Die unbekannte Nationalelf zu Gast in Wilhelmshaven

So ist zum Beispiel mit Martin Pett ein Akteur im defensiven Mittelfeld dabei, der bereits in der 3. Liga für Hansa Rostock gespielt hat. Daneben hat er 68 Regionalligapartien und fast 200 Oberligaspiele absolviert. Zur Zeit schnürt er für den Rostocker FC in der Verbandsliga seine Schuhe. Aus der Regionalliga Nord ist mit Florian Stahl von Eutin 08 ein Spieler dabei, der in den bisherigen sieben Saisonspielen bereits vier Treffer erzielt hat. Und Holger Wulff vom BSV Kickers Emden braucht man wohl nicht großartig vorstellen, seine Fähigkeiten sind hier in der Region wohl bekannt. So hatte im Sommer Regionalligist VfB Oldenburg ein Auge auf den 27-jährigen Stürmer geworfen, der in dieser Spielzeit in fünf Partien bereits vier Mal getroffen hat. Bei der letzten Weltmeisterschaft im Januar 2017 im Oman schied das deutsche Team im Viertelfinale durch einen Gegentreffer in allerletzter Minute durch eine 1:2-Niederlage gegen Syrien als letztes europäisches Team aus.

Keine leichte Aufgabe also für den gastgebenden Bezirksligisten. Leicht ist es aber für die verantwortlichen der Bundeswehr-Nationalmannschaft auch nicht, immer ein schlagkräftiges Team auf die Beine zu stellen. Das betont der Pressebeauftragte der Mannschaft, Stabsfeldwebel Stefan Wagner. „Durch den Wegfall der Wehrpflicht fehlt uns der Nachwuchs“, sagte er in einem Gespräch. „Wir haben durch die Strukturveränderungen sowohl im Fußball als auch in der Gesellschaft nicht mehr den Zugriff auf die großen Talente. Wir führen deshalb laufend Sichtungslager durch, in dem wir Soldaten, die sich über unser Portal beworben haben, auf ihre Fähigkeiten testen.“ Das nächste Sichtungstraining ist im November in der Sportschule Warendorf, davor steht aber noch ein weiteres Trainingslager samt Benefizspiel in Meppen an.

„Wir sind immer sehr froh, wenn wir mit dem Team karitativ tätig werden können“, freut sich Wagner auf das Spiel zugunsten des Wilhelmshavener Kinder- und Jugendhospiz Joshuas Engelreich. Er fügt an, das Trainer Oberstabsfeldwebel Olaf Bahne immer wieder vor der Aufgabe stehe, ein schlagkräftiges Team zu formen. „Bei uns stehen Spieler ab der Regionalliga abwärts im Aufgebot, aber mal sind sie durch dienstliche Maßnahmen wie zum Beispiel Lehrgänge verhindert, mal hat der Verein an diesem Tag ein Spiel. Wenn der Spieler sich dann bei uns verletzt, ist der Verein dann der Leidtragende“ gibt er einen Einblick in die Hintergründe der Bundeswehr-Nationalmannschaft.

Im nächsten Jahr steht – aller Voraussicht nach im Herbst – dann die Qualifikation zur Europameisterschaft auf dem Programm. Dann wird sich zeigen, ob die Testspiele eine gute Vorbereitung auf höhere Aufgaben waren.