2024-04-25T10:27:22.981Z

Analyse
In der Landesklasse West muss sich der BSC Rathenow (in rot) gleich fünf Verfolgern stellen. F.: Aulenbach
In der Landesklasse West muss sich der BSC Rathenow (in rot) gleich fünf Verfolgern stellen. F.: Aulenbach

Zwischen Kreis- und Landesliga

FuPa Brandenburg zieht ein Hinrundenresümee der Landesklasse-Staffeln

So langsam beginnt nach den wohlverdienten freien Tagen auch im Amateurfußball wieder die kraftraubende Phase der Rückrundenvorbereitung. Im Zuge dessen lässt FuPa Brandenburg die Tops und Flops des Landesklassenspielbetriebs Revue passieren und wagt eine kurze Prognose für den Ausgang der Saison 2014/2015.

Landesklasse West:

Entgegen so manch anderer Tabellenkonstellation, beispielsweise der im Süden, ist das Aufstiegsrennen in der Weststaffel noch voller Spannung und wird wohl auch erst in der Schlussphase des Saisonendspurts entschieden werden. So bewegen sich die ersten sechs Teams des Tabellenklassements lediglich innerhalb eines Punktabstands von sechs Zählern, wobei der BSC Rathenow, mit bisher 30 Punkten aus 15 Spielen, die wohl besten Karten für eine Landesliga-Rückkehr hat.
Besonders die Offensivreihe der Heinrich-Elf sucht mit aktuell 53 geschossenen Toren ihres Gleichen und könnte im Kampf um den Aufstieg wohl möglich zur entscheidenden Konstante werden. Vor allem Sebastian Koch und Kevin Schmoock, die zusammen nun bereits stolze 27 Treffer markieren konnten, spielten diesbezüglich eine äußerst starke Hinrunde und werden unweigerlich auch als heiße Anwärter für das westliche Torjägerranking gehandelt. Jedoch müssen die beiden Knipser dafür zunächst den Rückstand auf Tommy Hordan (Hansa Wittstock) egalisieren, der mit der beachtlichen Quote von 1,38 Toren pro Spiel (in Summe 18 Tore) an vorderster Front der Top-Torjäger zu finden ist. Und auch Julian Schwandt, der immerhin schon 13 Netzeinschläge auf seinem Konto hat, ist für die Rückrunde noch einiges zuzutrauen, was den Kampf um die Torjägerkanne mindestens genauso spannend macht, wie das packende Aufstiegsrennen.

Dagegen mit ganz anderen Vorzeichen ging es für den SV Rot-Weiß Gülitz und den SV Kloster Lehnin in die Winterpause. So befinden sich beide Teams derzeit auf einem Abstiegsrang, der für die kommende Saison lediglich Fußball auf Kreisebene bedeuten würde. Umso fokussierter werden beide Vertretungen wohl an die nun anstehende Vorbereitung gehen, damit nach 30 Spielen doch noch das rettende Ufer erreicht werden kann. Dabei werden die Gülitzer, denen zum Ende der Hinrunde durchaus ein starker Aufwärtstrend zu attestieren ist, besonders auf die Qualitäten von Andy Wolgast (bisher zehn Treffer) bauen, wohingegen auf Seiten der Kloster-Kicker, Kevin Berger mit seinen bisher zwölf erzielten Toren, der Hoffnungsträger schlechthin für die Rückrunde sein wird.

Landesklasse Nord:

In der Nordstaffel des Landesklassenspielbetriebs sorgten in der Hinrunde vor allem die Teams des FC Einheit Grünow, des SV 1920 Zehdenick und des Angermünder FC 1994 für ordentlich Furore. So sammelten alle drei Mannschaften bereits über 30 Zähler in den ersten 15 Spielen, was das Auftsiegsrennen zu einem waschechten Dreikampf macht. Zwar hat der 2006 gegründete FC Einheit mit derzeit 35 Zählern die aktuell besten Karten auf eine mögliche Landesliga-Teilnahme, jedoch kann am Ende wohl eine Niederlage entscheiden, um die Konkurrenz aus Zehdenick (derzeit 34 Pkt.) und Angermünde (derzeit 32 Pkt.) in die höhere Spielkasse zu befördern.
Fakt scheint dabei auch, dass es nach 30 Spieltagen einzig und allein auf die gesammelten Punkte ankommen wird. Denn das Erfolgstrio der Hinrunde arbeitete sowohl im Defensivbereich als auch in der Offensive auf einem absolut konstanten Niveau, sodass sich bis zum Schluss vermutlich kein Team einen zusätzlichen Vorsprung über das Torverhältnis wird ergattern können.

Jedoch werden speziell John Singert (Angermünde) und Stefan Kerl (Zehdenick) wohl dennoch Vollgas geben, um für ihre Teams ein größt mögliches Torepolster herauszuschießen. Denn die beiden genannten Knipser werden neben dem Langzeitziel Aufstieg, auch noch die Torjägerkanne im Blick haben, die stand jetzt an Ron Haß (Birkenwerda/16 Tore) gehen würde. Und auch Prenzlaus Stephan Bethke kann sich mit seinen bisher 15 Saisontoren durchaus realistische Hoffnungen machen, der Top-Torjäger der Landesklasse Nord zu werden und wird in der Rückrunde nochmal voll angreifen.

Einen Spitzenknipser wie Bethke oder Haß könnte auch das Team des Heinersdorfer SV äußerst gut verkraften. So befindet sich der SV 1973 mit lediglich zwei Punkten auf dem letzten Tabellenplatz des Klassements und wird wohl nur noch durch ein mittelgroßes Wunder in der Landesklasse verbleiben können.
Neben den bereits abgeschlagen scheinenden Heinersdorfern, befinden sich weiterhin der KSV Gollmitz, der FSV Blau-Weiß Wriezen und der Oranienburger FC II in akuter Abstiegsgefahr und werden den zweiten Absteiger aus der Landesklasse vermutlich unter sich ausmachen.

Landesklasse Ost:

Ähnlich wie in der Nordstaffel avancierten auch in der Landesklasse Ost gleich drei Teams zu waschechten Meisterkandidaten und Aufstiegsfavoriten. So spielten sich der Storkower SC, der SV Preußen Beeskow und der SV Blau-Weiss Markendorf in den Vordergrund des Geschehens und werden den Staffelausgang wohl auch bis zum Schluss unter sich ausmachen. Da alle drei Teams zum Hinrundenabschluss dabei lediglich durch drei Zähler getrennt sind, verspricht speziell das Saisonfinale einen Spannungsbogen ähnlich wie ein Hitchcock-Krimi.
Und auch im Kampf um den Klassenerhalt wird vermutlich bis zum Saisonfinale alles offen bleiben, da sich mit Union Fürstenwalde III, Wacker Schönwalde und dem SV Bestensee ebenfalls gleich drei Teams um nur ein absolut sicheres Landesklasse-Ticket streiten.
Lediglich die Kicker des SV Astoria Rießen mussten zur Hinrunde dann doch deutlich abreißen lassen und werden, insofern nicht noch ein Fußballwunder geschieht, demnächst eine Klasse tiefer an den Start gehen.

Bei den Torjägern erwies sich bislang Paul Herrmann (Müllrose) als treffsicherster Pistolero und führt die Knipserwertung mit nunmehr 17 Treffern an. Seine zwei ärgsten Konkurrenten im Kampf um die "Kanone" kommen diesbezüglich mit Eric Bohlemann (14 Tore) und Michael Lange (12 Tore) aus Rehfelde bzw. Markendorf und werden in den verbleibenden 15 Partien sicherlich noch alles versuchen, um den bisherigen Krösus Herrmann vielleicht doch noch vom Torjägerthron stoßen zu können.


Aufrufe: 015.1.2015, 11:32 Uhr
Tobias VoigtAutor