2024-05-22T11:15:19.621Z

Allgemeines
F: Philipp Geiger
F: Philipp Geiger

Union-Klassentreffen in der Ohligser Festhalle

Viele Ex-Profis kommen zu einem besonderen Fußballer-Treffen nach Ohligs. Willi Hök sorgt für eine gelungene Veranstaltung.

Etliche Male spielt sich diese Szene so oder ähnlich am Samstag in der Ohligser Festhalle ab. Ein Mann steht in weiblicher Begleitung an einem Tisch, findet zunächst weniger Beachtung.

Dann kommt Willi Hök zu ihm und stellt ihm andere Herren vor – Herren, mit denen jener einst in der Zweiten Liga Fußball gespielt hat. In dem Fall ist es Frank Eggeling, den ein Radomir Dubovina oder Manfred Dum nicht auf den ersten Blick erkannt haben.

Durchaus verständlich. Es ist nun mal über 30 Jahre her, dass man gemeinsam am Hermann-Löns-Weg seinem Beruf nachgegangen ist. Eggeling, Dubovina, Dum und all die anderen lassen ihrer Wiedersehensfreude freien Lauf. „Unser Willi hat immer gute Ideen. Toll, dass wir uns hier treffen“, sagte der frühere Stadionsprecher Jochen Güttes mit seiner unverwechselbaren Stimme stellvertretend für alle Gäste. Natürlich durfte das übliche „bei strahlendem Union-Wetter“ nicht fehlen. Und immer wieder gab es – natürlich höchst verdient – Lob für Organisator Willi Hök.

Das Ohligser Urgestein mischt seit Jahrzehnten bei den Blau-Gelben mit, für den 79-Jährigen ist es immer eine Herzensangelegenheit gewesen. „Schade, auf der Zielgeraden zur Veranstaltung haben noch einige abgesagt. Dafür gebührt denen ein großes Kompliment, die weitere Reisen auf sich genommen haben.“ Allen voran traf dies auf Vojin Jovanovic zu, der aus seiner serbischen Heimat kam. Er dirigierte das Union-Spiel seinerzeit als Libero – seine Position gibt es im modernen Fußball längst nicht mehr.

Der Anlass für das Wiedersehen ist zumindest ebenso bedeutsam wie die 14 Jahre in der Zweiten Liga. Am 18. Mai 1969 kam es im Stadion am Hermann-Löns-Weg zum Duell zwischen dem SC Union Ohligs und der Sportvereinigung Solingen-Gräfrath. Es ging um den Aufstieg in die höchste Amateurklasse, die Union setzte sich mit 3:1 durch. Der Film, der am Samstag noch einmal gezeigt wurde und auf große Resonanz stieß, bestätigt die Zuschauerzahl von damals: 12.000 waren es, die dem Treiben auf der Asche zusahen.

Willi Hök erinnerte in seiner Zeitreise an die andere Zeit mit Lederball, Wintertrikots und Stahlkappen, brachte den Aufstiegstrainer von 1975 über das Mikrofon ins Spiel. „Ich freue mich riesig. Wann hat man sonst solch eine Möglichkeit, sich wiederzusehen?“, war auch Horst Stockhausen angetan. Seine Meinung zum Fußball von damals: „Wir haben gute Spiele geliefert und können sagen, auch richtig was geschafft zu haben.“ Der Kreis derer, der sich in Ohligs zusammenfand, war trotz Absagen riesig. Ob Physiotherapeut Jörg Broch, Trainer Enno Fornarelli, Präsident Klaus Hahn, Werner Lenz, Dirk Römer, Wolfgang Trapp, Peter Seufert – sie und viele andere haben etliche Kapitel über die SG Union sowie die Zeit danach geschrieben.

Dazu gehört auch ein Frank Kremer, der als Anwohner eine besondere Beziehung zum Fußball in Ohligs hat. „Es tut jeden Tag weh, dort vorbeizufahren, wo das Stadion stand“, sagt der frühere Klasse-Stürmer – es ist auch an einem Festabend wie jetzt die harte Realität.

Alte Vereine, neue Namen

Union Mit dem Zusatz BSC spielt der Verein, der nach dem Zweitliga-Abstieg viel mehr Tiefs als Hochs hatte, mittlerweile in der Kreisliga B.

Ohligs Der aus der Union hervorgegangene OFC ist nunmehr in 1. FC Solingen umbenannt, dessen Chef Peter Deutzman am Samstag auch zu Gast war. Der Club ist in der Kreisliga A.

Sportvereinigung Aus Gräfrath wurde die 1. Spvg. Wald 03 mit Sitz an der Carl-Ruß-Straße.

Aufrufe: 021.5.2019, 22:31 Uhr
RP / Jürgen KönigAutor