2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Eine bärenstarke Leistung zeigte der Olper Abwehrspieler Alexander Santana (rechts), hier im Zweikampf gegen den Wickeder Nils Lennart Dietz. Westfalia-Trainer Marko Schott hätte den 20-Jährigen liebend gerne sofort mitgenommen. Foto: leem
Eine bärenstarke Leistung zeigte der Olper Abwehrspieler Alexander Santana (rechts), hier im Zweikampf gegen den Wickeder Nils Lennart Dietz. Westfalia-Trainer Marko Schott hätte den 20-Jährigen liebend gerne sofort mitgenommen. Foto: leem

"Buchen sollst Du suchen"

Joker sticht in der letzten Minute - Friedrichs führt Lennestadt zum Sieg

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SpVg. Olpe - BV Westfalia Wickede 2:1

Dieser Krimi war nichts für schwache Nerven! Die letzte Aktion der sportlichen Auseinandersetzung entschied alles und ließ das Kreuzberg-Stadion im Jubelmeer versinken. Der eingewechselte Jannik Buchen köpft einen Freistoß des eingewechselten David Ohm ins Netz. Sekunden später pfeift Schiedsrichter Björn Sauer (Netphen) die Partie ab. 2:1. Westfalenligist SpVg Olpe feiert im Heimspiel gegen Westfalia Wickede nach 90 spannenden Minuten den siebten Saisonsieg und einen perfekten Tag.

Denn: Bevor die Spieler auf dem Platz den schwer erarbeiteten Erfolg verbuchten, hatte Trainer Marek Lesniak bereits Höchstleistungen auf den internationalen Autobahnen absolviert. In der Nacht zu Sonntag hatte der Ex-Profi die Heimreise vom 80. Geburtstag seiner Mutter im 740 Kilometer entfernten Stettin angetreten. Am frühen Morgen kehrte er in seinen Wohnort Gummersbach zurück. Ein paar Stunden Schlaf und Lesniak fuhr an der Bezirkssportanlage vor. Der süße Sieg rundete so einen anstrengenden, aber schönen Sonntag ab.

Keine Frage: Der Erfolg kam glücklich zustande und basierte auf einer sehenswerten Einsatzbereitschaft der Olper Mannschaft, die in jeder Minute an den Sieg glaubte. „Wir haben das 2:1 erzwungen“, resümierte der Coach später. Zwei Spieler überragten alle: Alexander Santana und Christian Griffel. Während Griffel den Wickeder Stürmer Andreas Toetz (10 Tore) an die Kette legte, griff Santana an allen Brennpunkten wirkungsvoll ein. Ob in den Laufduellen gegen Benedikt Zwahr (12 Tore) oder in Kopfballduellen gegen Sebastian Schröder – Santana setzte sich durch und zeigte die beste Leistung seit langer Zeit.

„Er war immer irgendwo dabei“, meinte Lesniak. „Den Jungen würde ich gerne mitnehmen“, erklärte Marko Schott, Trainer von Westfalia Wickede, später im Klubhaus, als Santana den Raum betrat. „Der Junge bleibt hier“, antwortete Björn Schneider, der Sportliche Leiter der SpVg Olpe, und beendete die Diskussion im Ansatz. Dass Schott zum Ende der aktuellen Saison Wickede verlässt und zum Oberligisten SV Westfalia Rhynern wechselt, spielte jedenfalls am Kreuzberg keine Rolle.

Aber: Der scheidende Coach hat ganze Arbeit geleistet, denn Westfalia Wickede zählt keineswegs zur Laufkundschaft. Schon vor dem Abstecher an den Biggesee verbuchte der Klub aus den letzten zehn Spielen sieben Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage (0:3 in Lünen) und holte aus den letzten vier Auswärtsspielen zehn von zwölf Punkten. Eine Zwischenbilanz, die als Warnung für das Olper Team diente.

Doch ganz auszuschalten waren die ballsicheren, kombinations- und spielstarken Gäste nicht. Und so glichen sie die Olper Führung, die durch einen von Anil Konya an Jan Prothmann verursachten und von Philipp Bredebach verwandelten Foulelfmeter (21.) zustande kam, durch Sebastian Schröder (47.) aus. Julian Scheppe (24.) und Sebastian Schröder (30.) trafen auf beiden Seiten nur den Pfosten, ehe Jannik Buchen eingewechselt wurde und traf.

„Das war ein glücklicher Sieg, aber ein sehr, sehr wichtiger“, kommentierte Vorstandsmitglied Jörg Hennecke, der Alexander Santana und Christian Griffel ein Sonderlob zollte. Unterdessen saß Marko Schott im Klubhaus und stellte fest: „Wir haben viele gute Fußballer, aber heute waren wir nicht zielstrebig genug.“ Und mit Blick auf die Olper Mannschaft meinte er: „Sie hat einen sensationellen Torwart. Der macht das richtig gut.“ Gemeint war Christian Bölker, der sich auf gleichem Niveau präsentierte wie Santana und Griffel.


Schiedsrichter: Björn Sauer (SV Netphen) - Zuschauer: 131
Tore: 1:0 Philipp Bredebach (21. Foulelfmeter), 1:1 Sebastian Schröder (47.), 2:1 Jannik Buchen (90.)



SV Concordia Wiemelhausen - FC Lennestadt 09 1:3
SpieltextEs ist ein kleiner Lichtblick, nicht mehr! Nach zwölf sieglosen Begegnungen in Folge feierte Fußball-Westfalenligist FC Lennestadt mit dem 3:1 (1:1) bei Concordia Wiemelhausen erstmals wieder einen Sieg und verließ damit das Tabellenende, das nunmehr Mengede 08/20 nach der 1:4-Niederlage bei Westfalia Herne ziert. Trotz des Auswärtssieges pflegt der Klub aus dem Kreis Olpe weiterhin die leisen Töne.

„Unsere Ausgangslage hat sich etwas verbessert, aber wenn wir nicht drei Siege am Stück verbuchen, brauchen wir über den Anschluss ans Mittelfeld gar nicht reden“, erklärte Jürgen Winkel, Trainer des FC Lennestadt, gestern Abend im Gespräch mit der Siegener Zeitung. Der Sieg in Wiemelhausen darf indes unter ,“hochverdient“ abgeheftet werden. Denn bevor die Gastgeber durch einen Treffer von Jan Kronies (18.) in Führung gingen, hatte sich der FCL bereits drei hochkarätigen Chancen erspielt und ausgelassen. Christian Schmidt (42.) und zweimal Florian Friedrichs (53. und 64.) drehten dann den Spieß zu Gunsten der Gäste.

„Heute haben wir zum Glück in der zweiten Halbzeit unsere Chancen genutzt“, resümierte Winkel. Mit den drei Punkten von Wiemelhausen, die „gut für das Selbstvertrauen sind“ (Winkel) geht es nun am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) ins Heimspiel gegen den Holzwickeder SC. Winkel: „Dann müssen wir nachlegen.“

Schiedsrichter: Ali Senol - Zuschauer: 118
Tore: 1:0 Jan Kronies (18.), 1:1 Christian Schmidt (42.), 1:2 Florian Friedrichs (53.), 1:3 Florian Friedrichs (64.)

Aufrufe: 019.3.2017, 20:44 Uhr
Werner LeemreizeAutor