Nächster Halt Bezirksliga? Taufkirchen ab in die Relegation

Da stand Christian Grüll nun bei seinen Spielern und musste ihnen etwas erklären. Gerade hatten die Taufkirchener BSG-Kicker den FC Finsing 1:0 besiegt. Wie auch schon in der Vorrunde hatten sie gewonnen, und dennoch wurde der FCF Kreisliga-Meister. „Es ist schon bitter, wenn du mit 59 Punkten nicht direkt aufsteigst“, sagt der Coach. „Im Grunde waren 20 schlechte Minuten in Nandlstadt ausschlaggebend“, erinnert er an das 1:2 am vorletzten Spieltag. Aber – und genau das habe er seinen Männern am Samstag gesagt – „jetzt kommen die ganz besonderen Spiele. Wann hast du als BSG-Kicker schon einmal die Möglichkeit vor 700 oder 800 Zuschauern zu spielen? Wann fährst du schon mal mit dem Mannschaftsbus zu einer Partie?“ Grüll holt kurz Luft und sagt: „Das ist komplett etwas Neues.“

Heute steigt um 19 Uhr beim FSV Pfaffenhofen das erste Aufstiegsspiel zur Bezirksliga. Am kommenden Samstag um 17 Uhr findet das Rückspiel in Taufkirchen statt. Wer sich am Ende durchsetzt – es gilt der Europapokal-Modus – muss dann noch gegen den TSV Wasserburg oder TuS Traunreut ran (siehe Bericht r.).

Hin- und Rückspiel – „eigentlich finde ich das gut“, sagt Grüll. „Du spielst auf ein bestimmtes Ergebnis hin, und du kannst es im Rückspiel nochmal gerade biegen.“ Hört sich gut an, „aber nur, wenn die betreffenden Ligen die gleichen Saisontermine haben“. Während die Kreisligisten noch bis vergangenen Samstag spielten, hat die Bezirksliga längst Pause, startet dafür aber schon wieder Mitte Juli. „Das heißt, dass wir höchstens eine Woche Pause hätten. Das ist ein Unding“, schimpft Grüll und verweist auf den letztjährigen Releganten ST Scheyern, der nur aufgrund einer katastrophalen Vorrunde nun aus der Bezirksliga abgestiegen sei.

Gegner des ST im vergangenen Jahr damals: der FSV Pfaffenhofen, womit wir wieder bei der heutigen Partie wären. Grüll sieht den FSV in der Favoritenrolle. „Sie haben gestandene Bezirksliga-Spieler aus Jetzendorf in ihren Reihen. Das ist schon viel individuelle Klasse in der Mannschaft.“ Er habe den FSV zwar nicht beobachten können, „aber ich weiß natürlich, dass sie sehr gefährliche Stürmer haben und hoch verteidigen“, sagt Grüll.

Sein Team werde nicht wie in der Punktrunde „im Hurra-Stil nach vorne stürmen“. Grüll kündigte eine kompaktere und defensivere Gangart an. Er werde den Kader vom vergangenen Wochenende zur Verfügung haben. Hinzu kommen noch Rainer Luger, Thomas Götzberger und Florian Jakob, dessen Einsatz nach seiner Knochenabsplitterung in der Ferse fraglich ist. Gleiches gilt für Thomas Bachmaier. Nach einem Muskelfaserriss stand er gegen Finsing 20 Minuten auf dem Platz.

Bereits um 15.45 Uhr wird der Teambus nach Pfaffenhofen starten. Wegen einer Gartenschau rechnet Grüll mit noch mehr Verkehr auf den ohnehin viel befahrenen Straßen in Richtung Norden. Das müsse man erst einmal aus den Füßen schütteln, sagt Grüll, der einen Wunsch hat: „Ein Ergebnis, das für das Rückspiel alles offen lässt.“ Elfmeter schießen habe er übrigens noch nicht üben lassen. „Das würde ja frühestens im Rückspiel relevant“, sagt Grüll, dem – egal, wie die Relegation endet – nicht um die Zukunft der BSG bange ist. „Bis auf Florian Ganslmeier und Daniel Stangl, die definitiv ihre Karriere beenden werden, haben alle für die neue Saison zugesagt – egal in welcher Liga.“

Der Kader:
Florian Ganslmeier, Thomas Hamburger, Adrian Hahn, Manuel Hahn, Konstantinos Papantoniou, Tobias Schediwy, Dominik Keuter, Lukas Winhart, Ibrahim Krraki, Maximilian Scholz, Daniel Stangl, Anton Mundigl, Bastian Schlossnikl, Thomas Bachmaier, Rainer Luger, Thomas Götzberger und Florian Jakob.