Bundesligist kickt für Dorfclub

Salmrohr. Ein Rückblick: Es ist der 1. April 2014 und es ist kein Aprilscherz. Der FSV Salmrohr stellt beim Amtsgericht Wittlich den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Wochen und Monate wird im Salmtal gebangt, ob der Verein eine Zukunft hat. Am Ende die gute Nachricht: Mit Hilfe der Kanzlei des Sanierungsexperten Thomas B. Schmidt aus Trier schafft es der FSV Salmrohr, die Insolvenz abzuwenden.
In der Zeit der Ungewissheit schaltet sich auch Ehrenpräsident Peter Rauen wieder ins Vereinsgeschehen ein - bis heute ist er mehr als nur beratend im erweiterten Vorstand aktiv. Der frühere Vereinschef und ehemalige Bundestagsabgeordnete fädelt im Frühjahr 2014 über seine freundschaftlichen Kontakte zur Vereinsführung des 1. FSV Mainz 05 ein Benefizspiel für die in Schieflage geratene "Macht vom Dorf" ein. Der Bundesligist soll nach der Fußball-WM im Salmtalstadion ohne Gage antreten und dem Verein so etwas Geld in die Kassen spülen. Nachdem die Insolvenz abgewendet ist, wird es jedoch zunächst nichts mit dem Spiel gegen den Bundesligisten. Der Terminkalender der Mainzer passt nicht.
Jetzt endlich, etwa ein Jahr nach dem geplanten Termin geht es dann doch noch zur Sache. Zwar hat sich in der Zwischenzeit viel getan beim FSV, inklusive des Rheinlandpokalsiegs und der dadurch garantierten Einnahmen aus der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde. Aber versprochen ist versprochen. Der Bundesligist spielt zugunsten des FSV Salmrohr. Und zwar am morgigen Samstag um 17 Uhr im Salmtalstadion. Unterstützt wird der FSV dabei noch von zwei Hauptsponsoren.
In der Sommervorbereitung ist es für den Dorfclub der Höhepunkt, wenn auch nicht unbedingt sportlich das wichtigste Testspiel. Die Salmrohrer mit Trainer Paul Linz sind erst seit knapp zwei Wochen im Training, haben einige Neuzugänge einzubinden. Und natürlich erwartet niemand vom Fünftligisten einen Sieg gegen den Bundesligaclub.

Konzentration auf Kondition

Salmrohrs sportlicher Leiter, Karl-Heinz Kieren, erklärt: "Wir haben unseren Vorbereitungsplan, in dem es am Anfang zum Beispiel stark aufs Konditionelle ankommt. Den werfen wir jetzt natürlich nicht um, weil Mainz als Gegner kommt. Vielleicht sind die Spiele gegen Düsseldorf (0:6, Anm. d. Red) und Mainz etwas zu früh in der Vorbereitung, aber trotzdem freuen wir uns darauf." Auch wenn man als Oberligist gegen Mainz in sehr guter Verfassung antrete, werde es selbstverständlich sehr schwierig, da zu bestehen. Kieren weiter: "Aber das sind Spiele, bei denen man richtig gefordert wird. Konditionell muss man da alles geben, sonst wird es eine Katastrophe. Unter erschwerten Bedingungen sieht man auch gut, wie sich die einzelnen Spieler verhalten - wie schon gegen Düsseldorf."
Wie viele Karten im bis gestern laufenden Vorverkauf abgesetzt wurden, konnte der FSV bis Redaktionsschluss noch nicht mitteilen, sie mussten am Abend erst ausgezählt werden. Salmrohrs Geschäftsführer Thomas Kröffges sagt aber: "Der Vorverkauf lief ganz gut, wie ich das mitbekommen habe. Aber am Samstag gibt es auf jeden Fall noch genügend Platz im Stadion. Auch für die Haupttribüne gibt es noch Karten an der Tageskasse."