2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Daniel „Jimmy“ Reiser, hier noch im Trikot des FC Pfaffenhofen-Untere Zusam, trainiert inzwischen mit viel Erfolg den BSC Unterglauheim – und freut sich über acht Siege in Folge.		F.: Georg Fischer
Daniel „Jimmy“ Reiser, hier noch im Trikot des FC Pfaffenhofen-Untere Zusam, trainiert inzwischen mit viel Erfolg den BSC Unterglauheim – und freut sich über acht Siege in Folge. F.: Georg Fischer

Unterglauheimer Goldstücke

Beim B-Klassen-Spitzenreiter BSC Unterglauheim wandelt der Coachrnauf den Spuren seines Vater

„In zwei Jahren feiern wir unser 90-jähriges Jubiläum“, lässt Unterglauheims Sportvereinsvorsitzender Thomas Häußler wissen. In der langen Fußball-Geschichte seines 650-Seelen-Ortes gab es auch eine sogenannte Sternstunde: 1984 spielte der BSCU für ein Jahr in der Bezirksliga! Zum glorreichen Team zählte unter anderen Abwehrtstratege Leonhard Reiser.

Heute, 33 Jahre später, zieht dessen Sohn Daniel Reiser als Spielertrainer die Fäden. „Wir sind im Verein alle sehr glücklich darüber, dass Daniel in der Saison 2016/17 seine erste Trainerstelle bei uns angetreten hat“, ist dann auch der Vorsitzende sehr zufrieden. Und was hat Daniel Reiser zur Rückkehr vom damaligen SC Untere Zusam zu seinem Heimatklub bewegt: „Hier wurde eine neue Struktur hineingebracht“, sagt der 31-jährige Berufsschullehrer, der mit seiner Frau in Augsburg wohnt.

Neu als Vorsitzender kam Thomas Häußler – und auch die Fußball-Abteilung bekam mit Heike Meier ein frisches Gesicht. „Das passt einfach bestens, und die Heike ist sowieso unser Goldstück“, bemerkt Daniel Reiser. Goldstück Nummer zwei ist Tochter Denise Meier, die als Mannschaftsbetreuerin fleißig im Hintergrund wirkt. Ohnehin hätte sie wohl keine Spiele ihres BSCU versäumt, da sie neuerdings mit Mannschaftskapitän Ulrich Mayer verbandelt ist.

Den Einstieg in die Trainerlaufbahn begleitete auch Vater Leonhard Reiser, der seinem Daniel gewissermaßen als verlängerter Arm zur Seite stand. Mit Trainerschein ausgestattet, sieht Daniel Reiser zwei Leute als wichtige Faktoren für seinen Job an: „Von meinem Vater habe ich viel gelernt und auch von Christoph Kehrle in den Jahren beim SC Untere Zusam. Im Frühjahr diesen Jahres ereilte den Vater ein schlimmer Unfall. „Sein derzeitiger Weg führt ihn mit Rehas von Klinik zu Klinik“, macht Sohn Daniel deutlich, wie übel die Sache damals gewesen sein muss.

Alles einigermaßen gut zu verarbeiten fällt dem Spielertrainer letztendlich nicht ganz so schwer, weil ihm die Mannschaft viel Freude bereitet. Einem zähen 1:1 zum Saisonstart gegen die SpVgg Riedlingen II folgten acht Siege. Damit steht der Klub an der Tabellenspitze der B-Klasse West 3. „Wenn man nach neun Spieltagen Erster ist, muss auch dementsprechend der Anspruch sein, am Ende einen der ersten beiden Plätze zu belegen“, macht der Trainer eine klare Ansage.

Sein Kader ist breit genug aufgestellt. Thomas Weichenmeier kam zwar als einziger vom eigenen Nachwuchs hoch, doch weitere sieben Kicker haben sich dem Unterglauheimer Fußball-Gefüge angeschlossen. Eine Sache bereitet dem Coach aber Kopfzerbrechen: „Wir haben zu viele Torhüter zur Auswahl!“ Mit Manuel Nowak, Gregor Becker, Florian Gerstmeier, Matthias Ritter und Benjamin Orywol sind es gleich fünf. Auf eine baldige Rückkehr seines Kapitäns Ulrich Mayer hofft der Coach. Wegen Problemen an der Achillessehne fehlte er zuletzt vier Partien. Zudem fehlt der reaktivierte Christian Schreyer, den es an der Leiste zwickt.

Ideal wäre es, wenn beide in zwei Wochen beim Schlager gegen den Tabellenzweiten SV Villenbach wieder an Bord sind. Diesen Sonntag kommt erstmal die SG Zusamzell/Altenmünster nach Unterglauheim. „Ein unangenehmer Gegner, gegen den wir uns in der Vergangenheit schwer getan haben“, meint Daniel Reiser, den sie im Verein alle „Jimmy“ nennen. Woher der Spitzname rührt, lässt er dann auch gleich wissen: „Das stammt noch von meinem Vater, der in seiner aktiven Zeit eine Frisur wie Jimmy Hendrix trug.“

Aufrufe: 013.10.2017, 10:30 Uhr
Donau-Zeitung / Günther DirrAutor