Der MDR berichtete zudem, dass ein entsprechender Beschluss des DFB-Vorstandes noch in diesem Jahr fallen solle, sodass bereits in der kommenden Saison die bisherigen Qualifikationsspiele wegfallen könnten. Mehrere Modelle wurden vom Spielausschuss vorgestellt und diskutiert. Eine Variante sieht vor, dass aus allen fünf Regionalligen jeweils der Meister aufsteigt – analog müssten aus der 3. Liga fünf Vereine absteigen. Um das derzeitige Verhältnis von drei Absteigern bei 20 Clubs beizubehalten, müsste dafür die 3. Liga von 20 auf 22 Teilnehmer aufgestockt und um vier Spieltage verlängert werden.
Bessere Chancen werden einem rollierenden System eingeräumt, in dem für fünf Jahre beschlossen wird, welche drei Erstplatzierten direkt aufsteigen. Die beiden übrigen Regionalliga-Meister würden einen vierten Aufstiegsplatz ausspielen. Der Zweite der Regionalliga Südwest verliert in diesem Modell das Recht auf die Qualifikation. Aus der 3. Liga müssten dann vier Clubs absteigen.
Alle Modelle sehen die Beibehaltung der fünf Regionalligen vor. Daniel Zillken begrüßt grundsätzlich die Initiative des DFB. „Der Meister muss aufsteigen“, sagt der Cheftrainer des Regionalligisten Bonner SC. Dass eine derartige Reform auch dem BSC den Weg in die 3. Liga ebnen könnte, beurteilt Zillken eher skeptisch. „Meiner Meinung nach sind wir noch weit weg davon, um den Aufstieg mitzuspielen. Wir sind dabei, uns in der Regionalliga zu etablieren. Solange wir die Wirtschaft nicht entsprechend bewegen können, ist die 3. Liga für den BSC in den kommenden zwei bis drei Jahren utopisch“, meint der BSC-Trainer. „Aber natürlich muss ein Verein wie der BSC Visionen haben und sich weiterentwickeln. Die 3. Liga in Bonn ist auf jeden Fall möglich.“ Ähnlich sieht das BSC-Präsident Dirk Mazurkiewicz. „Mit der 3. Liga beschäftigen wir uns derzeit nicht. Wir müssen erst einmal das nachholen, was beim BSC in den letzten Jahrzehnten versäumt wurde.“
Bereits am kommenden Donnerstag ist Mazurkiewicz zu einem Infoabend nach Duisburg eingeladen, wo die DFB-Vizepräsidenten Peter Frymuth und Rainer Koch über die Reformpläne mit den Vereinsvertretern der Regionalliga West sprechen.