2024-05-14T11:23:26.213Z

Ligabericht
Da schlägt's schon wieder ein beim Spitzenreiter: Erkners Robert Szcegula (Nummer 11) vollendet seinen Sololauf über die rechte Seite. Nunzio Iaccarino (links). Niklas Gebauer (am Boden) und Preußen-Keeper Tim Kuper können das 0:3 nicht verhindern - die Entscheidung. Foto: Kai Beißer
Da schlägt's schon wieder ein beim Spitzenreiter: Erkners Robert Szcegula (Nummer 11) vollendet seinen Sololauf über die rechte Seite. Nunzio Iaccarino (links). Niklas Gebauer (am Boden) und Preußen-Keeper Tim Kuper können das 0:3 nicht verhindern - die Entscheidung. Foto: Kai Beißer

Erste Saisonniederlage für Preußen Blankenfelde-Mahlow

Landesligist FV Erkner fügt Spitzenreiter Preußen Blankenfelde-Mahlow beim 3:0 die erste Niederlage zu

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Mit dem 3:0 über Preußen Blankenfelde-Mahlow haben die Fußballer des FV Erkner nicht nur dem Spitzenreiter der Landesliga Süd die erste Saisonniederlage beigebracht - die Gastgeber rehabilitierten sich auch eindrucksvoll für die 0:4-Heimschlappe acht Tage zuvor gegen Frankonia Wernsdorf.

Irgendwann musste es ja passieren: Nach neun Siegen - fünf davon auswärts - und zwei 1:1-Heim-Unentschieden gegen den FSV Union Fürstenwalde II und zuletzt gegen den 1.FC Guben gingen die Preußen aus dem Landkreis Teltow-Fläming im Randberlin-Derby im Stadion am Dämeritzsee erstmals als Verlierer vom regennassen Platz.

Trainer Mirko Schult, der zuvor immer wieder den Kopf geschüttelt und nach dem Abpfiff erst einmal ein paar Sekunden regungslos an der Seitenlinie verharrt hatte, fand schnell die Fassung wieder: "Die erste Viertelstunde war gar nicht so schlecht, aber dann haben wir die Linie verloren, uns auf lange Bälle eingelassen, und das hat überhaupt nicht funktioniert."

Auch Schult war Zeuge der bitteren Niederlage des FVE gegen den starken Aufsteiger aus Wernsdorf gewesen. "Da hatten die Erkneraner einen rabenschwarzen Tag erwischt, vor allem ihr Torhüter", sagte der Blankenfelder Übungsleiter. "Es kann schon sein, dass meine Mannschaft den Gegner etwas unterschätzt hat. Ich habe davor gewarnt, aber umsetzen müssen es die Jungs auf dem Platz, und das haben sie nicht getan. Mit Larifari-Fußball und 50 Prozent Einstellung kann man hier natürlich nicht gewinnen."

Das 0:4 gegen die Frankonia war tatsächlich allgegenwärtig, denn auch FVE-Trainer Heiko Schickgram hatte die Partie gegen den Tabellenführer vor allem als Chance zur schnellen Wiedergutmachung ausgerufen. Und seine Mannschaft packte die Gelegenheit denn auch beim Schopfe, wirkte von Beginn an sehr engagiert, ließ in keiner Phase eine Dominanz des Favoriten aufkommen. Und auch wenn das 1:0 etwas aus dem Nichts fiel - nach einem langen Ball von Robin Lehmus konnte Simon Pille in zentraler Position die Kugel in aller Ruhe kontrollieren, weil die Preußen-Abwehr ein kollektives Nickerchen hielt (26.) -, verdienten sich die Gastgeber die Führung im Nachhinein redlich.

Der Torschütze selbst und Kapitän Erik Haase mit einem satten Pfostentreffer hätten schon vor der Pause erhöhen können, nach knapp einer Stunde stellte dann Pille auf 2:0. Wobei der Treffer zu 50 Prozent auf das Konto von Sven Paprotny ging, der Gäste-Verteidiger Nunzio Iaccarino so energisch störte, dass er diesen zu einem kapitalen Fehlpass zwang und dem 22-jährigen Offensiv-Allrounder dessen sechstes Saisontor ermöglichte. Das 3:0 nur fünf Minuten später resultierte schließlich aus einer energischen Einzelleistung von Robert Szczegula, der auf der rechten Seite bis fast an die Grundlinie marschierte und aus extrem spitzem Winkel ganz frech abschloss.

Mittlerweile goss es in Strömen, der Regen ließ die mickrigen fünf Grad noch kälter erscheinen - die Gastgeber aber erwärmten sich jetzt am eigenen Spiel. Pille hätte noch weiter erhöhen können, scheiterte aber zweimal im Privatduell an Schlussmann Tim Kuper (73., 88.). Auf der anderen Seite holte Sebastian Busse kurz vor dem Abpfiff einen spektakulären Kopfball von Dustin Kögler von der Linie.

"Wir haben uns diesen Sieg dank einer klasse Teamleistung verdient. Einer war für den anderen da", befand Mittelfeldspieler Paprotny, nach überstandenen Adduktorenproblemen erstmals wieder dabei. Sein Trainer schlug in die gleiche Kerbe: "Wir sind über die mannschaftliche Geschlossenheit zum Erfolg gekommen. Nach der schlechtesten Saisonleistung gegen Wernsdorf hatte ich an die Truppe appelliert, sich nicht noch einmal so zu präsentieren. Die Rehabilitation ist uns voll und ganz gelungen", freute sich Schickgram. "Natürlich ist es noch einmal eine zusätzliche Motivation, wenn der ungeschlagene Spitzenreiter kommt. Ich glaube, der Sieg geht völlig in Ordnung, schließlich hatten wir genug Chancen für noch mehr Tore."

Durch die erste Niederlage des Spitzenreiters schob sich das obere Tabellendrittel der Liga weiter zusammen. Die Verfolger FSV Brieske/Senftenberg und Wacker Ströbitz konnten den Ausrutscher der Preußen, die weiter bei 26 Punkten stehen, nicht nutzen, machten mit dem torlosen Remis im direkten Duell aber einen Zähler gut (jetzt je 24). Gleich dahinter folgen Neuling Wernsdorf (23) - das 2:1 bei Phönix Wildau war der fünfte Sieg in den vergangenen sechs Spielen - und die Erkneraner (22), beide allerdings schon mit einer Partie mehr.

Aufrufe: 021.11.2017, 07:43 Uhr
MOZ.de / Kai BeißerAutor