2024-04-16T09:15:35.043Z

Totopokal
Titelverteidiger Würzburger Kickers zieht nach Elfmeterschießen ins Pokal-Halbfinale ein. F: Megapix
Titelverteidiger Würzburger Kickers zieht nach Elfmeterschießen ins Pokal-Halbfinale ein. F: Megapix

Bitterer FVI-Pokal-K.o. - Auch Wacker n.E. raus

Totopokal - Viertelfinale: Haching rettet sich ins Elfmeterschießen +++ Kickers nach 18 Elfern weiter

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Auch die Viertelfinals Nummer drei und vier im Bayerischen Totopokal mussten im Elfmeterschießen entschieden werden. Der FV Illertissen hielt dabei gegen die Profitruppe der SpVgg Unterhaching lange super mit, kassierte aber zwei späte Gegentreffer und scheiterte vom Punkt zweimal am Torpfosten. Satte 18 Elfmeter waren zwischen dem SV Wacker Burghausen und den Würzburger Kickers nötig, ehe der Halbfinaleinzug des Titelverteidigers aus Unterfranken perfekt war. Ausgelost wird die Runde der letzten Vier bereits am morgigen Donnerstag.


FV Illertissen - SpVgg Unterhaching 6:7 n.E. (2:2/0:0)
Was für ein bitterer Pokal-K.o. für den FV Illertissen. Über 80 Minuten lang hatten die Hausherren gegen den Drittligisten alles unter Kontrolle und führten komfortabel mit 2:0. Doch fünf starke Minuten reichten den Gästen, um sich mit zwei Treffern ins Elfmeterschießen zu retten, wo die Profis dann das bessere Ende für sich hatten. In der Anfangsphase dominierte auf beiden Seiten die Devise: Safety-First. Die Teams standen gut sortiert und das Geschehen spielte sich zum Großteil im Mittelfeld ab. Torchancen ließen die Defensivreihen nicht zu. Nach knapp 20 Minuten legten die Hausherren den Respekt vor der Profi-Truppe aus Unterhaching mehr und mehr ab und legten den Vorwärtsgang ein. Eine Ecke von Christian Essig brachte Moritz Nebel aus vollem Lauf per Kopf auf das Tor. SpVgg-Keeper Felix Ruml konnte sich das erste Mal auszeichnen und verhinderte mit einer Parade den Einschlag. Illertissen blieb das gefährlichere Team, die Hachinger kreuzten in der ersten Hälfte kein einziges Mal gefährlich vor FVI-Keeper Patrick Rösch auf, der bis dato einen äußerst geruhsamen Abend verlebte. Die größte Chance zur Führung noch vor der Pause hatte Andreas Hindelang, der von Marc Hämmerle wunderbar in Szene gesetzt wurde und allein auf das Hachinger Gehäuse zustürmen konnte. Doch dem Stürmer versagten die Nerven und er jagte die Kugel über den Kasten (38.). Nach der Pause kamen die Hausherren wie die Feuerwehr aus der Kabine und überrumpelten die harmlosen Oberbayern. In der 48. Minute verlängerte Uli Klar einen Eckball mit dem Hinterkopf, die Kugel sprang Moritz Nebel vor die Füße, der keine große Mühe hatte, den Ball flach im Kasten unterzubringen.


Und der FVI legte direkt nach: Keine vier Minuten später bediente Christian Essig den in die Lücke startenden Andreas Hindelang, der es besser machte als noch vor der Pause und das Spielgerät trocken aus zwölf Metern im kurzen Eck versenkte (52.). Die Hachinger wirkten geradezu erstarrt vor Schreck und hatten in der Phase Glück, dass der Regionalligist nicht auch noch das 3:0 und damit die endgültige Entscheidung folgen ließ. Bis zur 83. Minute hatten die Gastgeber die Partie vollkommen unter Kontrolle. Mit dem ersten schönen Spielzug über die rechte Seite kamen die Hachinger urplötzlich zum Anschluss. Eine Hereingabe drückte Dominik Widemann aus sechs Metern über die Linie. Nun wackelte plötzlich die Bachthaler-Truppe und die Profis nutzten das eiskalt aus. Pascal Köpke fasste sich ein Herz und zog aus 25 Metern ab. Sein Kracher touchierte erst noch den Innenpfosten und schlug dann im Netz ein (86.). Was schon fast niemand mehr für möglich hielt, wurde dann doch Realität: Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Markus Schwabl begann für die Gäste vom Punkt und versenkte. Als nächster war Marc Hämmerle an der Reihe und scheiterte am Pfosten - Vorteil Unterhaching! Nacheinander trafen Pascal Köpke, Ardian Morina, Danilo Dittrich und Marco Hahn. Beim Stand von 4:5 parierte FVI-Keeper Patrick Rösch gegen Kenny Redondo. Anschließend traf Sebastian Schaller zum 5:5 - alles wieder offen. Dominik Widemann, Moritz Nebel und Lucas Hufnagel verwandelten danach. Beim Stand von 6:7 musste Illertissens Kapitän treffen, scheiterte aber am Pfosten. Damit war der Halbfinal-Einzug der Hachinger perfekt.
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach) - Zuschauer: 390
Tore: 1:0 Moritz Nebel (48.), 2:0 Andreas Hindelang (52.), 2:1 Dominik Widemann (83.), 2:2 Pascal Köpke (86.)
Das Elfmeterschießen: 2:3 Markus Schwabl, Hämmerle visiert den Pfosten an, 2:4 Pascal Köpke, 3:4 Ardian Morina, 3:5 Danilo Dittrich, 4:5 Marco Hahn, Kenny Redondo scheitert an Patrick Rösch, 5:5 Sebastian Schaller, 5:6 Dominik Widemann, 6:6 Moritz Nebel, 6:7 Lucas Hufnagel, Ulrich Klar visiert ebenfalls den Pfosten an.


SV Wacker Burghausen - FC Würzburger Kickers 8:9 n.E. (1:1/1:1)
Die Würzburger Kickers hatten in Viertelfinale Nummer vier das glücklichere Ende für sich. Mit einem verdienten 1:1 gingen beide Teams in die Pause, in einer äußerst chancenarmen zweiten Hälfte mit leichtem spielerischem Kickers-Übergewicht fielen keine weiteren Treffer. Während die Wackerianer - euphorisiert von den erfolgreichen Spielen der letzten Wochen - loslegten wie die Feuerwehr und durch Marcel-Ebeling in Minute neun in Führung gingen, brauchten die Gäste aus Unterfranken 25 Minuten, um in die Gänge zu kommen. Clemens Schoppenhauer verlor an der rechten Seitenauslinie einen entscheidenden Zweikampf gegen Benji Kindsvater, der Ball gelangte auf die rechts Wacker-Angriffsseite, von wo Ebeling nach innen zog und den Ball gewohnt technisch sauber ins lange Eck knallte (9.). Ein eher undurchsichtiges Handspiel im Wacker-Strafraum brachte nur sechs Minuten später Adam Jabiri an den Elfmeterpunkt. Der Pokal-Toptorjäger - mit zwölf Einschüssen in drei Partien - setzte seinen Versuch aber satt an den linken Pfosten (15.). Erst allmählich fanden die Kickers besser in die Partie und kamen in Minute 32 nach einer Flanke von rechts durch Adam Jabiri zu einem Pfosten-Kopfballtreffer. "In den ersten 15 Minuten sind wir noch im Bus gesessen, haben dann Druck entwickeln können und hatten mehr Spielkontrolle", so Kickers-Coach Bernd Hollerbach. Die Kickers behielten auch im zweiten Durchgang das spielerische Heft in der Hand, entwickelten nun aber sehr wenig Zug zum Tor und brachten Aaron Siegl im Wacker-Kasten nicht mehr groß in Bedrängnis.


Die Kickers waren nach 18 geschossenen Elfmetern der glückliche Sieger. Beim Stand von 7:7 schoss "Maskenmann" Philipp Knochner seinen Strafstoß deutlich über den Kasten, direkt im Anschluss scheiterte aber auch Pascal Bieler an Wacker-Keeper Aaron Siegl. Nach zwei weiteren erfolgreichen Versuchen parierte Robert Wulnikowski den Versuch von Wacker-Joker Abedin Krasniqi und Liridon Vocaj nutzte den zweiten Kickers-Matchball zum 8:9-Endstand. "Im Elfmeterschießen hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Die Spieler, die heute ihre Chance bekommen haben, haben ihre Sache sehr gut gemacht", freute sich Hollerbach nach seiner geglückten Personalrotation samt Systemumstellung auf 4-4-2 mit Raute - ohne Bieber und Lewerenz, Kapitän Shapourzadeh kam erst in der Schlussphase in die Partie. Wacker-Trainer Uwe Wolf hatte trotz der Niederlage eine ansprechende Leistung seiner Elf gesehen: "Riesenkompliment. Wir haben gegen eine Spitzenmannschaft ein ordentliches Spiel abgeliefert. Zu Halbzeitmitte haben wir die Spielkontrolle verloren, durch eine Systemumstellung zur Pause wieder besser reingefunden. Gegen die Kickers muss man aber mehr Standfestigkeit zeigen. Das eine oder andere Mal sind wir zu oft am Boden gelegen." Und so war für die Wackerianer gegen die Kickers Endstation. Und die Würzburger marschieren ins Halbfinale. Den Einzug in den DFB-Pokal hat die Hollerbach-Elf über die Regionalliga-Tabelle aber ohnehin bereits so gut wie sicher in der Tasche und blickt mit wesentlich angespannteren Blicken auf die Auslosung der Drittliga-Aufstiegsspiele am Sonntag, als auf die Pokalauslosung am Donnerstag.
Schiedsrichter: Andreas Hartl (Hacklberg) - Zuschauer: 850

Tore: 1:0 Marcel-Pascal Ebeling (9.), 1:1 Liridon Vocaj (43.)
Besondere Vorkommnisse: Adam Jabiri (FC Würzburger Kickers) scheitert mit Handelfmeter am linken Torpfosten (15.)
Das Elfmeterschießen: 2:1 Marius Duhnke, 2:2 Amir Shapourzadeh, 3:2 Tobias Schröck, 3:3 Marco Haller, 4:3 Moritz Moser, 4:4 Nico Gutjahr, 5:4 Ulrich Taffertshofer, 5:5 Fabian Weiß, 6:5 Christoph Burkhard, 6:6 Adam Jabiri, 7:6 Marcel-Pascal Ebeling, 7:7 Niklas Weißenberger, Philipp Knochner setzt seinen Elfmeter deutlich über den Kasten, Pascal Bieler scheitert an Aaron Siegl, 8:7 Daniel Hofstetter, 8:8 Clemens Schoppenhauer, Abedin Krasniqi scheitert an Robert Wulnikowski, 8:9 Liridon Vocaj.



Das Dienstagsspiel: 4:6 n.E. - Bayreuth kegelt Schalding raus





Vorschau - die Mittwochs-Pokalviertelfinals:


FV Illertissen - SpVgg Unterhaching (Mi 17:45)
In den beiden vorigen Jahren hat der FV Illertissen als Amaeurmeister jeweils den Einzug in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals geschafft. In diesem Jahr werden die Schwaben den Hattrick nicht schaffen können, weil an den Würzburger Kickers kein Weg vorbeiführen dürfte. Um erneut im DFB-Pokal an den Start gehen zu können, muss der Bayerische Toto-Pokal gewonnen werden. "Für uns ist das Spiel gegen Unterhaching das absolute Highlight. Wenn wir eine gute Tagesform und das notwendige Quäntchen Glück haben, dann können wir die nächste Runde erreichen", nährt FVI-Trainer Holger Bachthaler die Hoffnungen auf den Einzug ins Halbfinale. Der 40-Jährige hat den Gegner zweimal beobachtet und kommt zu folgendem Schluss: "Auch wenn Unterhaching im Moment in der Liga nicht so gut drauf ist und ums Überleben kämpft, so ist der Unterschied zwischen dritter Liga und der Regionalliga immer noch groß. Aber wir sind von uns selbst überzeugt und hoffen, dass wir für eine Sensation sorgen können. Ich hoffe, dass wir mehr Glück als im DFB-Pokal gegen Werder Bremen haben werden. Dann könnte es mit dem Weiterkommen klappen." Die SpVgg Unterhaching ist am Osterwochenende nach der 0:1-Niederlage beim VfL Osnabrück in der 3. Liga auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Seit Ende Februar konnten die Hachinger kein Spiel mehr gewinnen. Unter Umständen droht auch noch der Abzug von zwei Punkten. Am gestrigen Dienstag wurde bekannt, dass Claus Schromm bis Saisonende den Trainerposten übernimmt und die Kastanien aus dem Feuer holen soll. Die Rückholaktion von Ex-Coach Heiko Herrlich hat sich zerschlagen. Auch wenn der Erhalt der 3. Liga für die Hachinger Priorität genießt, so ist auch der Einzug in den DFB-Pokal aus finanziellen Erwägungen fast schon ein Muss. "Das Pokalspiel in Illertissen ist für uns sehr, sehr wichtig. Der FVI ist ein Gegner, der sicher gut besetzt ist. Aber wir werden alles daran setzen, eine Runde weiterzukommen", verspricht Schromm im Vorfeld der Partie.

  • Ausfälle: Bei den Gastgebern fehlt der rotgesperrte Ulrich Klar und Stürmer Ardian Morina wegen eines Außenbandanrisses. Bei den Unterhachingern sind Jonas Hummels (Kreuzbandriss), Sascha Bigalke (Kreuzbandriss), Fabian Götze (Pfeifferisches Drüsenfieber) und Stefan Haas (Knieverletzung) nicht mit an Bord.




SV Wacker Burghausen - FC Kickers Würzburg (Mi 18:30)
Noch vor ein paar Monaten wäre es vermutlich eine klare Sache gewesen. Die Burghauser taumelten verunsichert dem Abstieg in die Bayernliga entgegen, die Kickers zogen an der Tabellenspitze der Regionalliga einsam ihre Kreise. Doch seit der Re-Inthornisierung von Coach Uwe Wolf herrscht wieder Aufbruchstimmung an der Salzach. Der SV Wacker hat in der Winterpause personell aufgerüstet und zeigt bisher in der Frühjahrsrunde ein komplett anderes Gesicht als noch im Herbst. Der Drittliga-Absteiger ist im Jahr 2015 noch ohne Niederlage und putzte am vergangenen Donnerstag mal eben die bis dato zweitplatzierten Junglöwen mit 3:0. In Burghausen ist man sich bewusst, welch großes Kaliber mit den Würzburgern in den Sportpark kommt. Aber die jüngsten Erfolge lassen auch Zuversicht bei den Südost-Bayern aufkommen. "Natürlich ist Würzburg Favorit. Sie haben ja überhaupt erst ein Saisonspiel verloren und das war daheim. Sie sind also auswärts noch unbesiegt", gibt sich Wolf bescheiden. Doch der Cheftrainer der Oberbayern demonstriert im selben Statement das neugewonnene Selbstvertrauen: "Wir haben vor dem Winter daheim gegen die Kickers ein torloses Unentschieden erreicht. Wir sind gut drauf und werden uns in diesem Pokalspiel nicht verstecken." Kickers-Trainer Bernd Hollerbach konnte sich am Ostermontag entspannt das Münchner Derby anschauen. Die Ausgangslage in der Liga ist komfortabel. In Burghausen will Hollerbach Spielern aus der zweiten Reihe Spielpraxis geben. "Es sollen mal einige spielen, die sonst nicht immer zum Einsatz kommen. Wir werden also etwas rotieren", lässt Hollerbach wissen. Davon sollten sich die Hausherren aber nicht blenden lassen, der Kader der Kickers ist sehr ausgeglichen besetzt und sollte in der Lage sein, dem SV Wacker jederzeit Paroli zu bieten. "Wir wollen trotzdem in die nächste Runde einziehen", lässt der FWK-Chefanweiser keinen Zweifel an den Ambitionen der Unterfranken aufkommen. Die Gäste werden wohl mit Adam Jabiri in der Spitze beginnen, der die Torschützenliste im aktuellen Wettbewerb mit zwölf Treffern anführt.

  • Ausfälle: Burghausens Coach Uwe Wolf hat alle Mann an Bord. Bei den Kickers fehlen Dennis Schmitt (Wadenbeinbruch) und Kostadin Velkov (Meniskusverletzung).




Aufrufe: 08.4.2015, 21:11 Uhr
M. Willmerdinger / S. ZiegertAutor