2024-03-28T15:56:44.387Z

Spielbericht
Rustikaler Zweikampf des Schalkers: Jan Bach (links), der die beste Chance für Beeck hatte, versucht, sich von Brooklyn Ezeh zu lösen. Später musste Bach mit einem Innenbandriss im Knie ausgewechselt werden.
Rustikaler Zweikampf des Schalkers: Jan Bach (links), der die beste Chance für Beeck hatte, versucht, sich von Brooklyn Ezeh zu lösen. Später musste Bach mit einem Innenbandriss im Knie ausgewechselt werden. – Foto: Michael Schneiders
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K.o. kommt in der 90. Minute

Nach dem 0:1 gegen Schalke 04 II gastiert der FC Wegberg-Beeck morgen beim Bonner SC

Regionalliga: Zwar mit leeren Händen, aber um die Erkenntnis reicher, dass man auch gegen einen starken Gegner mit viel Einsatz durchaus mithalten kann: Aufsteiger FC Wegberg-Beeck hatte in seinem ersten Saisonspiel in der Regionalliga dem FC Schalke 04 II, der das Spiel dominierte, mit einer guten Abwehrleistung Paroli geboten. Der K.o. kam erst in der 90. Minute, als Florian Flick einen Ball mit den Schienbein doch noch irgendwie ins Beecker Tor schoss. 0:1 (0:0) hieß es nach 90 intensiven Minuten.

Spieltext WegbergBeeck - Schalke 04 II


„Die Jungs haben ihr Bestes gegeben, Schalke hat sie viel laufen lassen und selbst auf der anderen Seite gut gestanden und wenig zugelassen“, trauerte Beecks Coach Michael Burlet dem fast schon sicher geglaubten Punkt nach, gab aber ehrlich zu: „So ein reingewurschteltes Tor in der 90. Minute ist schon bitter, aber über die gesamt Zeit gesehen ist der Schalker Sieg schon verdient.“

Bitter ist aber vor allem die Verletzung von Jan Bach, der in der 78. Minute ausgewechselt werden musste. Eine MRT-Untersuchung gestern Mittag zeigte einen Innenbandriss im linken Knie, der Beecker Neuzugang wird drei Monate fehlen. Beinahe hätte der schnelle 23-Jährige, der vom 1. FC Düren gekommen war, gegen Schalke den Spielverlauf in der 61. Minute auf den Kopf gestellt: Schalkes Bundesliga-Keeper Markus Schubert streckte sich gewaltig, doch Bachs Schuss ging noch knapp links vorbei. Das war die beste Chance der Gastgeber.

Doch der Beecker Coach sammelte auch wichtige Erkenntnisse vor der morgigen Partie (14 Uhr) beim Bonner SC. „Die Jungs haben sich sehr auf das Spiel gefreut, aber ich denke, die Freude ist in Hälfte eins in Verkrampfung umgeschlagen. Das haben sie nach der Pause besser gemacht“, analysierte Burlet, denn sein Team war in den ersten 45 Minuten nicht aktiv genug und ließ sich immer wieder von Schalke zu weit hinten reindrängen, statt den Gegner früher zu stellen.

Schon in Minute vier hätte es 0:1 heißen können, doch Beecks Zugang Justin Hoffmann rettete für seinen chancenlosen Keeper Stefan Zabel vor dem Ex-Alemannen Blendi Idrizi, für den Matthew Hoppe aufgelegt hatte. Beecks Defensive war von Beginn an gefordert, sie stand aber gut. Früh geriet der Gastgeber unter Druck, konnte nur wenige Entlastungsangriffe durch schnelle Konter fahren, wie bei einem Alleingang von Shpend Hasani (6.), dessen weite Flanke Meik Kühnel nicht verwerten konnte. Beeck gab dem Gegner zu viel Raum, griff zu spät an. Bach versuchte es mal mit einem frühen Angriff vor der Mittellinie und nahm Hoppe den Ball ab – so hätte Beeck öfters agieren sollen. Doch auch die Schalker Abwehr stand gut.

Glück für die Gastgeber, dass die Gäste an diesem lauen September-Abend nicht sehr treffsicher waren: Erneute scheiterte Idrizi (8.), auch Hoppe (16.) vergab, Idrizi (35.) versuchte es aus Frust auch mal aus 18 Metern. Mit einem weiten Abschlag schickte Zabel Hasani (32.), der knapp noch gestoppt wurde, und auch Jeff-Denis Fehr traf im Nachschuss nicht. Sehenswert war auch Kühnels Sturmlauf, doch seine weite Flanke auf Hasani (37.) wurde noch von einem gegnerischen Kopf entscheidend abgelenkt.

Ein Aufschrei der Beecker Fans wandelte sich in Erleichterung, als Daniel Kyerewaa (41.) aus nicht mal fünf Metern den Ball links am Tor vorbeisetzte. Und einen Schuss von Hoppe faustete Zabel weg, den Nachschuss von Fatih Candan erwischte Beecks Keeper noch mit den Fingerspitzen, und der Ball trudelte knapp am Pfosten vorbei.

„Wir haben mit Glück das 0:0 in die Kabine gerettet“, gestand Burlet, der danach seine Mannschaft schon deutlich aktiver sah. Als Neuzugang Manuel Kabambi (48.) einen Schalker rustikaler stoppte, kam es zur Rudelbildung, die der Schiedsrichter mit Gelb für Kabambi und einen Schalker, der eigentlich auf der Bank hätte sitzen sollen, beendete.

Während Zabel und seine Abwehr die zahlreichen Rückpässe souverän ausspielten, brachte Mika Hahnraths seinen Keeper (82.) in Bedrängnis: Kabambi setzte nach und hätte den Ball fast noch über die Linie bugsiert. Die Fans hüben wie drüben hatten sich schon mit dem 0:0 und einem Punkt abgefunden – da trudelte der Ball aus einem unübersichtlichen Getümmel im Strafraum heraus irgendwie doch noch über die Linie . . .

Morgen geht es nun also nach Bonn, das am Mittwoch 1:2 beim SC Wiedenbrück unterlag. Dabei sah Torschütze Daniel Somuah, der auch schon beim 2:2 in Lotte einen Treffer beigesteuert hatte, in der Nachspielzeit wegen eines rustikalen Einsatzes die Rote Karte und wird gegen Beeck fehlen. „Die Bonner mit Dario Schumacher als Kopf der Mannschaft haben schon viele Jahre Regionalliga-Erfahrung“, erwartet Burlet einen starken Gegner. „Wichtig ist jetzt, dass wir schnell die Köpfe wieder hochbekommen.“

Aufrufe: 018.9.2020, 08:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor