2024-04-16T09:15:35.043Z

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F: Alexander Rabe
F: Alexander Rabe

UPDATE: Wuppertal: Ersatzschiedsrichter bricht Partie ab

FC 1919-Coach meldet sich zu Wort

In der Kreisliga C (Gr. 1) kam es am vergangenen Sonntag bei der Partie zwischen den Zweitvertretungen vom FC Wuppertal 1919 und dem SC Breite Burschen Barmen zu einem Spielabbruch. Gästetrainer Kai Böschemeyer zeigt sich gegenüber FuPa verärgert.

Beim Stand von 3:1 für den FC 1919 bekam ein Gästespieler in der 88. Minute die Rote Karte. Gezückt wurde der Karton von einem Ersatzschiedsrichter, da der eigentlich angesetzte Unparteiische nicht erschien. Nach dem Platzverweis sah sich dieser gezwungen, die Partie abzubrechen.

"Ein verdienter Sieg, aber ein bitterer Nachgeschmack. Nach einem üblen Foul zwei Minuten vor Schluss an unserem Stürmer rasten einige Gästespieler völlig aus und dem Schiri blieb nichts anderes übrig als das Spiel in der 88. Minute abzubrechen", heißt es in einem Eintrag auf der Facebook-Seite des FC Wuppertal 1919.

Barmens Trainer zeigte sich ob dieser Behauptungen schockiert. Seine Erklärung gegenüber FuPa: "Als der angesetzte Schiedsrichter nicht erschien, kam eine Person in FC-1919-Trainingskleidung zu mir und sagte, dass er pfeifen kann. Er habe einen Schiedsrichterschein, diesen aber vergessen. Ich habe mich gefreut, dass sich jemand bereit erklärt und selbstverständlich zugestimmt." Eigentlich hätten die Barmer als Gastverein das Vorrecht gehabt, einen Spielleiter zu stellen. Böschemeyer weiter: "Wir waren schnell mit ein paar Entscheidungen nicht ganz glücklich. Das wurde unserer Ansicht nach relativ offensichtlich gegen uns gepfiffen. Kurz vor Schluss lief dann ein Spieler von 1919 aufs Tor zu, unser Verteidiger ging dazwischen, doch der 1919-Spieler konnte weiterlaufen und kam noch zum Abschluss. Danach hat unser Verteidiger dann aber wegen einer angeblichen Notbremse die Rote Karte bekommen." Im Anschluss sei der Kapitän von BB Barmen zum Schiedsrichter gelaufen, um diesen zur Rede zu Stellen und habe ihn dabei wohl berührt. Der Ersatzschiedsrichter fühlte sich bedroht und brach die Partie ab.

Barmens Kapitän und ein weiterer Gästespieler, der den Ersatzschiedsrichter als "arme Wurst" betitelte, bekamen wohl noch nachträglich die Rote Karte. "Diese Karten habe ich allerdings nie gesehen", so Böschemeyer, der weiter ausführt: "Das war am Ende alles sehr unnötig. Wir hätten ein ziemlich schönes Fußballspiel haben können, doch das wurde leider vom Schiedsrichter von Anfang an zunichte gemacht."

Der Barmer Trainer ärgert sich vor allem über die zu erwartenden Sperren gegen seine Spieler. "Ich sage ihm noch vorm Spiel: 'Klar, ich bin froh, dass du pfeifst.' Ich konnte ja nicht wissen, was uns erwartet. In Zukunft werde ich diesen Fehler nicht mehr machen."

"Wenn das die einzige Art ist, wie sie Spiele gewinnen können, werden sie in dieser Saison nicht mehr viel Spaß haben", so Böschemeyer. Besonders über den Facebook-Eintrag zeigte er sich erstaunt: "Im Nachhinein kamen noch einige FC-1919-Akteure zu mir und wir haben uns ganz normal unterhalten, dass das ja alles nicht so schlimm gewesen sei. Und dann sowas..."

UPDATE:
Mittlerweile hat sich auch der Trainer des FC 1919, Matthias Pecl, gegenüber FuPa geäußert. Er widerspricht der Darstellung der Gäste:
"Wir konnten den Schiedsrichter mit gutem Gewissen stellen, weil wir wussten, dass er neutral pfeift. Er ist überhaupt nicht der Typ dafür, unsere Seite bewusst zu bevorzugen. Er hat das Spiel gut geleitet, aber leider eine Fehlentscheidung getroffen, als er eine Vorteilssituation zu früh abpfiff und Barmen somit ein Tor nicht anerkannt wurde. Das war aber auch die einzige krasse Fehlentscheidung. Alle Schiedsrichter machen Fehler, das passiert auch bei den Profis. Wir waren auch die klar bessere Mannschaft, sodass man auch nicht sagen kann, dass wir wegen des Schiris gewonnen hätten. Die Rote Karte kurz vor Schluss war absolut berechtigt. Der Gästespieler versucht nur unserem Spieler umzutreten, trifft ihn aber zum Glück nicht. Sonst hätten wir den Krankenwagen rufen können. Danach kommt der Torwart der Gästemannschaft wutentbrannt auf den Schiedsrichter zugerannt und schubst ihn weg. Der Schiedsrichter, der die anschließende Partie auf der Sportanlage gepfiffen hat, ist dann dazwischen gegangen. Mit der Begründung, dass es ein absolutes No-Go ist, den Schiesdrichter anzugehen, hat er dem Ersatzschiedsrichter empfohlen, die Partie jetzt abzubrechen. Ich kann nur nochmal wiederholen, dass der Schiedsrichter ganz bestimmt nicht bewusst für uns gepfiffen hat."




Aufrufe: 019.9.2017, 06:30 Uhr
Niklas HeibAutor