Bonner SC - SC Wiedenbrück 3:1 (0:1)
„Hut ab vor Wiedenbrück. Diesem Beispiel wollen wir folgen und uns in der Regionalliga Stück für Stück weiterentwickeln.“ Mit nunmehr 43 Punkten kann der BSC auch rechnerisch nicht mehr in die Mittelrheinliga absteigen. Den Boden dafür bereiteten mit Gjorgji Antoski, Kris Fillinger, Benjamin Nuhi, Günter Mabanza und Anil Capkin fünf Ergänzungsspieler, vor denen Zillken nach guter Leistung „voller Respekt den Hut zog“. Die Tore für den Aufsteiger erzielten Nuhi (60.) und der erst zur zweiten Hälfte eingewechselte Connor Krempicki per Doppelpack (65., 78.). Für die Gäste traf in der 22. Minute Sebastian Spinrath, der in der kommenden Spielzeit das BSC-Trikot überstreifen wird.
„Im Nachhinein haben wir mit der Aufstellung alles richtig gemacht“, meinte Zillken. „Wir wussten, dass wir uns auf alle Spieler im Kader zu 100 Prozent verlassen können.“ Willkommener Nebeneffekt der XXL-Rotation: „Jetzt haben wir mit Sicherheit genug Körner, um gegen Viktoria alles rauszuhauen.“ Bei einem Sieg am Dienstagabend winkt dem Aufsteiger die Krönung einer ohnehin schon gelungenen Saison, nämlich das „Finale zu Huus“ gegen Fortuna Köln am 25. Mai.
„Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir über uns hinauswachsen und vor allem die Zuschauer ins Boot holen“, meinte Zillken. Dass die Kölner am Dienstag ihre besten Kräfte im Hinblick auf die bevorstehende Relegation um die 3. Liga ihrerseits schonen und mit einer besseren B-Elf antreten, glaubt der BSC-Trainer nicht. „Die Spiele gegen den FC Carl Zeiss Jena beginnen erst in vier Wochen; Viktoria muss versuchen, bis dahin die Spannung oben zu halten.“
Wie stark die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen derzeit Fußball spielt, bekam am Samstag Rot-Weiß Oberhausen zu spüren, das beim 1:5 nicht den Hauch einer Chance besaß. Vergleichsweise moderat gingen am Samstag die Gäste aus Wiedenbrück die Aufgabe im Sportpark an, gegen die der neu formierte BSC gleich die eine oder andere vielversprechende Torchance herausspielte.
Für den Höhepunkt der ersten Hälfte sorgte allerdings der zukünftige BSC-Spieler Sebastian Spinrath, der in Wiedenbrück die linke Abwehrseite beackert. In der 22. Minute demonstrierte der 24-Jährige seine technischen Fähigkeiten, als er den Ball mit dem Rücken zum Tor mit der Brust annahm, um dann aus der Drehung mit seinem starken linken Fuß den Ball volley in den Winkel zu schießen. „Ein sensationelles Tor“, meinte Zillken voller Vorfreude.
Wie wichtig den Hausherren der Dreier vor dem Pokalhit am Dienstag war, zeigten die heftigen Proteste der BSC-Bank, als SC-Innenverteidiger Julian Wolff in der 32. Minute der Ball offensichtlich an die Hand gesprungen war. Aber statt des erhofften Strafstoßes ließ Schiedsrichter Alexander Busse (Solingen) auf Geheiß seines Assistenten weiterspielen.
Nach dem Wechsel machte Zillken dann Ernst. Mit Connor Krempicki, den der BSC-Trainer ab der 46. Minute von der Leine ließ, und Dario Schumacher, der ab der 60. Minute ins Geschehen eingriff, sollten es die bewährten Kräfte richten. Und gleich mit seiner ersten Ballberührung, einer Ecke von der linken Seite, leitete Schumacher den längst fälligen Ausgleich ein, den Nuhi per Kopf erzielte. Maßgeblich beteiligt am 2:1 für den BSC war dann wieder ein Ergänzungsspieler. Antoski hatte in der 65. Minute SC-Schlussmann Hölscher den Ball vom Fuß gespitzelt und auf Krempicki quergelegt, der keine Mühe mehr hatte, zum 2:1 ins leere Tor zu vollenden.
Die Gäste fanden kaum mehr statt, hatten in der 76. Minute allerdings Pech, als der gerade eingewechselte Daniel Latkowski nur die Latte traf. Zwei Minuten später sorgte dann erneut Krempicki frei vor Hölscher mit dem 3:1 für die endgültige Entscheidung und die passende Eigenwerbung für den Pokalknüller am Dienstag gegen Viktoria Köln.
Bonner SC: Michel, Mabanza, Dick, Lünenbach, Capkin, Fillinger (60. Schumacher), Retterath, Antoski, Somuah (46. Krempicki), Kaiser (73. Dündar), Nuhi
SC Wiedenbrück: Hölscher, Spinrath, Merkel (15. Puhl/55. Nguendon), Batarilo, Bleker (75. Latkowski), Zech, Büyüksakarya, Twyrdy, Lekesiz, Lauretta, Wolff
Tore: 0:1 Spinrath (22.), 1:1 Nuhi (60.), 2:1 Krempicki (65.), 3:1 Krempicki (78.)
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Busse (Solingen)