2024-04-25T10:27:22.981Z

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F: Heiko van der Velden
F: Heiko van der Velden

Jantschke findet: "Das war einfach naiv"

Der Innenverteidiger absolviert sein 250. Pflichtspiel für Borussia und erlebt dabei noch etwas Neues: eine Niederlage in Leipzig. Vor allem das letztlich entscheidende zum 0:2-Endstand kurz vor der Pause ärgert den 28-Jährigen.

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Beim 4:1-Heimsieg gegen Hannover 96 war es noch ein gefeiertes Duo, nun, beim 0:2 in Leipzig eine Woche später, waren Michael Lang und Tony Jantschke auf einmal Protagonisten der Niederlage. Gegen Hannover hatte der für den verletzten Matthias Ginter eingewechselte Innenverteidiger noch das wichtige 2:1 des Rechtsverteidigers vor der Pause vorbereitet, nun brachte Lang Jantschke in die Bredouille: Der Schweizer spielte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit einen Fehlpass in der Gladbacher Vorwärtsbewegung, Leipzig konterte lustvoll in die entblößte Abwehr der Borussen hinein. Innenverteidiger Nico Elvedi stand auf Langs Außenbahn gegen Timo Werner, Jantschke als letzter Verteidiger gegen Yussuf Poulsen, der im Vollsprint schneller am Ball war und ihn über den grätschenden Gladbacher legte. Da Werner auch Elvedi überlief, hatten die beiden Leipziger gegen Yann Sommer im Borussen-Tor leichtes Spiel. Das 0:2 zu diesem Zeitpunkt „darf nicht passieren“, fand Borussias Trainer Dieter Hecking.
Jantschke sah es eben so: „Wir haben Leipzig nach der Drangphase am Anfang nach rund 20 Minuten im Griff gehabt und kriegen dann ein natürlich blödes, blödes 0:2 im Konter. Das war ein bisschen naiv.“ Der 28-Jährige beschrieb die Szene so: „Wir wollten auf Ballbesitz spielen, keiner wollte mehr angreifen, auch Leipzig nicht, alle wollten in die Halbzeit. Und dann spielen wir doch noch einmal einen Ball ins Mittelfeld, waren dann hinten ein bisschen überrascht, genauso wie vorne. Ich probiere, Poulsen noch umzugrätschen, er macht das aber gut und kann so gerade noch auf einem Bein stehen bleiben. Das ist natürlich ein saudummes Gegentor, einfach naiv.“

So gab es die erste Niederlage Borussias in Leipzig überhaupt, allerdings gab es auch erst drei Auftritte bei Rasenballsport, das in seiner doch recht jungen Historie – gegründet am 19. Mai 2009 – am Sonntag gerade einmal sein 81. Bundesligaspiel hatte. Mehr als doppelt so viele hat Jantschke auf dem Buckel, die Partie nun in Leipzig war seine 202. in der Liga und sein insgesamt 250. Pflichtspiel für Borussia. Dieses Jubiläum hätte der Verteidiger sicher gerne anders begangen als mit einer solchen Niederlage.

Das war zumindest der Plan gewesen. „Wir nehmen uns immer viel vor – genauso wie die andere Mannschaft. Das wird ja gerne vergessen, dass auch ein Gegner mitspielt“, erinnerte Jantschke und beschrieb das frühe 0:1, das am Ende auch die Grätsche von Oscar Wendt nicht verhindern konnte: „Beim ersten Gegentor läuft Werner von rechts nach links, Poulsen kreuzt noch rein, dadurch mache ich wieder einen Schritt zurück. Nico macht dann auch einen zurück, Oscar geht der Ball durch die Beine und der kommt unglücklich wieder zu Werner.“ Der schoss platziert, Borussia lag nach rund zwei Minuten schon zurück.

Die Gladbacher kamen erst danach besser ins Spiel und hatten durch Lars Stindl zwei gute Gelegenheiten, die jeweils RB-Torwart Peter Gulacsi vereitelte. Statt den Ausgleich zu erzielen, gab es unmittelbar vor dem Pausenpfiff das 0:2 – letztlich die Entscheidung. „In der zweiten Halbzeit haben wir alles probiert, noch einmal umgestellt, mussten aber auch aufpassen, dass wir nicht direkt das dritte Gegentor kriegen. Das ist ein schmaler Grat“, sagte Jantschke und ergänzte: „Wir haben es aber gegen eine starke Leipziger Mannschaft leider nicht mehr geschafft, den Anschluss zu machen und so das Spiel noch einmal offen zu gestalten.“ Und so erlebte Jantschke im 250. Pflichtspiel für Borussia noch etwas Neues: eine Niederlage in Leipzig.

Aufrufe: 03.12.2018, 22:00 Uhr
RP / Georg AmendAutor