2024-04-19T07:32:36.736Z

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Archivbild: Die Tribüne des altehrwürdigen Nordseestadions könnte am Samstag unbesetzt bleiben, da eine dortige Austragung der Partie OSC Bremerhaven-Blumenthaler SV derzeit schwer umsetzbar scheint.
Archivbild: Die Tribüne des altehrwürdigen Nordseestadions könnte am Samstag unbesetzt bleiben, da eine dortige Austragung der Partie OSC Bremerhaven-Blumenthaler SV derzeit schwer umsetzbar scheint. – Foto: FuPa Lüneburg

Muss der OSC auf neutralem Platz spielen?

Streit mit Fußballverband geht weiter – Neues Hygienekonzept verlangt Corona-Test für Bremer Spieler

Bremerhaven. Obwohl die Stadt Bremen weiter als Corona-Risikogebiet gilt und die Regeln für solche Regionen in den Verhandlungen von Bund und Ländern verschärft wurden, ist der Spielbetrieb in den Ligen im Land Bremen nicht gefährdet. Oliver Baumgart, Pressesprecher des Bremer Fußball-Verbandes, (BFV) verweist auf die gültige Corona-Verordnung:

„In der Stadt Bremen sind 100 Personen bei Veranstaltungen zugelassen. De facto bedeutet das, dass die Spiele ohne Zuschauer stattfinden, weil Spieler, Betreuer und Helfer der Vereine in der Regel schon 60 bis 70 Personen ausmachen. Aber die Spiele können stattfinden. In Bremerhaven kann weiter mit Zuschauern gespielt werden, hier sind 400 Personen zugelassen“, erläutert er.

In Bremen liegt der Inzidenzwert mit knapp 80 Infektionen je 100000 Einwohner deutlich über der Schwelle von 35, ab der schärfere Regeln gelten. In Bremerhaven lag der Wert gestern bei rund 13.

Der BFV machte klar, dass auch der OSC Bremerhaven, der sich am vergangenen Wochenende weigerte, in der Stadt Bremen zu spielen, gegen die Gegner aus dem Risikogebiet antreten muss. Inzwischen hat der Club allerdings sein Hygienekonzept für die Sportanlagen erweitert. Sportler aus einem Risikogebiet (also der Stadt Bremen) dürfen das Gelände am Nordseestadion nur betreten, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Fußball-Abteilungsleiter Hajo Böhm betonte, dass diese Regelung nicht nur für die Gegner gelte, sondern auch für die vier Fußballer aus der eigenen Bremen-Liga-Mannschaft, die in Bremen wohnen, und alle anderen Sportler.

Rein praktisch dürfte die Regelung aber das Spiel zwischen dem OSC und dem Blumenthaler SV in der Bremen-Liga im Nordseestadion am Sonnabend unmöglich machen. Dass Blumenthal alle Spieler testen lässt, ist logistisch und aus Kostengründen kaum vorstellbar.

Dem Fußballverband liegt das Hygienekonzept vor, wie Baumgart bestätigt. Ein Grund, die Partie abzusetzen, sei das jedoch nicht. „Möglich ist, dass die Spiele des OSC auf einen anderen Platz verlegt werden, wo ein anderes Hygienekonzept gilt, oder das Heimrecht getauscht wird“, erläutert er. Gestern änderte der BFV seine Durchführungsbestimmungen entsprechend – offenbar als Reaktion auf den Zoff mit dem OSC. Nun kann der Verband Spiele auf einen anderen Platz verlegen, wenn ein „übergeordnetes Interesse zur Bekämpfung einer Pandemie“ bestehe.

Könnte also sein, dass der OSC auf neutralem Platz gegen Blumenthal spielen muss. Sollte das so angesetzt werden, will Böhm Einspruch einlegen. „Nur weil auf einem anderen Platz gespielt wird, ist das Problem ja nicht gelöst, dass der Gegner aus einem Risikogebiet kommt“, sagt er.

Damit ist weiterer Streit mit dem BFV programmiert. Dabei ist der vom vergangenen Spieltag um den Nichtantritt der Herren, der Frauen sowie der B- und C-Junioren noch nicht beigelegt. Wie die Spiele gewertet werden, ist offen.

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball in Bremerhaven

Aufrufe: 016.10.2020, 10:45 Uhr
Nordsee-Zeitung / Lars BrockbalzAutor