SC Wiedenbrück holt Punkt beim 1:1 bei Dortmund II

Borussia Dortmund II - SC Wiedenbrück 1:1
Kamil Bednarski zielte aus der zweiten Reihe knapp vorbei (2.), Andre Wallenborns starkes Solo blieb unvollendet (4.). In der achten Minute musste der BVB dann eine bittere Pille schlucken: Der Ex-Armine Marco Hober musste mit einer Knieverletzung ausgewechselt werden, für ihn kam der ehemalige Wiedenbrücker Herbert Bockhorn in die Partie (8.).

Der SCW hatte weiter mehr vom Spiel und ließ dank gutem Zugriff im Mittelfeld keine Dortmunder Chance zu. Daniel Latkowskis Abschluss aus spitzem Winkel wurde auf der anderen Seite gerade noch geblockt (15.) - es war wirklich nicht zu erkennen, dass der BVB ein Teil der Spitzengruppe ist und Wiedenbrück ein Abstiegskandidat.

Kurz vor der Pause die nächste Riesenchance zur Führung für die Gäste: Nach einem Ballgewinn lief die SCW-Offensive plötzlich im vier gegen eins auf den Dortmunder Strafraum zu, blieb aber tatsächlich am letzten verbliebenen Abwehrspieler Konate hängen (39.).

Dann aber war es endlich soweit: Nach einer Flanke von Daniel Brinkmann nahm Kamil Bednarski den Ball an der Strafraumgrenze direkt - sein keineswegs harter, aber platzierter Abschluss kullerte erst an den Innenpfosten und von dort ins Tor zur "hochverdienten Halbzeitführung" (Wiedenbrücks Trainer Björn Mehnert) (44.).

Nach der Pause schien das Team von Björn Mehnert zunächst an die starke Leistung aus dem ersten Durchgang anzuknüpfen, der SCW war enorm präsent und gewann alle wichtigen Zweikämpfe. Wie aus dem Nichts dann aber doch der Ausgleich: Dortmunds Ornatelli schlug das Leder mit einer Flanke Richtung kurzer Pfosten. Dort stand Mory Konate plötzlich mutterseelenallein und zum 1:1 einköpfte (53.). "Da passte unsere Zuordnung nicht", ärgerte sich der Coach.

Wiedenbrück ließ sich jedoch nicht schocken, spielte weiter mutig nach vorne und war ab der 63. Minute in Überzahl. BVB-Verteidiger Luca Kilian musste nach wiederholtem Foulspiel mit gelb-rot vom Platz. Im elf gegen zehn wirkte die Mehnert-Elf dann aber gehemmt - einzig der sehr aktive Bednarski strahlte kontinuierlich Gefahr aus und kreierte zwei weitere gute Strafraumszenen (77. und 79.). In der letzten großen Aktion des Spiels blockte Mory Konate einen letzten wütenden Versuch von Patrick Schikowski.

Damit war die Partie dann beendet. Wiedenbrück klaut einen Punkt aus der roten Erde. Auch wenn unterm Strich deutlich mehr drin gewesen wäre, darf Björn Mehnert mit der Leistung seines Teams sehr zufrieden sein. Auf der gezeigten Leistung gilt es nun weiter aufzubauen, damit am nächsten Samstag im ersten Heimspiel des Jahres vielleicht auch gegen den Tabellenführer Viktoria Köln etwas Zählbares herausspringt.

Die Reaktionen waren aufgrund der starken Leistung des SCW zweigeteilt. Björn Mehnert bilanzierte: "Auf der einen Seite bin ich froh, dass wir bei einer Topmannschaft einen Punkt geholt haben, auf der anderen Seite hätten es heute auch drei sein können." Verteidiger Robin Twyrdy war sogar enttäuscht, weil "wir ein dickes Chancenplus hatten." Und bei Neuzugang Andre Wallenborn schlich sich sogar ein bisschen Wehmut in den Kommentar, als er sagte: "Mit der Leistung können wir zufrieden sein. Mit nur einem Punkt aber nicht."

Schiedsrichter: Patrick Holz (BSV Roxel) - Zuschauer: 1.292
Tore: 0:1 Kamil Bednarski (45.), 1:1 Mory Konate (54.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Luca Kilian (64./Borussia Dortmund II)