2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Foto: volksfreund.de/Sven Eisenkrämer
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Update: Ein 1:4 mit einigen Kuriositäten

Salmrohr verliert nach dominanter erster Halbzeit deutlich in Neunkirchen

Der FSV Salmrohr hat am Samstagmittag sein Auswärtsspiel bei Borussia Neunkirchen mit 1:4 verloren. Dabei hatte Salmrohr die komplette erste Halbzeit dominiert, aber nur ein Tor gemacht, was dem FSV zum Verhängnis wurde. Das Spiel war zwischenzeitlich für 10 Minuten unterbrochen.

VfB Borussia Neunkirchen – FSV Salmrohr 4:1 (0:1)

„Keiner hat in der Halbzeit gedacht, dass das Spiel so ausgeht“, sagt Paul Linz, Trainer des FSV Salmrohr nach der bitteren Packung von Neunkirchen. Das Wiedersehen von Linz mit seinem Ex-Club endete in einer allzu deutlichen 1:4-Niederlage der Salmrohrer im Stadion Ellenfeld in Neunkirchen.

Das Spiel entwickelte sich zu einem Kuriosum – sportlich wie auch vom weiteren Ablauf her. Nachdem Salmrohr die erste Halbzeit in allen belangen dominiert hatte, jedoch nur einmal den Ball ins Tor brachte (Timo Heinz haute einen Abpraller aus mehr als 25 Metern leicht abgefälscht ins Netz, 18. Minute), drehten die bis dahin miserabel auflaufenden Neunkircher nach der Pause auf und übernahmen vollends die Rolle der Tonangebenden. Paul Linz sagt: „Wir haben in den ersten 30 bis 35 Minuten sehr guten Fußball gespielt. So, wie wir das in den letzten Spielen auch gemacht haben. Doch ich hatte schon zehn Minuten vor der Halbzeit das Gefühl, dass wir uns nicht mehr so anbieten und den Gegner nicht mehr so aggressiv anlaufen.“ In der Halbzeitpause habe Linz gesagt: „Jungs, jetzt müssen wir uns wieder konzentrieren, müssen aufpassen, dass wir in der nächsten Viertelstunde hinten kein Ding kriegen und wieder so spielen wie in der ersten halben Stunde, dann gewinnen wir das Spiel.“ Aber „vielleicht spricht man das manchmal besser gar nicht erst an“, sagt der Trainer. „Vielleicht hab' ich da auch was im Kopf geweckt. 'Oh das darf jetzt auf keinen Fall passieren'. Kann auch sein, aber ich bin ja kein Psychologe.“


Neunkirchens Armend Haliti traf in der 59. Minute zum Ausgleich, Andreas Haas schoss die Borussia unter großem Jubel des Stadions nur vier Minuten später zur Führung.

Paul Linz rekapituliert:„Da haben wir ganz blöd gespielt. Von ein paar langen Bällen haben wir uns schon verrückt machen lassen. Dann machen wir hinten auf, das hab ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Neunkirchen hätte ja allein ins Tor laufen können. Das war vielleicht gut gemeint, nach vorne zu gehen, aber so dumm darf man sich nicht anstellen.“

Zwischen den beiden Neunkircher Toren kam es noch zu einer Situation, die später den Spielverlauf vollends durcheinander brachte: Bei einem Rettungsversuch von Salmrohrs Tobias Bauer gegen den Neunkircher Tim Cullmann erwischte Bauer nicht nur seinen Gegenspieler, sondern auch einen der beiden Schiedsrichterassistenten an der Linie und nietete ihn – versehentlich – um. Der Assistent wurde behandelt und machte weiter – bis zur 73. Minute. Dann ging es nicht mehr. Das Spiel wurde unterbrochen und Referee Marcel Schütz suchte eine Lösung. Nach einigem Hin und Her fand sich ein Neunkircher Vereinsmitglied mit Schiedsrichterausbildung. Paul Linz sah nicht glücklich aus, war aber dennoch einverstanden, der Ersatzmann kam nach etwa 12 Minuten dann im Unparteiischen-Dress aufs Feld und es konnte weitergehen.

Und es ging weiter – mit zwei weiteren Neunkircher Toren von einem starken eingewechselten Markus Schmitt und Felix Dausend.

Das Spiel war gelaufen, auch der stärkste Salmrohrer auf dem Platz, Torwart Daniel Ternes, der mehrfach gegen Neunkirchen gerettet hatte, konnte nichts weiter ausrichten.

„Ich will meine Mannschaft sicher nicht niedermachen“, sagt Paul Linz. „Aber so wie in der zweiten Halbzeit können wir nicht spielen. Jetzt habe ich auch mal das zweite Gesicht kennengelernt. Aber hier sind ja auch einige junge Burschen drin.“ Linz erinnerte sich an seine jungen Jahre zurück. „Mit 18 oder 19 Jahren war man gut bei der Sache, so lange das Spiel gut gelaufen ist. Wenn aber bisschen Druck kam, kam die Unsicherheit und man hat sich bisschen versteckt. So habe ich das heute bei meiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit empfunden.“

Man müsse auch mal verlieren können. „Das hätte aber nicht unbedingt in Neunkirchen sein müssen.“

Aufrufe: 018.10.2014, 16:26 Uhr
volksfreund.de/Sven EisenkrämerAutor