2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Heuchelheimer Faruk Kaya (vorne) behauptet den Ball gegen den Pohlheimer Risko Bulut.  	Foto: PeB
Der Heuchelheimer Faruk Kaya (vorne) behauptet den Ball gegen den Pohlheimer Risko Bulut. Foto: PeB

Großer Coup

GL GI/MR: +++ Cleeberg düpiert Spitzenreiter / TuBa rückt vor +++

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GIESSEN (mcs/chn/bir). Was für ein Coup! Der FC Cleeberg hat das Spitzenspiel der Gruppenliga gegen den FSV Braunfels in der Höhe völlig überraschend mit 5:0 für sich entschieden. Der SC Waldgirmes II behauptet die Tabellenspitze in der Gruppenliga mit einem überzeugenden 6:0 (3:0)-Erfolg, der leicht noch höher hätte ausfallen können, gegen den Aufsteiger BSF Richtsberg-Marburg und feierte auf dem Kunstrasenplatz unter Flutlicht seinen sechsten Saisonsieg.

Auf dem Kunstrasenplatz in Marburg-Schröck traf unterdessen der Alsfelder Gruppenligist SpVgg. Leusel auf den dort ansässigen FSV. Nach 90 Minuten ließen sich beide Farben auf eine 1:1-Punkteteilung ein.

FC Cleeberg – FSV Braunfels 5:0 (4:0): Die 130 Zuschauer kamen beim Gipfeltreffen voll auf ihre Kosten. In einem „erstklassigen Spiel auf allerhöchstem Niveau“, wie es der Cleeberger Sprecher Günter Rau formulierte, war die Chancenverwertung am Ende ausschlaggebend für den deutlichen Heimsieg. So setzte Henrik Keller das erste Ausrufezeichen: Nach einem langen Zuspiel von Marvin Gath überlupfte der Stürmer den Gäste-Keeper gekonnt (11.). Die Gastgeber nutzten auch ihre zweite Möglichkeit eiskalt aus: Erneut war es Keller, der dieses Mal eine Ecke von Dominik Trivilino ins lange Eck einköpfte (24.). Der Verbandsliga-Absteiger bewies trotz des zweiten Rückschlags Moral. Arben Gojanaj zirkelte einen Freistoß herrlich über die Mauer, jedoch kratzte FCC-Schlussmann Kevin Misgaiski das Leder sehenswert aus dem Eck (30.). Für den Chancenwucher wurde Braunfels umgehend bestraft. Doppelpacker Keller setzte sich an der Außenlinie stark gegen drei Gegenspieler durch und legt ab auf Christian Theisinger, der sicher vollendete (33.). Wiederum der unaufhaltsame Keller war es, der mit einem erstklassigen Heber in die Schnittstelle seinen Sturmpartner Trivilino bediente, der locker zum 4:0 einschob (37.). Im zweiten Durchgang fehlte den Gästen dann der Glaube an sich selbst, während die Heimelf den Vier-Tore-Vorsprung geschickt über die Zeit verwaltete. Dann bekamen die Gastgeber nach Foul an Keller einen Strafstoß zugesprochen. Stefan Hocker scheiterte zunächst an Engelhard, traf aber im Nachschuss zum 5:0-Endstand (76.).

SC Waldgirmes II – Richtsberg-Marburg 6:0 (3:0): Das Team von Spielertrainer Mario Schappert, der nach seinem entscheidenden Tor beim 1:0 gegen Leusel zunächst wieder auf der Bank saß, konnte bis auf die verletzten Rouven Ter Jung und Maik Buss, für den A-Jugend-Keeper Robert Dill im SC-Tor stand, in Bestbesetzung antreten. Die Lahnauer legten den Grundstein zum klaren Dreier schon im ersten Durchgang. Dabei zeigten sie eine souveräne Vorstellung, ohne an die Leistungsgrenze zu gehen. Das 1:0 (20.) besorgte Mazlum Celik mit einem sehenswerten Schlenzer von der Strafraumgrenze ins obere Toreck und ließ BSF-Keeper Burak Dagli keine Abwehrchance. Beim 2:0 leistete Glasauer die Vorarbeit per Eckball, den Daniel Roskosz mit dem Kopf vollendete (26.). Und vier Minuten vor der Pause war Glasauer zur Stelle, um eine Hereingabe nach Flügellauf von Erencan Pektas zum 3:0 (41.) zu nutzen. Daneben scheiterte der überragende Glasauer noch zweimal mit Schuss (10.) und Kopfball (45.) nach Vorarbeit von Fabio Dahlem an der Latte des Richtsberger Tores. Die Multi-Kulti-Truppe aus dem Marburger Stadtteil, die nur mit zwei Ersatzspielern inklusive Trainer Mutlu Aksöz angereist war, versuchte zwar mitzuspielen, war aber nur torgefährlich, wenn Dennis Lepper zu seinen Tempoläufen ansetzte. Wie in der 37. Minute, als sein Torschuss noch abgefälscht wurde.

Im zweiten Durchgang erhöhten die Waldgirmeser noch das Tempo und dominierten den Aufsteiger nach Belieben. Emre Duran (53.) schoss das Leder zwar freistehend noch über das Tor, aber seine Kollegen machten es in der Folge besser. Das 4:0 (56.) erzielte Roskosz nach Balleroberung und Fabio Dahlem profitierte beim 5:0 (69.) von einem genauen Steilpass von Duran, dessen Flachschuss (79.) später bei TSG-Torhüter Klesper landete. Dafür schloss erneut Dahlem, der zuvor eine hundertprozentige Chance ausgelassen hatte, den Torreigen zum 6:0 (86.) nach einem Konter ab.

FSV Schröck – SpVgg. Leusel 1:1 (1:0): Die Gäste hatten bereits in der siebten Minute die erste gute Chance auf dem Fuß: Leusels Fatih Celiksoy kam nach einer Ecke zum Kopfball, Schröcks Schlussmann Julian Hilbert hielt jedoch mit einer starken Parade dagegen. Generell präsentierten sich die Vogelsberger anfänglich als die bessere Mannschaft, der Zug nach vorne stimmte.

Erst als eine halbe Stunde verstrichen war, fanden auch die Hausherren in ihren Rhythmus - und plötzlich ging es ganz schnell. In der 31. Minute war es FSV-Stürmer Jakob Teuteberg, der zum 1:0 aus Marburger Sicht ausholte. 180 Sekunden später ging ein Schröcker Freistoß nur knapp am SpVgg-Kasten vorbei, im Gegenzug (37.) kam ein Kopfball von Leusels Neuzugang und Trainer-Filius Dogan Caliskan ein wenig zu unplatziert daher. Nach der Halbzeitunterbrechung wollten sich die Gäste keinesfalls mit dem Rückstand zufriedengeben und kämpften fortan um den Ausgleich. Diese Moral galt es insbesondere ab der 74. Minute als positiv einzuordnen: Maximilian Bormann musste den Platz zu diesem Zeitpunkt gelb-rot-bedingt verlassen. Und tatsächlich sollten sich die Alsfelder trotz Unterzahl noch für ihre Mühen belohnen. In der 79. Minute schnappte sich Marius Eifert eine zu kurze Rückgabe an den FSV-Keeper, ließ diesen stehen und schob gekonnt zum 1:1 ein. „Wir haben gut bis zur letzten Minute gekämpft und verdient den Punkt geholt“, resümierte Gäste-Coach Ertac Caliskan.



Aufrufe: 05.9.2018, 20:00 Uhr
Gießener AnzeigerAutor