2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
F: Hempel
F: Hempel

RW Essen kommt mit vielen Fans

BSC-Co­ach Zill­ken hofft am Sams­tag auf mehr als 2000 Zu­schau­er. Ei­ni­ge Op­tio­nen im Sturm

Bonner SC - Rot-Weiss Essen (Sa 14:00)

Schiedsrichter: Florian Exner (SV BW Beelen)

We­ni­ger das so­li­de 4:1 ge­gen den SC Wie­den­brück als viel­mehr die mit 750 Be­su­chern eher maue Zu­schau­er­zahl be­schäf­tig­te in den letz­ten Ta­gen das Um­feld des Fuß­ball-Re­gio­nal­li­gis­ten Bon­ner SC. Die Dis­kre­panz zwi­schen der präch­ti­gen Stim­mung im mit knapp 10 000 Zu­schau­ern aus­ver­kauf­ten Sport­park Nord beim Po­kal­spiel ge­gen den Bun­des­li­gis­ten Han­no­ver 96 und die lee­ren Rän­ge beim Li­ga-All­tag ei­ne Wo­che spä­ter ge­gen die Ost­west­fa­len er­schien vie­len Fans und Funk­ti­ons­trä­gern als zu groß.

„Wie­den­brück ist nicht ge­ra­de ein Zu­schau­er­ma­gnet“, er­klärt BSC-Trai­ner Da­ni­el Zill­ken. „Die spie­len zu Hau­se vor 300 oder 400 Zu­schau­ern. Nur we­ni­ge An­hän­ger fah­ren zu den Aus­wärts­spie­len. Wä­re Rot-Weiss Es­sen schon in der letz­ten Wo­che zu Gast ge­we­sen, hät­ten wir uns si­cher­lich über ei­ne er­heb­lich grö­ße­re Ku­lis­se freu­en kön­nen“, glaubt Zill­ken. Nun kommt der Tra­di­ti­ons­club aber an die­sem Sams­tag (14 Uhr, Sport­park Nord). Und die Aus­sich­ten auf ei­nen or­dent­li­chen Be­such sind für den Co­ach nach wie vor gut. „Von al­len Ver­ei­nen in der Re­gio­nal­li­ga West hat RWE die be­sten Vor­aus­set­zun­gen: tol­le Fans, ein schö­nes Sta­di­on, ei­nen ho­hen Etat und sehr viel Tra­di­ti­on. Die Gren­ze von 2000 Be­su­chern soll­ten wir am Sams­tag kna­cken. Zu­mal bei­de Ver­ei­ne am ver­gan­ge­nen Sams­tag ih­re Spie­le ge­win­nen konn­ten“, meint der 50-Jäh­ri­ge.

Sport­lich sieht Zill­ken sei­ne Mann­schaft nach drei Punkt­spie­len – das Spiel ge­gen die U 23 des 1. FC Köln wird am kom­men­den Diens­tag (19.30 Uhr, Franz-Kre­mer-Sta­di­on) nach­ge­holt – ab­so­lut im Soll. „Sie­ben Punk­te aus den Par­tien in Wup­per­tal, ge­gen Uer­din­gen und Wie­den­brück hät­te ich vor­her blind un­ter­schrie­ben“, sagt er. Da­bei sind die Zäh­ler laut BSC-Trai­ner das Re­sul­tat har­ter Ar­beit und kei­nes­wegs Zu­fall. Be­son­ders zu­frie­den war Zill­ken mit der „bru­ta­len Ef­fi­zienz“ ge­gen Wie­den­brück. „Wir ha­ben die Wie­den­brü­cker Ge­schen­ke an­ge­nom­men, in vie­len Si­tua­tio­nen schnell um­ge­schal­tet und hin­ten sta­bil ge­stan­den.“ Vor al­lem Letz­te­res ver­langt Zill­ken von sei­nen Schütz­lin­gen in je­dem Spiel. Ge­gen Es­sen, das nach dem 3:0 über die U 23 des 1. FC Köln mit brei­ter Brust nach Bonn kom­men dürf­te, müs­se sei­ne Mann­schaft „ag­gres­siv und kom­pakt spie­len“. Spie­ler wie Kai Prö­ger, der laut Zill­ken enor­mes Tem­po mit­bringt, oder Mar­cel Plat­zek, der in der ab­ge­lau­fe­nen Sai­son bei den bei­den 2:1-Er­fol­gen ge­gen den BSC zwei­mal ein­netz­te, for­der­ten vol­le Kon­zen­tra­ti­on. „Fast al­le bei RWE ma­chen Alarm. Und das ist gut so“, sagt Zill­ken. Das 1:0 ge­gen den KFC Uer­din­gen tau­ge da­bei durch­aus als Vor­bild.

Re­spekts­be­kun­dun­gen kom­men aber auch aus Es­sen. „Ich ha­be die Bon­ner ge­gen Wup­per­tal und Wie­den­brück ge­se­hen. Uns er­war­tet ei­ne Mann­schaft, die sehr gut ge­star­tet ist und die im Po­kal gut ge­gen ei­nen Bun­des­li­gis­ten auf­ge­tre­ten ist“, mein­te RWE-Co­ach Sven De­mandt ge­gen­über „Re­vier­sport“. Hin­sicht­lich des Per­so­nals muss sich sein Bon­ner Kol­le­ge ge­gen­über der Par­tie vom ver­gan­ge­nen Sams­tag ei­ni­ges durch den Kopf ge­hen las­sen. Alek­san­dar Pran­jes, der beim 4:1 ge­gen Wie­den­brück sein Start­elf­de­büt fei­er­te, fällt mit ei­nem Mus­kel­fa­ser­riss de­fi­ni­tiv aus. Für ihn ste­hen Se­bas­ti­an Hirsch oder Da­ni­el So­mu­ah als Al­ter­na­ti­ven be­reit.

Meh­re­re Op­tio­nen hat Zill­ken auch im Sturm. Han­no­ver-Tor­schüt­ze Lars Lo­kotsch, der sich vor der letz­ten Par­tie mit ei­ner Er­käl­tung im Ab­schluss­trai­ning beim Trai­ner als nicht spiel­fä­hig ab­ge­mel­det hat­te, ist wie­der fit. „Ein fei­ner Cha­rak­ter­zug von ihm“, kom­men­tiert Zill­ken das Ge­ständ­nis des 21-Jäh­ri­gen. Aber auch Da­vid Bors, der zum 1:0 ge­gen Wie­den­brück traf, und Neu­zu­gang Mar­co Ban, der den Elf­me­ter her­aus­hol­te, den Da­rio Schu­ma­cher zum 4:1 ver­wan­del­te, spiel­ten sich in den Vor­der­grund. „Meh­re­re Op­tio­nen zu ha­ben, ist wich­tig und bringt uns wei­ter“, sagt der Trai­ner des ak­tu­el­len Ta­bel­len­vier­ten.

Dass der BSC bis zum Trans­fer­schluss per­so­nell noch nach­legt, hält Zill­ken für we­nig wahr­schein­lich, aber nicht für aus­ge­schlos­sen. „Es be­steht kein gro­ßer Be­darf mehr, aber wir wä­ren dumm, wenn wir ei­ne Mög­lich­keit, uns noch­mals zu ver­bes­sern, nicht nut­zen wür­den.“

BSC li­ve: Nach­dem der BSC zu­letzt im Rah­men des DFB-Po­kals ge­gen Han­no­ver 96 li­ve im TV zu se­hen war, über­trägt nun Sport1 am Mon­tag, 16. Ok­to­ber, li­ve die Heim­par­tie des BSC ge­gen Ale­man­nia Aa­chen. An­stoß ist zur Pri­me Ti­me um 20.15 Uhr.

  • Der Bonner SC hat die letzten 3 Spiele in Folge nicht mehr verloren
  • Seit 1993 konnte der Bonner SC kein einziges Ligaduell mehr gegen RW Essen für sich entscheiden

KURZ GE­FRAGT

Voj­no Je­sic kam vor der Sai­son vom Süd­west-Re­gio­nal­li­gis­ten TSV Stein­bach zum BSC. Mit dem Mit­tel­feld­spie­ler sprach Si­mon Bartsch.

Herr Je­sic, sie­ben Zäh­ler aus drei Spie­len, da­zu ein star­ker Auf­tritt in der er­sten Run­de des DFB-Po­kals. Kann man von ei­nem per­fek­ten Sai­son­auf­takt spre­chen?

Voj­no Je­sic: Ir­gend­wie schon. Für uns ist das schon al­les su­per ge­lau­fen. Ich den­ke, vor dem Sai­son­start hät­te je­der von uns die­se sie­ben Punk­te so­fort un­ter­schrie­ben. So kann es wei­ter­ge­hen.

Nun geht es ge­gen Rot-Weiss Es­sen. Sie ha­ben be­reits für den Tra­di­ti­ons­club ge­spielt. Jetzt ki­cken Sie für den Bon­ner SC. Wo wür­den Sie den größ­ten Un­ter­schied zwi­schen den Clubs aus­ma­chen?

Je­sic: Hier in Bonn ist es ein­fach viel fa­mi­liä­rer als in Es­sen. Und dort ar­bei­tet man un­ter Pro­fi-Be­din­gun­gen. Wir ge­hen ne­ben­bei ar­bei­ten oder stu­die­ren.

Jetzt hat der BSC sie­ben Punk­te auf dem Kon­to, RWE nur vier. Ver­kehr­te Vor­zei­chen oder ist Bonn in dem Du­ell wirk­lich Fa­vo­rit?

Je­sic: Ich glau­be, je­der, der die Li­ga ver­folgt, weiß, was in Es­sen los ist und wel­che Zie­le sich RWE ge­steckt hat. Na­tür­lich ist Es­sen der Fa­vo­rit. Aber wir spie­len zu Hau­se und ha­ben nichts zu ver­lie­ren. Wir kön­nen al­so be­freit auf­spie­len und hof­fen na­tür­lich auch auf Punk­te.

Ge­gen Ih­ren Ex-Ver­ein wä­re es doch der per­fek­te Zeit­punkt für Ih­ren er­sten Sai­son­tref­fer...

Je­sic: Ge­nug Chan­cen hat­te ich ja in den ver­gan­ge­nen Spie­len schon. Ich den­ke, dass es jetzt ir­gend­wann schon mal klin­geln soll­te.

Aufrufe: 025.8.2017, 08:00 Uhr
General-Anzeiger / Thomas HeinenAutor