2024-04-24T13:20:38.835Z

Relegation
Bei der Hitzeschlacht in Ehekirchen nahm Trainer Günter Bayer (rechts) einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche. In der zweiten Relegationsrunde wartet auf den BSK nun der SC Oberweikertshofen.   F.: Walter Brugger
Bei der Hitzeschlacht in Ehekirchen nahm Trainer Günter Bayer (rechts) einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche. In der zweiten Relegationsrunde wartet auf den BSK nun der SC Oberweikertshofen. F.: Walter Brugger

„Für uns ginge keine Welt unter“

Trainer Günter Bayer und dem BSK Olympia Neugablonz fehlt nur noch ein Schritt zum Landesliga-Aufstieg - doch gegen Oberweikertshofen sehen sich die Allgäuer als krasser Außenseiter

36 Jahre nach dem Landesliga-Abstieg winkt dem BSK Olympia Neugablonz die Rückkehr auf die Landesebene. In der zweiten Relegationsrunde zur Landesliga Südwest haben die Ostallgäuer allerdings mit dem SC Oberweikertshofen einen „großen Brocken“ aus dem Weg zu räumen. Am Donnerstag zuhause und am Pfingstsonntag auswärts entscheidet sich auch für Günter Bayer, Schwabens erfolgreichster Amateurtrainer der vergangenen Jahrzehnte, ob er seinen Ruf festigt und die Ostallgäuer bereits im ersten Jahr unter seiner Regie nach oben führt. Im Interview betont der 63-Jährige allerdings, dass schon die Vizemeisterschaft in der Bezirksliga Süd ein großer Erfolg war.

Plant der BSK eigentlich seine Zukunft zweigleisig oder ist alles schon auf die Landesliga ausgerichtet?

Bayer: Wir planen eingleisig – und zwar für die Bezirksliga. Alles andere wäre eine Riesenüberraschung und würde unseren kleinen Verein vor gewaltige Herausforderungen stellen. Sowohl im sportlichen als organisatorischen Bereich.

Warum? Ihr habt doch nach einem Katastrophenstart eine überragende Restsaison gespielt?

Bayer: Das ist richtig, nach sieben Spielen waren wir sogar Schlusslicht – und haben dann in 25 Partien nur noch einmal verloren. DHätten wir zu Saisonbeginn nicht das „Gablonzer Problem“ mit vielen Urlaubern gehabt, wären wir wahrscheinlich sogar Meister geworden.

Also hat der Verein doch die Landesliga im Kreuz, schließlich haben etliche Ihrer Spieler auch schon in dieser Klasse gespielt.

Bayer: Das stimmt, wir bringen schon eine gewisse individuelle Qualität in Teilen der Mannschaft mit. Aber es gibt auch eine ganze Reihe an Spielern, die haben gerade erst den Sprung in die Bezirksliga geschafft.

In der ersten Runde hat sich Neugablonz nach dem 1:1 zuhause gegen den Landesligisten FC Ehekirchen mit einem 2:0-Auswärtssieg durchgesetzt. Das gibt doch sicherlich Selbstvertrauen?

Bayer: Klar, denn unser Weiterkommen war vollauf verdient. Allerdings wartet jetzt mit dem SC Oberweikertshofen ein ganz anderes Kaliber. Ich kenne den Verein und die handelnden Personen um Manager Uli Bergmann ja noch bestens aus meiner Zeit beim SV Mering. Vor einem Jahr haben wir uns mit Mering erst am vorletzten Spieltag die Vizemeisterschaft im direkten Duell gegen Oberweikertshofen gesichert. Dass der SCO jetzt so tief im Schlamassel steckt, kommt schon überraschend.

Was sind Ihrer Ansicht nach die Gründe?

Bayer: Das ist von Außen immer schwer zu sagen. Manchmal sind es wirklich Kleinigkeiten, hast einen Negativlauf und du kommst einfach nicht mehr raus aus dem Schlamassel. Unabhängig davon hat Oberweikertshofen enorme Qualität und sich zuletzt mit den reaktivierten Andreas Neumeyer und Florian Baier noch einmal verstärkt. Daher ist meine Mannschaft – ohne Tiefstapelei – ein krasser Außenseiter.

Sie werfen aber sicher nicht schon im Vorfeld das Handtuch…?

Bayer: Nein, ganz sicher nicht. Wir wollen unsere Chance nutzen, auch wenn wir schon die ganze Saison über immer mit Verletzungssorgen zu kämpfen haben. So fallen mir gleich Stammkräfte mit Kreuzbandrissen aus, insbesondere Alexander Günter fehlt an allen Ecken und Enden. Es ist auch noch nicht ganz klar, wer seinen bereits gebuchten Urlaub noch verlegen konnte. Doch die, die letztlich auf dem Platz stehen, werden es dem SC Oberweikertshofen mit Sicherheit ganz schwer machen. Und wenn wir nach den beiden Spielen weiter Bezirksligist sind, dann geht sicherlich keine Welt unter.

Aufrufe: 01.6.2017, 07:04 Uhr
Walter BruggerAutor