Der Großvater der Mutter aller Derbys

Treffen sich Wallenhorst und Hollage zum Wettstreit um die fußballerische Vorherrschaft in der Gemeinde, steht diese unter Strom. Opa nimmt die Enkelkinder mit zum Platz, der Ehemann hat für die Zeit von 15 Uhr bis 17 Uhr familiäre Pause und fußballbegeisterte Frauen schreien ihre Jungs nach vorne. Rot gegen Blau verbindet Generationen, fast jeder Zuschauer kann Geschichten von früher und heute über die Derbys erzählen.

Die Gegenwart weckt Erwartungen hüben wie drüben: Die 300 bis 400 erwarteten Schlachtenbummler dürfen sich auf zwei Kontrahenten freuen, die den Ball haben wollen und im Vorwärtsgang ihre Stärke besitzen. Dass das Derby gleichzeitig ein Spitzenspiel um die Tabellenführung im Bezirk ist, gibt der Partie noch einmal einen zusätzlichen Schuss Würze.

Trotz der Vorfreude können beide Trainer nicht aus dem Vollen schöpfen. Während Holger Karp auf Wallenhorster Seite noch auf Jan Recker (Meniskus) und Daniel Bauer (Muskelfaserriss) verzichten muss, kann Hollages Urgestein André Strößner nicht auf den rotgesperrten Timo Witte zurückgreifen. Die Torjäger auf beiden Reihen stehen zur Verfügung: Philipp Maßmann (7) und Kai Schönhoff (6) sind aktuell entscheidende Faktoren für den Höhenflug beider Mannschaften.

Karp durfte eine starke Trainingswoche seiner Akteure beobachten, die dem Trainer bei der Startaufstellung die Qual der Wahl lassen. Der in Kalkriese erkrankte Abwehrchef Nico Röwekamp steht wieder zur Verfügung, was die taktischen Möglichkeiten der Wallenhorster erhöht. Der ehemalige Profi geht mit Zuversicht ins Derby: „Wenn wir die Trainingsleistung am Sonntag bestätigen, dann brennt die Kaisereiche. Ich erwarte ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Tagesform entscheiden wird.“

Vor dem Spiel wird es zu Ehren der Opfer des feigen Terroraktes in Halle an der Saale eine Schweigeminute geben.