2024-05-02T16:12:49.858Z

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Spielbetrug landet vor Sportgericht

C-Liga-Partie fand nicht statt, Vereine einigten sich jedoch auf ein Ergebnis, doch auch hier wurde betrogen

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Am vergangenen Sonntag besiegte Blau-Weiß Börnig den SC Emscher Crange in der Herner Kreisliga C2 mit 15:0. Fabian Greul schoss vier Tore. Für eine Partie der untersten Ebene des Amateurfußballs keine Seltenheit, doch die Begegnung hat gar nicht stattgefunden. Ein doppelter Betrug liegt vor.

Die FuPa-Redaktion hatte den Spielbericht bereits über die Facebookseite "FuPa Herne" geteilt, denn solche hohen Ergebnisse sorgen trotz Klassenzugehörigkeit immer für Aufruhr. Bereits hier waren Kommentare wie "Spiel hat gar nicht stattgefunden" zu lesen. Ein Akteur des SC Emscher Crange nahm daraufhin Kontakt mit der FuPa-Redaktion auf und teilte die Geschichte dieses Artikels, die auch auf Nachfrage surreal erschien, mit.

Crange, die Gastmannschaft am sechsten Spieltag, hatte vor der Partie nur sieben Spieler und wollte daher nicht gegen Börnig antreten. Um einer Geldstrafe durch den Fußballkreis Herne beziehungsweise den Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen zu entgehen, einigten sich die Teams auf 3:0 - ein Schiedsrichter war nicht angesetzt. Daraufhin wurden Aufstellungen, Torschützen und Wechsel frei erfunden und eingetragen. Die Partie hat nie stattgefunden. Dieser Sachverhalt wurde der FuPa-Redaktion von verschiedenen Quellen bestätigt.

Hätte es Blau-Weiß Börnig nicht auf die Spitze getrieben und es beim vereinbarten Resultat belassen, wäre der erste Betrug nicht aufgefallen, denn der offizielle Spielbericht ist tadellos, nicht anfechtbar. Die Auswahl um Trainer Sven Fernau trug allerdings ein 15:0 ein, was den Gegner echauffierte und für den zweiten Betrug sorgte.

"Börnig hat dies eiskalt ausgenutzt und statt des abgemachten 3:0 ein 15:0 eingetragen. Dies empfinden wir als Verein höchst unsportlich und ziemlich lächerlich", heißt aus Kreisen des SC Emscher. "Börnig uns angeboten, ein 3:0 für sich einzutragen, damit wir der Geldstrafe des Verbandes aus dem Weg gehen. Da wir ein kleiner Verein sind, haben wir dieses Angebot im Vertrauen angenommen, dass Börnig ein seriöser Verein. Wir finden das ziemlich unsportlich und sehr unfair wie ungerecht uns gegenüber."

Nach Rücksprache mit Staffelleitern des Fußballkreises Herne wird der Fall nun dem Kreissportgericht übergeben, denn von einer unfairen Behandlung dürfen eigentlich nur die 14 anderen Mannschaften der Kreisliga C2 sprechen.

Blau-Weiß Börnig äußerte sich nach Anfrage von FuPa bislang noch nicht zu dem Sachverhalt.


Aufrufe: 020.9.2017, 13:20 Uhr
André NückelAutor