SC Verl feiert 5:3-Sieg über Gladbacher Reserve

SC Verl - Borussia Mönchengladbach II 5:3
Die überraschend ohne den verletzten Kapitän Julian Stöckner angetretene Mannschaft von Rino Capretti verzückte die 967 Zuschauer in der Sportclub-Arena vor allem in den ersten 25 Minuten. Ohne jedes Abtasten gingen die im brilliant organisierten 4-3-3 auftrumpfenden Verler sofort in die Vollen, ließen Ball und Gegner dank einer ungeheuren Präzision im Passspiel laufen und nutzten die aus totaler Spielkontrolle resultierenden Torchancen eiskalt. Jan Schöppner erzielte in der 17. Minute nach einer Direktkombination von Patrick Choroba und Ron Schallenberg mit einem fantastischen Linksschuss aus 18 Metern via Innenpfosten das 1:0. Drei Minuten später ließ der 20-Jährige das 2:0 folgen, als er einen Abpraller nach einem Fallrückzieher von Aygün Yildirim in die Maschen drosch. Yildirim selbst köpfte in der 24. Minute nach einer Flanke des bärenstarken Linksverteidigers Lars Ritzka das 3:0 – und auf der Tribüne begannen Träume zu blühen. Weil Spitzenreiter RW Essen in diesem Moment in Lippstadt mit 0:1 zurücklag, rechneten Optimisten aus, dass den Verlern ein Sieg mit vier Toren Unterschied zur Tabellenführung verhelfen würde.

Der mit dem ersten vernünftigen Angriff erzielte Anschlusstreffer der Gäste durch Marco Cirillo (28.) beendete die Einseitigkeit der Partie – nun ging es auf Augenhöhe weiter. Die „Kleinen Fohlen“ aus Mönchengladbach, die mit dem 21-jährigen Senegalesen Mamadou Doucouré einen Innenverteidiger aus dem Bundesligakader einsetzten, bewiesen, warum sie bislang auf den 5. Tabellenplatz galoppiert waren. Angesichts von drei guten Chancen für das Team von Arie van Lent konnten die Verler froh sein, mit einer 3:1-Führung in die Pause zu gehen.

Die 2. Halbzeit war zunächst geprägt von einer zu sieben Minuten Nachspielzeit führenden Verletzungsunterbrechung. Keanan Bennets wurde in der 62. Minute mit einer Trage vom Platz getragen, die in Ermangelung eines Sanitätsdienstes Verls Präsident Raimund Bertels höchstpersönlich hatte herbeischaffen müssen. Als Zlatko Janjic das 4:1 erzielt hatte (67.), schien die Partie entschieden, doch Conor Noß konterte rasch zum 4:2.

Ins Wanken geriet der Sieg aber nicht mehr, obwohl die Verler ihren Vorsprung unter Inkaufnahme von vier gelben Karten verteidigen mussten – so viele hatten sie im bisherigen Saisonverlauf erst insgesamt kassiert. Tore von Jannik Schröder und Charalambos Makridis (Elfmeter) würzten die Nachspielzeit. Der ansonsten abgemeldete Ex-Verler baute mit seinem neunten Treffer die Führung in der Torjägerliste aus.