2024-03-18T14:48:53.228Z

Querpass
F: Zobe
F: Zobe

Black Panthers auf der Suche nach einem Käfig

oder: Suche nach Trainingsstätte voll im Gange

In der Regionalliga West - die aktuell höchste Spielklasse im nationalen Futsal-Wettbewerb - stehen die letzten drei Spieltage vor der Tür. Ganz anders als die regulären Outdoor- Fußball-Mannschaften, die sich gerade mitten in der Wintervorbereitung befinden, um die in aller letzten Minute getätigten Transfer ins eigene Gefüge zu integrieren, neigt sich also die Spielserie 2016/2017 dem Ende zu. Die Setzung hängt wahrscheinlich mit den Trainingsräumen zusammen - ist doch Futsal unzumutbar oder erst gar nicht realisierbar, wenn man bei hochsommerlichen Temperaturen genügend Spieler motivieren muss, mit stickigen Räumen statt frischer Luft vorlieb zu nehmen.

Mit dem Titelkampf haben die Panthers nichts (mehr) zu tun - das Duell liefern sich Holzpfosten Schwerte mit dem Lokalrivalen MCH Futsal Club Sennestadt. Erstgenanntem erlagen sie selbst am 4. Februar etwas zu hoch, aber dennoch verdient mit 1:8.

Nichtsdestotrotz kann der jugoslawische Trainer Goran Novakovic stolz auf die zurückliegende Saison sein, denn ganz im Gegensatz zu ihrem Konkurrenten und dem direkten Nachbarn MHC Sennestadt besitzen sie keine Halle zum Trainieren. Ja Sie lesen richtig! Keine Halle! Wie ist das möglich? „Die Stadt bemüht sich nach Leibeskräften, uns eine Halle zu stellen", würdigt der Coach das bisherige Engagement. Doch ihr Einfluss ist begrenzt. Zu Beginn einer jeden Saison werden verschiedene Platz-Kontingente auf die einzelnen Vereine in der Stadt verteilt.

Da der Futsal noch in den Kinderschuhen steckt und die Black Panthers erst seit genau vier Jahren am Ball sind, wurden sie bei diesem Prozedere lange nicht berücksichtigt. Andererseits gilt die Devise: was man hat, das hat man, und gibt man auch ungerne wieder her. Mit anderen Worten: Löst sich aus verschiedenen Gründen ein Team aus einer Abteilung auf, entsteht toter Raum, ungenutzte Fläche - da das Kontingent ja der entsprechende Verein behält. Klingt unfair? Ist es irgendwie auch. Muss das denn so bleiben? Nein! Davon ist der Volljurist überzeugt.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass laut Novakovic die hauseigene Futsalmannschaft durch den Kreissportvorsitzenden Markus Baumann „wie ein Stiefkind behandelt“ werde. Markantester Ausdruck der fehlenden Wertschätzung und Würdigung spiegele sich in dem Umstand wieder, dass den Black Panthers aus unerklärlichen Gründen die Teilnahme an den Stadtmeisterschaften verweigert werde – so die Klage von Goran Novakovic. Das ist nur schwer nachvollziehbar - bieten doch die Spiele in der Halle des Carl-Severing-Berufskollegs Hochspannung, Tempo und Dramatik pur!

Der sprungreduzierte Ball sorgt außerdem dafür, dass Dribbel-Fans voll auf ihre Kosten kommen. Darüberhinaus ist viel Verstand und taktisches Verständnis gefragt, um auf diesem engen Raum die Abwehr knacken zu können. Mit Aytin Hakim verfügen die Black Panthers überdies über einen technisch unheimlich versierten und brandgefährlichen Spieler, der auf Abruf für die deutsche Futsal-Nationalmannschaft steht!

Da seine Männer mindestens 2-3mal in der Woche in ihren eigenen Fußballvereinen aktiv sind, sind die Wünsche des engagierten Trainers bescheiden. Goran Novakovic gesteht: „Wir wären wirklich froh, wenn wir einmal die Woche irgendwo zocken könnten.“

Das ist doch wirklich nicht zu viel verlangt, oder?!

Bildquelle: Philipp Bülter

Aufrufe: 015.2.2017, 01:34 Uhr
Romina BurgheimAutor