Auch wenn sie in die Jahre gekommen sind, sie strahlen immer noch wie kleine Kinder, wenn sie auf dem Rasen dem Ball nachjagen dürften. Und ihre fußballerischen Kunststückchen können sich sehen lassen, auch wenn die Laufwege inzwischen länger geworden sind, vor allem auch mehr Zeit beanspruchen. „Ich bin völlig platt“, stöhnte da etwa Claudio Rodrigues nach gefühlten 75 und gespielten 15 Minuten.
Trotz der einen oder anderen konditionellen Lücke, taktisch waren beide Teams hervorragend eingestellt von den Trainer-Legenden Fritz Fuchs und Jürgen Wilhelm. Vorgaben? „Was in der Kabine gesprochen wird, bleibt in der Kabine“, hüllte sich Volker Bohr in vornehmes Schweigen. „Nur so viel: Jürgen Wilhelms Ansprache war knallhart.“ Sprach‘s, grinste und ging zum Anstoßkreis.
Offensichtlich war auch eine gewisse Kleiderordnung, die an längst vergangene Zeiten erinnerte. „Schau Dir mal die Schuhe an. Fast alle schwarz“, hatte etwa Markus Braden bemerkt. „Das ist bei den Fußballern heutzutage anders, die tragen Hello Kitty.“ Vielleicht fühlten sich die Kicker-Legenden gerade auch deshalb wohl. „Das ist meine Zeit“, strahle Physiotherapeut Heiko Bügus, dessen Sohn inzwischen in der Hassia-Jugend kickt. „Die Kicker hier auf dem Platz haben mich in jungen Jahren begleitet.“
Ach ja, Torschießen können sie natürlich auch noch. Besonders Matthias Gutzler, der gleich dreimal nach der Pause netzte, unter anderem aufgelegt von Nelson Rodrigues und Tommy Reichenberger. Die weiteren Treffer der Hassia-Allstars markierten Lulzim Krasniqi und Jens Hartwig. Tore für die „Zollbeamten“: Jörg Cevirmeci nach Schuss von Murat Yasar, der selbst zum 2:4 getroffen hatte.