Streit um Ben-Abdallah

Für Manuela Patze, Geschäftsführerin von Union Fürstenwalde, ist der Fall eigentlich klar. Aus ihrer Sicht darf Ben-Abdallah nicht für Sachsenhausen spielen, weil er keine Austrittserklärung an den Oberligisten geschickt hat. "Daher liegt das Spielrecht bei uns, zumal sich auch noch sein Pass bei uns befindet", sagt Patze. Daher gebe es für den Stürmer auch keine Freigabe.

Nach Aussage der Geschäftsführerin hat der Spieler eine Kopie der Abmeldung an die Passstelle des Fußball-Landesverbandes Brandenburg (FLB) geschickt. Daraufhin kam von dort ein Schreiben an Fürstenwalde, den Pass von Ceif Ben Abdallah an die zuständige FLB-Stelle zu schicken. "Das haben wir natürlich nicht gemacht, weil es für uns keine Gültigkeit besitzt", sagt Patze. Die Passstelle hat darüber hinaus dem Oberligisten mitgeteilt, das TuS Sachsenhausen den Angreifer zum Vertragsspieler gemacht hat und er dadurch spielberechtigt ist. Der Brandenburgligist erhielt umgehend das Spielrecht für den 21-Jährigen.

"Für mich gibt es jetzt zweimal das Spielrecht", sagt Patze und kritisiert das Vorgehen des Fußball-Landesverbandes: "Ein solches Handeln ist für jeden Spieler eine Steilvorlage, sich unanständig gegenüber seinem Verein zu verhalten." Der Spielausschuss des FLB hat den Fall Ceif Ben-Abdallah zur Klärung an das Sportgericht weitergeleitet. Denn einige Vereine aus der Brandenburgliga, die gegen TuS Sachsenhausen unter Beteiligung des Stürmers gespielt haben, prüfen einen Einspruch gegen die Spielwertung. Dazu gehört nach Informationen dieser Zeitung auch der Oranienburger FC Eintracht. Dieser hatte das Derby am vergangenen Sonntag mit 1:3 verloren.

Reinhard Schumann, Vorsitzender des Sportgerichtes, verwies auf das schwebende Verfahren, ließ aber durchblicken, dass ihm ein an Union Fürstenwalde gerichtetes Einschreiben mit Rückschein, in dem Ben-Abdallah seinen Austritt erklärt, vorliegt. Laut Spielordnung dürfte der Angreifer aber für TuS Sachsenhausen spielen. Das Gericht will eine Entscheidung zeitnah treffen.