2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Künftig wird es enger im Stadion: In der abgelaufenen Saison kamen nicht einmal 6000 Fans im Schnitt – in der kommenden Zweitliga-Spielzeit könnte die KSV sogar schon rund 6000 Dauerkarten absetzen.
Künftig wird es enger im Stadion: In der abgelaufenen Saison kamen nicht einmal 6000 Fans im Schnitt – in der kommenden Zweitliga-Spielzeit könnte die KSV sogar schon rund 6000 Dauerkarten absetzen.

Bis zu 6000 Dauerkarten: Bei Holstein wird es künftig eng

„Auch Besucher, die sich keine Dauerkarte leisten können oder wollen, sollen die Chance haben, ins Stadion zu kommen“, so Paarmann

Vorbei sind die Zeiten, in denen ein volles Haus im Holstein-Stadion noch die absolute Ausnahme war. Kamen in der Regionalliga-Saison 2010/11 noch lediglich 2400 Besucher im Schnitt (und in den 1990er-Jahren sogar regelmäßig weniger als 1000), waren schon in den beiden Jahren als es in der 3. Liga um den Aufstieg ging, die Plätze in einem der kleinsten Stadien der Liga regelmäßig weitgehend ausgebucht. In der ersten Zweitliga-Saison seit 36 Jahren drohen nun erstmals sogar potenzielle Stammgäste draußen bleiben zu müssen.

„Wir spüren die Euphorie. Die Fans rennen uns quasi die Bude ein“, sagt Pressesprecher Wolf Paarmann. Schon in den letzten Wochen der abgelaufenen Saison waren die Tickets für die entscheidenden Spiele um den Aufstieg gegen Hansa Rostock und den Halleschen FC, das letztlich „nur“ noch zur ultimativen Meisterfeier wurde, heiß begehrt. Der Verein konnte nicht mehr alle Wünsche erfüllen, schließlich betrug das Kontingent für den Heimbereich im Stadion nur etwa 7600 Plätze.

Jetzt werden zwar die Stahlrohrtribünen in der Westkurve und auf der Gegengeraden aufgestockt, sodass knapp 2800 Zuschauer mehr (davon 320 Sitzplätze) in diese Bereiche passen. Doch gleichzeitig müssen sich die Verantwortlichen der „Störche“ darauf vorbereiten, dass die bisherige Gästekurve umgebaut wird. Wenn die politisch beschlossene Finanzierung endgültig fixiert ist, soll mit der Errichtung einer 5000-Plätze-Tribüne begonnen werden. Komplett nutzbar wird dieser Teil des Stadions aber erst zu Beginn der Saison 2018/19 sein.

In der Zwischenzeit müssen die Gästefans umziehen – mit Baubeginn in der Kurve wird der äußere Bereich auf der Gegengeraden (Block L) die Heimat für die Auswärtsfans werden. Zu diesem Zeitpunkt wird dann auch das Fassungsvermögen des Holstein-Stadions, das für die ersten Heimspiele der Saison etwas mehr als 13000 Zuschauer betragen wird, um die rund 2400 Plätze des bisherigen Ostkurven-Halbrunds auf knapp 11000 reduziert werden.

Auch aus diesem Grund ist der Dauerkarten-Vorverkauf, der in der vergangenen Woche über ein Reservierungsformular auf der Vereinswebseite holstein-kiel.de startete, ein ganz heißes Thema. Bislang hatten die Kieler hier kaum einmal Probleme – einzig die Zuteilung der stets etwas knappen Sitzpläze sorgte vor zwei Jahren schon mal für Aufregung. Bei gut 2000 Dauerkarten, die in der Vorsaison abgesetzt wurden, gab es jedoch keine wirklichen Engpässe.

Nun wird die Zahl der Stammgäste deutlich steigen. Die Preise wurden nur leicht erhöht, Sitzplätze kosten zwischen 360 und 465 Euro, Stehplätze 195 bis 210 Euro (jeweils Normalpreis), bei Ermäßigungen reduzieren sich die übertragbaren Tickets, die die Anfahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln beinhalten, für alle 17 Heimspiele auf bis zu 240 bzw. 105 Euro (Kinder unter 14 Jahre).

Über 2000 neue Dauerkarten-Anträge wurden bis zum Wochenende bereits gezählt. Bisherige Inhaber von Saisontickets können ihr Vorkaufsrecht zudem noch bis zum 30. Juni wahrnehmen. Hinzu kommt, dass neben den Stammgästen des Vorjahres – wie anderswo auch üblich – Vereinsmitgliedern ebenfalls Priorität bei Neuanfragen zugebilligt wird. Auch deshalb trudelten bereits über 300 Anträge für neue Mitgliedschaften auf der Kieler Geschäftsstelle ein. Alle neuen Anträge von Nicht-Stammgästen und Nicht-Mitgliedern wird nach Reihenfolge des Eingangs der Anfragen abgearbeitet.

Eine Begrenzung des Dauerkartenverkaufs sei derzeit zwar noch nicht konkretisiert, sagt Paarmann zwar. „Aber es kann ein Punkt erreicht werden, an dem wir stoppen“, erklärt der Vereinssprecher. Spätestens wenn die 6000er-Marke durchbrochen wird, was durchaus möglich erscheint, wird wohl der Verkauf der Saisontickets gestoppt. Schließlich stehen mit Baubeginn der neuen Osttribüne nur noch rund 9000 Plätze für die Heimfans zur Verfügung. Und ein gewisses Kontingent für Tagesbesucher soll auch dann noch verfügbar sein – das jedenfalls verspricht der Verein.

„Auch Besucher, die sich keine Dauerkarte leisten können oder wollen, sollen die Chance haben, ins Stadion zu kommen“, sagt Paarmann, der „keine geschlossene Gesellschaft“ möchte.
Aufrufe: 021.6.2017, 19:00 Uhr
SHZ / cjeAutor