Der MSV Börde rangiert ebenfalls auf einem Abstiegsplatz, hat aber nur fünf Zähler Rückstand auf das rettende Ufer. Zudem hat die Elf von Trainer Tobias Ellrott bei den Erfolgen gegen Stendal und den Spitzenreiter IMO Merseburg ihr Potenzial andeuten können.
Die Ballermänner der Hinrunde
Auch in dieser Spielzeit untermauerte Alexander Gründler von Romanta Amsdorf seinen Torriecher. In 15 Partien netzte der Angreifer des Tabellenneunten bereits 13 Mal ein. Philipp Glage, der vor der Saison von Preussen Magdeburg zum BBC 08 gewechselt war, markierte immerhin schon zehn Treffer für den Aufsteiger. Dennis Marschlich (Piesteritz), Kevin Schenke (Sangerhausen) sowie Ouzmane Diakho und Martin Fiebiger (beide Merseburg 99) trafen je achtmal ins gegnerische Gehäuse.
Diakho markiert am 9. Spieltag den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich gegen den SV Dessau 05:
Die Zuschauermagneten der ersten Saisonhälfte
Bemerkenswert an den Zuschauerzahlen der Hinserie ist die Resonanz bei den Heimspielen des Tabellenführers VfB IMO Merseburg. Mit durchschnittlich 72 Zuschauern belegt der VfB den letzten Rang in dieser Statistik. Angeführt wird die Zuschauertabelle von Lok Stendal vor dem SV Merseburg 99, der im Stadtderby gegen den Rivalen IMO mit 778 Zuschauer den bisherigen Saisonrekord hält.
Kanpp 800 Zuschauer erlebten das Stadtderby in Merseburg F: Schulze
Zur kompletten Übersicht der Zuschauerzahlen: (hier klicken)
Zwei Wechsel auf den Trainerbänken
Beim Schlusslicht Schönebeck nahm Christian Kehr nach nur vier Spielen den Hut. Sein Nachfolger auf dem Trainerstuhl des SSC, Kevin Lindner, führte den Tabellenletzten zum bislang einzigen Sieg gegen Romonta Amsdorf. Dieser Erfolg hatte allerdings Konsequenzen für den damaligen Übungsleiter bei den Gästen. Matthias Michler musste nach der 0:3-Auswärtsschlappe gehen und ihm folgte Ex-Profi Recardo Engel.
Vor dem offiziellen Start am 28. Februar stehen noch drei Nachholpartien in der Verbandsliga auf dem Programm. Dabei haben unter anderem die Kellerkinder aus Schönebeck und vom MSV Börde im direkten Duell die Chance, den Abstand zu den Nichtabstiegsrängen zu verkürzen. Die Rückrunde der Verbandsliga verspricht einiges an Spannung und wird von FuPa.tv natürlich weiterhin regelmäßig begleitet.