2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview der Woche
Im Derby zwischen Hassia Bingen und Eintracht Bad Kreuznach treffen Ivan Tadic (links) und Enes Sovtic (rechts) aufeinander. Das Spiel wird für beide gleichzeitig zum Wiedersehen mit dem alten Klub und ehemaligen Teamkollegen. (Bilder: Luge/ Kollage: Imruck)
Im Derby zwischen Hassia Bingen und Eintracht Bad Kreuznach treffen Ivan Tadic (links) und Enes Sovtic (rechts) aufeinander. Das Spiel wird für beide gleichzeitig zum Wiedersehen mit dem alten Klub und ehemaligen Teamkollegen. (Bilder: Luge/ Kollage: Imruck)

Wiedersehen mit dem Ex

Ivan Tadic (SG Eintracht Bad Kreuznach) und Enes Sovtic (FV Hassia Bingen) blicken auf das Verbandsliga-Derby am Freitag +++ Beide haben eine Vergangenheit beim jeweils anderen Verein +++ Tadic: "Wir sollten wieder punkten" +++ Sovtic: Wir haben noch nicht aufgegeben"

BAD KREUZNACH / BINGEN. In der Region ist es ein bekanntes Gesicht: Sowohl in Ingelheim als auch Waldalgesheim spielte Ivan Tadic schon. Seit Beginn der laufenden Spielzeit steht der Torwart – erstmals in Kreuznach – bei der Eintracht im Kasten. Und hat in der Liga bislang mit neun Einsätzen aktuell gegenüber zweien seines Kontrahenten Sinan Aydin im Kasten die Nase vorn. Vor Saisonbeginn war der in Bosnien geborene Keeper allerdings aus Bingen ins Salinental gewechselt. Nicht nur aufgrund seines einjährigen Hassia-Intermezzos im zurückliegenden Verbandsliga-Jahr, wird das Derby am Hessenhaus für den Torwart ein ganz besonderes. Denn Tadic ist nicht nur am Rhein-Nahe-Eck aufgewachsen, dort zur Schule gegangen. Sondern war darüber hinaus seine ersten Fußball-Schritte auf dem Terrain des Kontrahenten am Freitagabend gegangen. Auf der anderen Seite steht Enes Sovtic, der mit 17 Jahren nach Deutschland kam. Gerade 18 Jahre alt war der gebürtige Bosnier, als er Anfang Oktober 2003 sein erstes Spiel für Eintracht Kreuznach in der Oberliga absolvierte (1:0-Sieg gegen 1. FC Saarbrücken II). 2004 wechselte er nach Baden-Württemberg, kam aber 2013 wieder zurück in die Region, wo er inzwischen bei Hassia Bingen am Ball ist.

Herr Sovtic, Herr Tadic, wie bewerten Sie die bisher eher schwankenden Leistungen ihrer Mannschaft?

Sovtic: Das ist schwer zu sagen, zumal die Liga dieses Jahr sehr ausgeglichen ist und mit Mannschaften wie dem SC Idar, FC Speyer oder Waldalgesheim sehr guten Fußball bietet... Ich bin sicher, dass auch unsere Ergebnisse deutlich besser werden, wenn nach und nach alle verletzten Spieler einsatzbereit sind und wir aus dem Vollen schöpfen können.

Tadic: Im Momentan sind wir nicht in der Lage, das Fehlen einiger Leistungsträger zu kompensieren. Ich denke, wir haben noch viel Luft nach oben.


Hat seine fußballerische Heimat im Kreuznacher Moebus-Stadion gefunden: Ivan Tadic. Foto: Schlitz

Muss die Mannschaft die Saisonziele neu definieren?

Tadic: Wir sollten jetzt erstmal wieder punkten. Bis Winter muss ein Platz im oberen Tabellenmittelfeld das Ziel sein. Dann schauen wir weiter.

Sovtic: Wir haben noch nicht aufgegeben! Wir versuchen, bis zur Winterpause noch so viele Punkte wie möglich zu holen - was am Ende rauskommt sehen wir dann. Fakt ist, dass wir nun in jedem Spiel als Mannschaft 100 Prozent geben müssen. Nur so holen wir die Punkte.

Sie haben selbst schon bei der Eintracht bzw. der Hassia gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit beim Kontrahenten?

Sovtic: Die Eintracht war mein erster Verein in Deutschland. Wir hatten damals eine super Mannschaft mit super Typen wie Gregory Strohmann, Aydin Ay, Norman Lind oder Patrick Krick. Das hat immer Spaß gemacht, und die Erinnerungen sind natürlich geblieben. An die Zeit denke ich immer wieder gerne zurück.

Tadic: Ich war ja bereits lange Jahre in der Jugend bei der Hassia. Mich verbinden bis heute viele schöne Erinnerungen und Freundschaften mit diesem Verein.

Haben Sie noch Kontakt zu den Kollegen von früher?

Tadic: Ja, den Kontakt mit Mükkerem Serdar und meinem Landsmann Enes Sovtic pflege ich regelmäßig bis heute.

Sovtic: Nelson Rodrigues sehe ich doch täglich. Den Rest sporadisch - manchmal trifft man sich abends in der Stadt oder bei einem Derby auf dem Platz. Ich freue mich jedoch immer, wenn ich "alte" Gesichter sehe.


Geht auf dem Platz in Sachen Einsatz voran: Enes Sovtic (im Tackling) gegen den FC Fortuna Mombach. Foto: Wolff

Können Sie sich vorstellen, wieder für ihren Ex-Verein zu spielen?

Sovtic: Im Moment genieße ich die Zeit bei Hassia Bingen mit meinen Jungs. Ich fühle mich wohl und bin glücklich, allerdings weiß niemand, was die Zukunft mit sich bringt.

Tadic: Ein Wechsel zurück zur Hassia kommt für mich unter den momentanen Rahmenbedingungen nicht in Frage. In Kreuznach wurde ich bestens aufgenommen, ich kannte ja bereits zu Saisonbeginn fast die ganze Mannschaft, bin mit einigen Spielern wie Pascal Missal jahrelang befreundet. Ich fühle mich hier sehr wohl.

Was erwarten Sie vom Derby?

Tadic: Ich denke, dass sich beide Mannschaften in einer ähnlichen Situation befinden, der Druck ist gleich. Das Spiel hat ganz besonderen Charakter. Ich erwarte ein umkämpftes Spiel mit dem glücklicheren Ende für uns.

Sovtic: Ich freue ich mich sehr auf Freitag. Ein Derby ist immer etwas Schönes und Aufregendes. Ich denke, dass wird ein sehr enges Spiel. Aber ich hoffe, wir werden gewinnen und damit die Leistung aus dem Spiel gegen Speyer bestätigen.

Ihr Tipp für Hassia Bingen - Eintracht Bad Kreuznach?

Sovtic: Ich tippe 1:0.

Tadic: Mein Tipp: 1:2.

Das Interview führten Mario Luge und Nils Salecker

Aufrufe: 013.10.2016, 12:00 Uhr
Mario Luge und Nils SaleckerAutor