Endlich mal zu Null

BFV Hassia Bingen - FV Diefflen 1:0

Die Hassia stand tief, spielte genauso wie zuletzt beim 3:2 gegen Wiesbach. Unterschiede gab es dennoch. Diefflen präsentierte sich als körperlich starke und robuste Mannschaft, die es zeitweilig aber mit Nickligkeiten übertrieb, sich später selbst personell schwächte. 28. Minute. Axel Neumann hat den Ball längst geklärt, als ihn Merouane Taghzoute von hinten tackelte. Kein Pfiff. 31. Minute. Nach einem langen Ball in die Spitze sicherte Sovtic vor Torwart Björn Müller ab, Fabian Poß trat dem Innenverteidiger in die Wade, als der fünf Meter entfernte Müller den Ball gerade aufnahm. Diesmal bekam die Hassia immerhin einen Freistoß. Christian Klöckner wurde wiederholt von FV-Akteuren hart genommen, fällige Karten blieben aus. Auf der anderen Seite war Schiedsrichter Jean Luc Nehrens schneller, verwarnte Antonio Serratore, Alper Akcam und Enes Sovtic zurecht. Gelb sahen auch Trainer Thomas Eberhardt und der Sportliche Leiter Klaus Schuster auf der Bank. Alles bis zur 66. Minute.

Spielerisch lief wenig zusammen am Hessenhaus. Auch wenn die Gäste versuchten, Druck aufzubauen, einen hohen Ball nach dem anderen auf Stoßstürmer Chris-Peter Haase spielten, musste Müller in der gesamten Partie nur einen einzigen Ball nach einem Torschuss fangen. Umgekehrt spielte die Hassia ihre Konter nicht aus, kam erst in der Schlussphase durch Baumann (87.) und Sekunden später durch Akcam zu Chancen, die überhastet vergeben wurden.

Kampf war angesagt. „Und das ist das, was wir brauchen“, waren sich Sovtic und der defensiv omnipräsente Serdal Günes einig. Der freute sich, „dass wir als Mannschaft komplett dagegengehalten und endlich einmal zu null gespielt haben.“ Sovtic betonte die „tolle Abwehrleistung und die sehr gute Zweikampfführung. Gegenspieler wie Haase pushen uns einfach.“ Und führen damit zu solch konsequentem Defensiv-Verhalten, wie es die Hassia aktuell braucht.

Umso mehr, weil die Binger damit dem Gegner den Zahn zogen. Das übermotivierte Einsteigen von Poß gegen Akcam auf Höhe der Mittellinie (70.) und der Tritt von Tom Lartigue von hinten in die Beine des gerade von einer Verletzung genesenen und Sekunden zuvor eingewechselten Jannik Persch (81.) waren höchstens mit Frust zu erklären. Zu entschuldigen waren sie nicht. Beide FV-Akteure wurden mit glatt Rot vorzeitig zum Duschen geschickt. Bitter, dass Persch wegen Beleidigung des Gegenspielers ebenfalls vom Platz musste. „Vier Punkte gegen Diefflen, das ist schon ganz gut“, war Außenverteidiger Dennis Kaucher zufrieden. Genauso wie Trainer Eberhardt. „Diefflen war stärker als Wiesbach, aber die Jungs haben heute alles richtig gemacht. Die Mannschaft hat kapiert, dass alles nur über die Einstellung geht. Diesmal hat in jeder Situation einer dem anderen geholfen“, so der 37-jährige Coach.

Hassia Bingen: Müller – Baumann, S- Günes, Sovtic, Klöckner – Akcam (89. Kamikawa), Neumann, Serratore (79. Persch), Kaucher – Yakut, Kizilgöz (81. Wex).

FV Diefflen: Marina – Guss, Hessedenz, Lartigue, Ali (79. Andres) – Taghzoute (58. Gezginci), Fritsch, Poß, F. Günes – Haase, Enidom (46. Kolodziej).

Schiedsrichter: Jean Luc Behrens (Neunkhausen).

Zuschauer: 145.

Tor: 1:0 Sovtic (14.).

Rote Karten: Persch (81./Beleidigung) / Poß (70.), Lartigue (81./ beide grobes Foulspiel).