2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Chris Ham Fotografie Sportiv

Fortuna Glienicke will das Niveau hochhalten

Landesligist hat bereits vier Zusagen von Neuzugängen.

Nach dem verpassten Aufstieg in die Brandenburgliga nimmt Fortuna Glienicke laut Teammanager Roland Kerst einen weiteren Anlauf, mit bekannten Leistungsträgern und einem neuen Co-Trainer.

Für den BSC Fortuna Glienicke hat die Saison in der Landesliga mit dem Abbruch ein bitteres Ende genommen. Und zum verpassten Aufstieg kam dann vor einigen Tagen auch noch der angekündigte Abschied von Leistungsträger Mike Ryberg hinzu. Doch jammern will bei der Fortuna niemand. Im Gegenteil. Das Team will seinen Weg weitergehen und sich in der Ligaspitze festsetzen. "Sonst brauchen wir diesen Aufwand nicht zu betreiben", sagt Teammanager Roland Kerst.

Dieses Thema war für Roland Kerst schnell abgehakt. "Zum Glück", sagt er. Mit Mike Ryberg wird nur ein Top-Mann die Fortuna verlassen. Leistungsträger wie Lenny Canalis Wandel, Justin Hippe oder auch Ümit Ejder können dagegen gehalten werden. "Wir sind sehr froh darüber, dass das geklappt hat", so Kerst.

Dass Ryberg künftig nicht mehr das Glienicker Trikot tragen wird, ist sportlich ein schwerer Schlag. "Da bricht bei uns auf der Außenbahn richtig etwas weg", ist sich Roland Kerst sicher. Allerdings kann der Manager die Beweggründe des Spielers, welcher lange Zeit auch die Kapitänsbinde der Fortuna getragen hat, gut nachvollziehen. "Mike will es einfach nochmal wissen. Wenn ihn der Ehrgeiz packt, ist das doch völlig in Ordnung. Auch wir haben manchmal schon von solchen Situationen profitiert." Ryberg wird sich dem Oberligisten Hertha 03 Zehlendorf anschließen.

Namen will Roland Kerst noch nicht preisgeben. Er habe jedoch Zusagen von vier Spielern. Nun müssten noch letzte Details mit den abgebenden Vereinen geklärt werden. Für Kerst ist klar: "Diese Jungs werden uns sofort weiterhelfen. Einer kommt aus der Brandenburgliga und ein anderer hat die Jugendabteilung des FC Energie Cottbus durchlaufen", verrät der Manager.

Die momentane Phase nach dem vorzeitigen Ende der Saison bezeichnet Roland Kerst als "unglaubliches Transferfenster. Es ist richtig schwierig. Ich habe Zahlen gehört, die jenseits von Gut und Böse sind". Vereine würden im Werben um Spieler teils mit hohen Summen hantieren. "Auch unsere Spieler wurden angesprochen", sagt der Manager. "Ihnen zu erklären, dass sie auf dem Teppich bleiben sollen, ist nicht einfach." Auch nicht, eigene Wechsel auf den Weg zu bringen. "Irgendwie muss es ja Gespräche geben. Und noch vor einiger Zeit war es eine richtig komische Situation, so etwas über Skype zu erledigen."

Coach Sascha Flemming bekommt zur neuen Saison Unterstützung aus den eigenen Reihen. Lenny Canalis Wandel wird künftig auch als Co-Trainer fungieren. Schon im Verlauf der vergangenen Spielzeit hatte er das Kapitänsamt bei der Fortuna und damit auch mehr Verantwortung übernommen. Nun folgt der nächste Schritt. "Er wird das Bindeglied zum Team", so Kerst, der mit dieser Konstellation wunderbar leben kann. "Das passt einfach sehr gut."

Die Frage, was ist fair und was nicht?, haben sich Roland Kerst und der BSC Fortuna Glienicke nicht gestellt. Dem verpassten Aufstieg in die Brandenburgliga trauert niemand nach. Der Verein nimmt den Abbruch der Spielzeit sportlich. "Es musste einfach eine Entscheidung getroffen werden. Letztlich ist mit dem SV Zehdenick auch eine Mannschaft aufgestiegen, die einfach eine richtig gute Saison gespielt und am Ende mehr Punkte geholt hat als wir. Auch mit der durch den Landesverband angewendeten Quotientenregelung hat der SVZ am erfolgreichsten gespielt", sagt Roland Kerst.

33 Punkte aus 17 Spielen bedeuteten letztlich Rang zwei in der Landesliga. Mit viel schlechteren Tabellenregionen wollen die Glienicker auch in der neuen Spielzeit nichts zu tun haben. Der BSC will mit dem notwendigen Respekt an die neuen Aufgaben herangehen, sich gleichzeitig aber gar nicht erst in "Understatement" üben. Kerst will "das Niveau in der Landesliga mitbestimmen. Es wäre aber vermessen zu sagen, dass wir die Gegner alle weghauen. Dafür gibt es einfach zu viele Unbekannte. Es haben eine Menge Teams aufgerüstet".

Die Landesliga-Mannschaft der Fortuna wird ab Mittwoch mit leichten Einheiten ins Training einsteigen. Wenn schon bald ein Spielbetrieb folgen könnte, würde sich Kerst "sehr freuen". Trotzdem bleibt der Manager vorsichtig. "Aktuell befinden wir uns auf Lockerungskurs und es könnte vielleicht, wie geplant, im August losgehen. Ich habe aber wirklich große Bedenken vor einer zweiten Corona-Welle, die dann möglicherweise erneut alles stilllegt."


Zum Verein: BSC Fortuna Glienicke


Aufrufe: 026.5.2020, 08:11 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor