2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Auch der TuS Bersenbrück pausiert F: Bernd Seyme
Auch der TuS Bersenbrück pausiert F: Bernd Seyme

EIL: Sonntag wird wieder gestreikt

Wieder nur der Sonntag betroffen +++ "Müssen ein Zeichen setzen"

Auf den Fußballplätzen der Region Weser-Ems kommt es nach dem Schiedsrichterstreik von vor drei Wochen zum nächsten Arbeitsausstand – dieses Mal streiken die Vereine von der Oberliga bis hinunter in die 3. Kreisklasse. Die Hintergründe für den Streik sind vielschichtig.

„Wenn der Bezirksausschuss schon mit einem halbherzigen Schiedsrichter-Streik quasi den Rechtstaat auf den Kopf stellen kann, dann können wir das als Hauptakteure dieser Sportart erst recht. Wir gehen am Sonntag in den Streik, sollen die Schiedsrichter sich doch Spieler suchen, die darauf noch Bock haben“, so ein Vertreter aus dem Osnabrücker Landkreis. Die Zeichen stünden auf Generalabsage, „so schade das auch wäre. Aber wir müssen ein Exempel statuieren.“ Dieser Plan steht allerdings nur für den Sonntag zur Debatte, „weil wir aus vollem Herzen halbherzig sind.“ Prominente Unterstützung bekommt die Aktion von einem Regionalliga-Trainer, der unerkannt bleiben möchte und nur so viel zu Protokoll gab: „Ich als Gerechtigkeitsfanatiker kann da nur meinen Segen für geben. Ich hab den Leuten nicht gesagt, lass die Scheiße sein."

Allem Anschein nach kam der entscheidende Vorstoß aus den Reihen der Bezirksligisten im Emsland sowie aus dem Kreis Osnabrück. Diese beiden Ligen litten besonders unter dem Schiedsrichterstreik, der vielerorts auf Kritik stieß – und nun beantwortet wird: „Naja, so gelitten haben wir unter dem Streik eigentlich gar nicht. Aber wir wünschen uns die Schiedsrichter zurück, die am 12.03. mit Herz und Leidenschaft gepfiffen haben. Diese Leute hatten richtig Eier in der Hose. Mit denen konnte man hinterher noch zwei, drei Bier trinken und übers Spiel diskutieren. Das kann man mit einigen richtig coolen Leuten aus der jungen Garde auch, aber längst nicht mit allen.“

Möglich erscheint auch, dass sich die Spieler am Sonntag nur Aufwärmen und hinterher direkt ans Brett setzen. Dieses Vorhaben stößt vor allem bei Trainern in den unteren Kreisklassen auf Unverständnis: „Das ist nicht wirklich förderlich, weil sich für einige eh nichts ändert. Die sind nach dem Aufwärmen meistens schon so kaputt, dass sie im Spiel ihren Kadaver kaum noch über das Feld bewegen können.“, so ein Übungsleiter aus Wallenhorst.

Spieler, die sich nicht am Streik beteiligen wollen, müssen nach Aussage der Spielergewerkschaft mit drastischen Strafen rechnen: „Die bekommen den Rest des Jahres nur noch alkoholfreies Radler nach den Spielen und werden auch für die jeweiligen Mannschaftsfahrten gesperrt." Einen Vorteil hat dieser Streik am 02.04.2017 auch – am 01.04.2017 kann nach Herzenslust und mit letztem Einsatz gesoffen werden. Hat doch auch was… Prost!

Aufrufe: 01.4.2017, 10:26 Uhr
Dennis KurthAutor