2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Der Aufstiegstraum des SV Kelheimwinzer hatte ein jähes Ende. Foto: ear
Der Aufstiegstraum des SV Kelheimwinzer hatte ein jähes Ende. Foto: ear

Bittere Pille für Kelheimwinzer

Ein Hauch von Barcelona 1999 wehte durch das Sandharlandener Stadion +++ Der SVK führt bis zu 89. Minute mit 2:1 - am Ende feierte der TSV Rottenburg.

Kurz vor Schluss platzte im Relegationsspiel gegen den TSV Rottenburg der Traum des SV Kelheimwinzer vom Aufstieg in die Kreisliga. Bis zur 89. Minute führte der Tabellenzweite aus der Kreisklasse Kelheim in Sandharlanden mit 2:1, musste sich vor 900 Zuschauern aber noch mit 2:3 (1:1) geschlagen geben. Giovanni Matriciano sicherte mit seinem späten Doppelpack (89./90+2.) beinahe im Alleingang den Rottenburger Verbleib in der Kreisliga.

,,Ich bin riesig enttäuscht", brachte Kelheimwinzers Trainer Gerald Haas nach dem Abpfiff nicht nur seinen eigenen Gemütszustand zum Ausdruck, sondern sprach auch Spielern und Vereinsverantwortlichen aus der Seele. Nur wenige Minuten fehlten zum krönenden Abschluss einer hervorragenden Saison. Besonders schmerzte die Erinnerung an eine halbes Dutzend bester Torchancen. ,,Aufgrund unserer klaren Gelegenheiten hätten wir mit einer Führung in die Pause gehen müssen", haderte der Übungsleiter. Dass Kelheimwinzer trotz Führung dann doch noch stürzte, führte Haas auf die fehlende Ordnung nach der Ampelkarte für Max Eibl (84.) zurück. In einer fairen Partie musste Eibl nach einem scheinbar harmlosen Foul in der gegnerischen Hälfte vom Feld. ,,Eine sehr harte Entscheidung", befand Haas. In Überzahl offenbarten sich den Rottenburgern Räume, die der ehemalige Bezirksoberligakicker Matriciano zu nutzen wusste. Kurz vor dem 2:2 verzog der Angreifer aus der Distanz noch deutlich (86.). Drei Minuten später hämmerte Matriciano den Ball unbedrängt von der Strafraumgrenze unter die Latte. Noch vor Ablauf der Nachspielzeit machte der Doppeltorschütze die Rottenburger Glückseligkeit perfekt, als er einen Angriffszug mit Übersicht zum 3:2 vollendete.

Dem SVK blieb kaum noch Zeit zu reagieren. Dennoch bekam Timo Bachschmid den Ball auf den Schlappen serviert, um mit einem Volleyschuss ein weiteres Mal an Torwart Michael Huber zu scheitern. Das Duell zwischen Bachschmid und Huber endete bereits im ersten Durchgang mehrfach zugunsten des Rottenburger Schlussmanns (14./16./35.).Weil auch Bachschmids Nebenmann Marcel Wagner in Huber seinen Meister fand (15./25.), musste sich Kelheimwinzer zur Pause mit einem 1:1 begnügen. Alex Rott hatte das frühe 0:1 von Siegfried Ziegler (3.) nach einem groben Abwehrpatzer der Rottenburger und einem Zuspiel von Wagner egalisiert (44.).

Ein weiteres Missverständnis der TSV-Hintermannschaft bescherte Kelheimwinzer schließlich die Führung. Für einen Steilpass Richtung Torauslinie fühlte sich kein Abwehrspieler zuständig. Bachschmid schnappte sich das Spielgerät und bediente Wagner, der aus kurzer Distanz zum 2:1 (49.) vollstreckte. Nach einer Stunde hielt Rottenburg mit einem Volleyschuss von Daniel Ettenhuber, der auf der Linie geblockt wurde, sowie mit gefährlichen Versuchen von Max Blaimer und Matriciano - beide wurden von Keeper Tobias Rott entschärft (63./66.) - dagegen. In der 70. Minute die Chance zur Vorentscheidung für den SVK: Doch zwei Angreifer verpassten eine Hereingabe nur denkbar knapp. In den letzten Minuten drückte Rottenburg mit dem Mut der Verzweiflung nach vorne und krempelte den Spielstand dank der Initiative von Matriciano um. (ear)

Aufrufe: 09.6.2014, 15:50 Uhr
Alex Roloff, MZAutor