Torfestival am Bruchbaum

SV Lippstadt - Borussia Mönchengladbach II 3:3
Über mangelnde Unterhaltung konnten sich die 968 Zuschauer im Stadion am Bruchbaum nicht beklagen. In einer turbulenten Partie sicherte sich der Gastgeber SV Lippstadt 08 tief in der Nachspielzeit einen Punkt und wahrte damit seine Serie von nunmehr acht Spielen ohne Niederlage.

3:3 (1:2) hieß es am Ende gegen die Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach. Für die Elf von Trainer Daniel Berlinski war es das dritte Remis in Folge.

„Wenn du mit dem Schlusspfiff das 3:3 machst ist das natürlich ein gewonnener Punkt. Allerdings haben wir eine überragende zweite Halbzeit gespielt, aus der wir zu wenig Profit geschlagen haben. Alle drei Gegentreffer waren vermeidbar, es fehlte die Fokussierung gegen den Ball. Gladbach war bisher der stärkste Gegner hier in Lippstadt, auch wenn der Gegner immer nur so gut ist, wie man selbst zulässt“, fasste Daniel Berlinski die Partie zusammen.

Mit der ersten wirklichen Torchance gingen die Lippstädter in Führung. Ein leicht abgefälschter Schuss von Marcel Hoffmeier senkte sich über den Gladbacher Keeper ins Netz zur 1:0-Führung der Hausherren (12.). Doch dabei sollte es nicht lange bleiben. Nur knappe fünf Minuten später gelang der Borussia der Ausgleich. Thomas Kraus köpfte zum 1:1 für die Fohlenelf ein (19.). Dann stellte die Elf von Arie van Lent das Spiel komplett auf den Kopf. Einen Fehler in der Lippstädter Abwehr nutzte Torben Müsel und schob zur erstmaligen Führung der Gäste ein (23.).

Berlinski: „Nach dem 2:1 haben wir keinen zweiten Ball mehr bekommen, hatten eine hohe Fehlpassquote. Das sind wir so nicht gewohnt. Da waren die Köpfe auch erstmal unten. Ich bin aber sehr stolz, wie wir die Köpfe wieder hochbekommen haben.“

Nach dem Seitenwechsel kam Lippstadt zum Ausgleichstreffer. Einen Eckball von Sven Köhler beförderte Exauce Andzouana über die Linie (54.). Lange sah es nach einer Punkteteilung aus, doch dann schlug die Borussia zurück. Erneut war es Torben Müsel, der einen Querschläger in der Lippstädter Hintermannschaft ausnutzte und zum vermeintlichen Siegtreffer für Gladbach traf (83.).

Lippstadt hingegen hatte da noch ein Wörtchen mitzureden: als schon niemand mehr an den Ausgleich glaubte, nahm Nils Köhler sein Herz in die Hand und hämmerte das Leder aus über 20 Metern ins Netz (90.+4).

„Was wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, obwohl es das dritte Spiel in sieben Tagen war, das war sehr gut. Die Mentalität stimmte. Der Punkt ist auch mehr als verdient. Wir haben den Schalter umgelegt. Nach dem Seitenwechsel war es ein Spiel auf ein Tor. Wir haben nur einen Konter zugelassen, der dann zum Tor führte. Das war naiv. Die Jungs von van Lent haben aber auch einen guten Ball gespielt. Eventuell hätten wir es aufgrund der zweiten Hälfte etwas nmehr verdient gehabt zu gewinnen, als Gladbach“, lobte Berlinski sein Team.

Durch das Remis bewahren beide Teams ihre Serien von neun respektive sieben Spielen ohne Niederlage am Stück.