Brachts talentierter Torjäger ist im Grenzland heiß begehrt

Als Beispiel wurde Calvin Bunte angeführt, der im Sommer aus der Union-Reserve mit 30 Toren im Gepäck zum Bezirksligisten TSF Bracht gewechselt war. Schon damals hatte der 20-Jährige für die Brachter einige Treffer erzielt, bis zur Winterpause wurden es stolze 16 in 19 Partien. Dass es ein Fehler gewesen sein könnte, ihn ziehen zu lassen, dafür lieferte Bunte jetzt aber auch im direkten Aufeinandertreffen gute Argumente. In den beiden Testspielen der Wintervorbereitung traf er gegen seinen Ex-Verein viermal, beim 3:2 am Mittwoch erzielte er alle drei Tore für Bracht.

Doch von Genugtuung will Bunte nichts wissen. "Ich war einfach besonders motiviert, aber das wäre jeder gegen seinen Ex-Verein", betont der 20-Jährige aus Breyell, der bei der Union das Fußballspielen lernte. In seinem letzten A-Jugendjahr durfte er dort auch schon mal Seniorenluft schnuppern, er bekam sogar einen Landesligaeinsatz unter Chiquinho. Als er vor der Spielzeit 2015/2016 zunächst verletzt war, war die erste Mannschaft zunächst kein Thema, wurde es dann aber auch nicht. Und das, obwohl Bunte traf wie am Fließband, am Ende 30-mal in der Kreisliga B. "Damals habe ich mich schon gewundert, wieso ich nichts mehr aus der ersten Mannschaft gehört habe", sagt Bunte. Im Sommer kamen dann viele Angebote, doch er entschied sich für Bracht. Dort gefällt es ihm so gut, dass er auch schon für die nächste Spielzeit zugesagt hat. "Unter dem Vorbehalt, dass wir die Klasse halten", erklärt Bunte, der keinen Hehl daraus macht, dass er sich auch vorstellen kann, irgendwann nach Nettetal zurückzukehren.

Das wird Chiquinhos Nachfolger Andreas Schwan gerne hören. Denn als Trainer, der bis vor kurzem nur mit Nachwuchs gearbeitet hat, plant er auch in Nettetal verstärkt auf junge Kräfte aus der Region zu setzen. Calvin Bunte kennt er gut, er hat ihn als Lehrer sogar unterrichtet, außerdem wohnt er bei ihm in der Nachbarschaft. Schwan: "Calvin ist ein interessanter Spieler, aber wegen seiner Zusage in Bracht wohl nur mittelfristig ein Thema für uns."