2024-04-25T14:35:39.956Z

Wer macht den Fußball kaputt?  Foto:cwa
Wer macht den Fußball kaputt? Foto:cwa

Bundesliga -Stadionbesuche immer gefährlicher

Fanausschreitungen haben Höchststand erreicht +++ Jahresbericht der ZIS

Die Zahl der Verletzten bei Fanausschreitungen in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga hat in der vergangenen Saison 2010/11 einen Höchststand erreicht. Die Polizei registrierte bei 612 Spielen 846 Verletzte, darunter 243 Polizeibeamte, 259 Randalierer und 344 Unbeteiligte. In der Saison zuvor waren es noch 784 Verletzte, wie aus dem bundesweiten Jahresbericht Fußball der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) hervorgeht.

Straftaten und Freiheitsentziehung rückläufig, aber...

Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD NRW) in Duisburg teilt in einer Presseerklärung mit, dass Straftaten im Zusammenhang mit Fußballspielen im Vergleich zur vorausgegangenen Saison rückläufig sind. Die Polizei hat auch weniger Personen festgenommen oder in Gewahrsam nehmen müssen. Allerdings sind noch nie so viele Personen (846) verletzt worden wie in der Saison 2010/2011. Dies verdeutlicht, dass die Gewaltbereitschaft unter den sogenannten „Fußballfans“ zugenommen hat und der Besuch von Bundesligaspielen für „normale“ Fußballfans immer gefährlicher wird.

Gewalttätige Ausschreitungen durch Fußballanhänger bewegen sich seit Jahren auf einem schwankenden, jedoch tendenziell konstant hohen Niveau. Auch wenn sich der Vergleich der genannten Zahlen im Berichtszeitraum gegenüber der Saison 2009/10 rückläufig darstellt, liegen die Zahlen bei eingeleiteten Strafverfahren um knapp 40 Prozent sowie der geleisteten Arbeitsstunden der Polizei um knapp 30 Prozent über dem Durchschnitt der letzten zwölf Jahre.

Fast 10.000 gewaltbereite Anhänger

Die geschätzten Angaben der Polizeibehörden über gewaltbereite Anhänger der Bundesligavereine liegen mit etwa 9.700 Personen auf einem Stand, der seit Jahren nur geringen Änderungen unterliegt.

Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) registriert und beobachtet bundesweit Fußballgewaltäter im Rahmen der Datei „Gewalttäter Sport“. Die ZIS steht mit anderen Ländern über den internationalen Datenaustausch in Verbindung, um Einlass von Hooligans in Stadien zu verhindern. Sie wird durch die Polizei Nordrhein-Westfalen (LZPD NRW, Abteilung) unterhalten und hat ihren Sitz in Duisburg.
Aufrufe: 025.10.2011, 11:54 Uhr
mczAutor