2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Vierfacher Torschütze der „kleinen Eintracht“: Ali Jito (blaues Trikot), den die Weinsheimer nie einfangen konnten.	Foto: Mario Luge
Vierfacher Torschütze der „kleinen Eintracht“: Ali Jito (blaues Trikot), den die Weinsheimer nie einfangen konnten. Foto: Mario Luge

Tag der Ausrufezeichen

Sammelbericht Bezirksliga Nahe +++ Eintracht II zerlegt Weinsheim 13:3 +++ Waldböckelheim bezwingt Hackenheim +++ Langenlonsheim siegt nach Haas-Trennung

Region. Man gibt sich keine Blöße. Sie müssen, sie liefern. Allesamt. Im Abstiegskampf der Bezirksliga Nahe fahren Karadeniz Bad Kreuznach, der TuS Waldböckelheim als auch ein TSV Lalo-Laubenheim, der seit Freitag mit Alexander Stumm einen Interimstrainer hat, Dreier ein. Dagegen ist der SG Eintracht II nach einem Kantersieg der Relegationsplatz kaum noch zu nehmen.

SG Eintracht II – SG Weinsheim 13:3 (8:1). – Auf der Anzeigetafel im Moebusstadion stand nicht etwa die Uhrzeit. Nein, es war das Ergebnis. Darunter grinsten die Bad Kreuznacher um die Wette, während die Weinsheimer schnurstracks den Rasen verließen. „Frag besser nicht“, so der erste Kommentar von Weinsheims Coach Julian Dörschug. „Wir liegen durch Stellungsfehler schnell hinten. Nach dem 1:2 dachte ich, es geht was. Denkste.“ Die SGE zerlegte ihre Gäste nach allen Regeln der Fußballkunst, hätten in Abschnitt zwei sogar noch mehr Tore erzielen können. „Dann haben die Jungs aber zwei Gänge runtergeschaltet“, erklärte Eintracht-Coach Ercan Ürün. Dass die Weinsheimer neben Karadeniz und Alsenztal die einzige Mannschaft stellen, die der besten Bezirksliga-Abwehr mehr als zwei Gegentore verpasste - und das nach Jeffrey Thiels Platzverweis (31.) sogar in Unterzahl, wird Dörschug nicht interessieren. Die Eintracht-Torausbeute teilten Ali Jito (4), Sascha Becker (2), Niklas Mörbel (2), Felix Kosek, Tobias Brodhäcker, Nils Flühr und ein Weinsheimer per Eigentor. Für die Gäste trafen Steven Thiel, Tim Müller und Luca Valerius.

SG Schmittweiler – FC Brücken 4:0 (2:0). – Dennis Köhlers großer Tag hätte schon die Schale bringen können. Weil die Eintracht II aber siegte, wurde die Schmittweilerer Meisterfeier auf verschoben. Köhler steckte den FCB beinahe im Alleingang weg: Aus 20 Metern zwirbelte er mit Links erst ins Eck (28.), danach schob er ein (40.), um nach der Pause alles zu entscheiden (60.). „Wir haben unsere Taktik umgestellt – noch weiß kein Gegner, wie man das löst“, erklärte Trainer Burak Ersoy nach dem Top-Spiel gegen Waldemar Schneiders laschen FC. „Vielleicht sind wir im Moment einfach zu gut und die anderen haben Respekt vor uns.“ Leckerbissen: Edelreservist Marco Reich schlug, samt ausgekugelter Schulter, ein 40-Meter-Zuspiel diagonal über den Rasen, Lukas Lingweiler vollstreckte per Kopf (92.). „So einen Pass hab‘ ich noch nie gesehen“, schwärmte Ersoy über den Routinier, der’s noch kann.

TSV Lalo-Laubenheim – FC Hohl Idar-Oberstein 4:1 (2:1). – Am Freitagmittag, fünf Tage nach dem Mörschied-Desaster, einigten sich der TSV und Stefan Haas auf künftig getrennte Wege. Nun zeigte die „Lalo“-Elf eine Reaktion. „Von einem Befreiungsschlag kann man nicht reden, wenn man die Ergebnisse sieht“, so Abteilungsleiter Jürgen Czarneki. Diesmal drehte der TSV den Spieß um – er lag hinten und fuhr Stachel aus: Nach David Heringers 0:1 (8.) verwandelte Luca Czarneki einen Foulelfmeter (20.), Nico Richter köpfte ein (45.), wieder Czarneki (60.) und Daniel Secker (85.) drehte das Spiel. Der TSV hielt dem enormen Druck stand.

TuS Waldböckelheim – TuS Hackenheim 1:0 (0:0). – Spätestens jetzt wissen Simon Schmidt und Co. sicher, was ihnen monatelang fehlte. Die Durchschlagskraft von Sturmgranate Felix Dickes. Bei seinem Comeback letzten Sonntag trumpfte er groß auf, jetzt war er der Matchwinner. Gegen zwei Hackenheimer setzte er sich im Laufduell durch, mit seiner Pike presste er den Ball über die Linie (49.). „Er macht die Bälle klar, bindet seine Gegner und kommt oft genug durch. Er hatte drei, vier gute Chancen – davon war das Tor die schwerste“, foppte Mitspieler Christoph Andrae, der von einem „schwer erkämpften Arbeitssieg“ redete.

SG Guldenbachtal – TuS Mörschied 0:1 (0:0). – Irgendein Quantum fehlte. Jenes, das Sascha Witts SG in den Wochen, als es drauf ankam, sich entscheidend abzusetzen, partout zelebrierte. „Kein gutes Spiel, eher ein Mittelfeldgeplänkel“, räumte der Guldenbachtaler Coach ein. Eine Flanke von Rechtsaußen legte sich Mörschieds Spielmacher Pascal Stauch mit der Brust vor, zielte aus acht Metern passend ins Netz (72.). „Wir haben einmal nicht aufgepasst, waren einmal nicht am Mann“, haderte Witt. „So ist das.“ Keine Chancen, keine Torraumszenen, der glücklichere gewinnt.

SV Winterbach – Bollenbacher SV 3:3. – „Intensive Wochen“, kündigte Winterbachs Trainer Benedikt Bernd an. „Das war ein Sechs-Punkte-Spiel, von daher war es ärgerlich, noch den Ausgleich zu kassieren“, sagte Bernd. Per direkt versenktem Freistoß fing sich den der SVW. Sebastian Fett erzielte das 1:0, Jonas Kunz, der zwischendrin auch den 2:2-Ausgleich schoss, am Ende das 3:2. „Ich hatte angesprochen, 17, 18 Meter vor dem Tor Fouls zu vermeiden“, nahm Bernd das 3:3 in den Blick.

SG Alsenztal – SV Türkgücü Ippesheim 1:1 (0:0). – „Es war alles sehr harmonisch“, schildert SGA-Spielertrainer Maximilian Bauer das Erlebte. „Zu harmonisch“ sei es nach dem verdienten Führungstreffer durch Ismet Senel (50.) zugegangen. „Wir haben es verpasst, nachzulegen und unsere einzige Unachtsamkeit wurde bestraft“, ärgert Bauer sich über den Ausgleich von Ceyhun Kültür (85.). Ein Ziel haben die Kombinierten aber noch. „Wir wollen die Meisterfeier der SG Schmittweiler mit aller Macht um eine Woche nach hinten verschieben.“



Aufrufe: 05.5.2019, 21:40 Uhr
Peter-Pascal Portz und Mario LugeAutor