2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligabericht
Der frühere BVB-Spieler David Odonkor (im blauen Trikot) gegen die Abwehr des BSC Regensburg.
Der frühere BVB-Spieler David Odonkor (im blauen Trikot) gegen die Abwehr des BSC Regensburg.

Bundesliga-Legenden gingen auf Torejagd

Am Brandlberg ließ die Uwe-Seeler-Traditionself den Allstars des BSC wenig Chancen +++ Trotzdem schossen sie ein schönes Tor.

Mit Leibeskräften wehrte sich der BSC Regensburg gegen die fußballerische Übermacht der ehemaligen National- und Bundesligaspieler. Dennoch mussten sich die „Allstars“ vom Ball-Sport-Club nach 90 Spielminuten mit 1:12 geschlagen werden, denn gegen prominente Kicker wie Marco Reich, Maurizio Gaudino oder Guido Buchwald war einfach kein Kraut gewachsen. Als „Uwe-Seeler-Traditionself“ waren diese am Brandlberg aufgetreten – und lockten am Samstagnachmittag rund 650 Zuschauer an.

Trotz des eindeutigen Ergebnisses erlebten die Besucher am Tag der Einweihung des neuen BSC-Vereinsgeländes alles, was ein schönes Fußballspiel braucht. Torhüter-Glanzparaden, ein spektakulärer Seitfallzieher, leidenschaftliche Abwehr-Aktionen des BSC etc. sorgten für Szenenapplaus.

Ein Treffer für die Ewigkeit?

Der gefeierte Held des Tages war BSC-Stürmer Dominik Wolfrath: Mit einer sensationellen „Bogenlampe“ trickste er den früheren Jahn-Keeper Michael Hofmann aus und erzielte den umjubelten Ehrentreffer für den Ball-Spiel-Club. Begeistert stürmten seine Mitspieler auf den Rasen, um den Torschützen zu umarmen –und auch die Zuschauer waren aus dem Häuschen. Wie er den Lupfer aus 50 Meter Tordistanz hinbekommen hat, darüber werden sie sich am Brandlberg wohl noch lange unterhalten. „Ehrlich gesagt, so ein Tor habe ich noch nie geschossen“, sagte Dominik Wolfrath später. „Das ist wohl eine einmalige Sache.“

Auf der anderen Seite waren es vor allem der frühere BVB-Profi David Odonkor und Marco Reich, einst Stürmer beim 1. FC Kaiserslautern, die sich immer wieder gefährlich in Szene setzten. In die Liste der Torschützen trug sich auch der frühere Nationalspieler Guido Buchwald ein. 1990 feierte er mit der deutschen Elf den Weltmeister-Titel, 1984 und 1992 hielt er im Dress des VfB Stuttgart die Meisterschale in der Hand.

Ein Autogramm oder – besser noch – ein „Selfie“ von den Fußball-Berühmtheiten zu ergattern, war bei jungen wie älteren Besuchern gleichermaßen gefragt. Thomas Helmer, einst Kapitän beim FC Bayern, erfüllte diesen Wunsch sehr gern. „Man muss irgendwie so ernst dabei gucken“, sagte Helmer, die Selfies mit Humor nehmend. Auch wenn er in den großen Fußballstadien der Welt gespielt hat, kann er einem Freundschaftsspiel in gemütlicher Atmosphäre viel abgewinnen. „Back to the roots“ nennt Helmer das.

Hier das Traumtor von Wolfrath:

„Alle möglichen Fremdsprachen“

Zudem lerne man bei Spielen in gemütlicher Kulisse „alle möglichen Fremdsprachen“, sagte Helmer, der beim oberpfälzischen Dialekt die Ohren spitzte. Die Niederbayern, so sagte der Wahl-Hamburger, verstehe er allerdings „noch schlechter“.

Wilfried Stör aus der Konradsiedlung genoss das Fußballspiel in vollen Zügen. „Das ist eine wunderbare Sache. So etwas könnte man öfter mal veranstalten“, sagte er. Der Uwe-Seeler-Traditionself zollte er großen Respekt. Auch BSC-Innenverteidiger Christian Fritsch nimmt ausschließlich positive Erinnerungen aus dem Spiel mit. „So ein Erlebnis hat man nur einmal im Leben.“



Ein Selfie mit Thomas Helmer (l.)
Ein Selfie mit Thomas Helmer (l.)

Aufrufe: 013.6.2017, 06:00 Uhr
Daniel Steffen, MZAutor