Bittere Tränen nach dem Aus

„Das Spiel stand taktisch, technisch und physisch auf einem sehr hohen Niveau und hatte eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt“, resümierte 05-Trainer Meikel Schönweitz. „Die Mainzer haben uns alles abverlangt und waren ein echt starker Gegner. Am Ende sind wir jedoch verdient ins Finale eingezogen“, analysierte RB-Coach Frank Leicht.

„Bullen“ lautstark unterstützt

Nimmt man Hin- und Rückspiel zusammen, könnte durchaus das Publikum den Ausschlag zugunsten der von vielen als Retortenklub verschrieenen Leipziger gegeben haben. Während in Mainz lediglich 810 Zuschauer vermeldet wurden, waren in Sachsen rund 3500 Fans vor Ort - allein mehr als 600 in einem Fanblock, der die komplette Spieldauer über lautstarke Unterstützung leistete. „Davon haben wir uns am Anfang ein bisschen beeindrucken lassen“, berichtet Schönweitz.

Die Konsequenz war das schnelle 1:0 für RB durch Joshua Endres (10.). „Aber das haben wir alles abgeschüttelt und dann ein richtig gutes Spiel gezeigt“, lobte der Mainzer Trainer. Leipzigs Marcel Becher traf den Pfosten (20.), die 05er hätten nach Foul an Törles Knöll gern einen Elfmeter erhalten (12.). Gute Chancen gab es hüben wie drüben, ehe Knöll nach Suat Serdars Pass in die Schnittstelle der Ausgleich gelang (34.).

Der offene Schlagabtausch setzte sich nach dem Seitenwechsel fort, mit dem besseren Ende für die Heimelf, die es immer häufiger mit langen Bällen versuchte. Ein solcher landete bei Maximilian Schnabel, der per Volleyschuss aus 15 Metern 05-Keeper Florian Müller keine Chance ließ. Die Mainzer bäumten sich auf, hatten gegen in der Schlussphase clevere Leipziger aber kein Glück mehr.

„Wir haben Mainz 05 noch einmal hervorragend präsentiert und können absolut stolz auf die Jungs und auf das in dieser Saison Erreichte sein“, sagte Schönweitz nach dem Abpfiff, bei dem auf Mainzer Seite einige bittere Tränen geflossen sind. Schritt für Schritt, hofft der angehende DFB-Trainer, werde sich aber der Stolz auf das Erreichte entwickeln. „Die gesamte Mannschaft hat eine überragende Saison gespielt und ist heute an einem gleichwertigen Gegner nur unglücklich gescheitert“, unterstrich Cotrainer Thorsten Effgen, „auch wenn es schwer fällt: Niederlagen und Enttäuschungen gehören zum Sport dazu.“ Und die überlegene Meisterschaft in der Bundesliga Süd/Südwest wird den Spielern niemand mehr nehmen. In der U19 können die meisten in der kommenden Saison einen neuen Anlauf nehmen. Die Stammspieler bleiben an Bord, Trainingsauftakt ist bereits in zwei Wochen.

FSV Mainz 05: Müller - Breitenbach, Leinhos, Ech-Chad (72. Yüksel), Flühr (62. Weißmann) - Andreas - Serdar (72. Gansmann), Herr - Mörschel - Kern (60. Petermann), Knöll.