„Alles war kaputt“, erinnert sich Maouel. „Vorderes Kreuzband, Innenband und Außenmeniskus.“ Es dauerte einen Monat, bis der ehemalige BSC-Kapitän im Kölner Eduardus-Krankenhaus operiert werden konnte. Danach Krücken, dann Schiene und ganz viel Reha – Maouel wurde auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Gegen Wattenscheid 09 beendete BSC-Coach Daniel Zillken die lange Leidenszeit des offensiven Mittelfeldspielers, der sowohl die algerische als auch deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.
„Ich habe mich schon zum Saisonstart fit gefühlt. Aber ich habe auch dem Trainer immer vertraut, dass er zu mir steht“, sagt der Torschütze vom Freitag. „Er scharrt schon lange mit den Hufen“, bestätigte Zillken. „Aber wir sind für die Gesundheit der Jungs verantwortlich. Und das braucht eben Zeit.“
Dass er die Verletzung endgültig überwunden hatte, merkte Maouel im Training während der Saisonvorbereitung. „Da war ein harter Zweikampf. Und da hat's bei mir ,Klick' gemacht; ich habe gemerkt, dass das Knie hält und ich wieder Vollgas geben kann.“
Bonner SC - SG Wattenscheid 09 1:1 (0:0)
Am Freitagabend durfte Maouel endlich wieder von Beginn an spielen. Erst in der Mannschaftsbesprechung vor der Partie gegen Wattenscheid hatte er von seiner Aufstellung erfahren. „Ein geiles Gefühl zu wissen, dass man gleich wieder auf dem Platz steht.“ Und in der 57. Minute folgte der Glücksmoment, den der Offensiv-Allrounder nicht so schnell vergessen wird. Maouel antizipierte richtig, stibitzte Wattenscheids Innenverteidiger Felix Clever den Ball, zog nach innen und schloss präzise mit einem Flachschuss ins rechte Eck zum 1:0 für den BSC ab. „Genau da wollte ich den Ball hin haben“, erzählt der Torschütze.
Ein immens wichtiger Treffer, denn seit der 42. Minute spielten die Gastgeber in Unterzahl. Lars Lokotsch hatte sich auf Höhe der Mittellinie gegen Jeffrey Obst zu einem Foul der gröberen Art hinreißen lassen. Der Schiedsrichter zückte „Rot“ und sprach hinterher von einer Aktion, in der Lokotsch keine Chance besessen habe, an den Ball zu kommen. Maouel rückte in die Spitze und lauerte auf seine Chance – mit durchschlagendem Erfolg.
„Ich glaube, dass wir bei Abdelkader alles richtig gemacht haben“, sagte BSC-Trainer Zillken nach der Partie, in der Wattenscheids Kapitän Manuel Glowacz in der 65. Minute per Elfmeter den 1:1-Ausgleich erzielt hatte. „Maouel hat sich mit seinem Tor für ein gutes Spiel belohnt“, meinte Zillken. „Ich freue mich für ihn. Und ich glaube, das tut die gesamte Mannschaft.“