2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines

Die Sorgen der Schiedsrichter

Bei der A-Klassen-Sitzung in Frei-Weinheim stehen die Referees im Fokus

FREI-WEINHEIM. Lange wollte sich Staffelleiter Hans-Peter Leinberger nicht mit den Statistiken der vergangenen Saison der Fußball-A-Klasse Mainz-Bingen aufhalten. Zuschauerzahlen, Torjäger – geschenkt. Vielmehr richtete er seinen Blick bei der Hinrundenbesprechung im Vereinsheim von Aufsteiger VfL Frei-Weinheim auf die Fair-Play-Wertung. Zwar seien 981 Gelbe, 50 Gelb-Rote und 40 Rote Karten nicht besorgniserregend. „Aber es war auch schon viel besser. Daran ist zu arbeiten“, appellierte Leinberger an die vollzählig erschienenen Vereinsvertreter.

Ein Sonderlob sprach er dabei Meister FC Basara Mainz aus. Der von Takashi Yamashita und Ex-05-Profi Shinji Okazaki gegründete Verein dominierte nicht nur spielerisch die Liga, sondern zeichnete sich auch als fairste Mannschaft aus. Keine Rote Karte sowie lediglich 30 Verwarnungen und drei Ampelkarten verhängten die Schiedsrichter gegen den Bezirksliga-Aufsteiger. „Man kann also auch fair spielen und Meister werden“, erklärte der Klassenleiter.

Auf den hinteren Rängen der Fairness-Tabelle ergibt sich dagegen ein kurioses Bild. Mit Alemannia Laubenheim (86 Gelbe/acht Gelb-Rote/fünf Rote Karten) und Fiam Italia Mainz (72/3/6) landeten zwei Absteiger auf den dritt- und vorletzten Plätzen. Schlusslicht ist mit dem TSV Mommenheim (102/ 8/7) aber der Vizemeister, der den Sprung in die Bezirksliga erst im entscheidenden dritten Relegationsspiel verpasste. Allein fünf Platzverweise handelte sich der TSV beim Spielabbruch in Stadecken-Elsheim ein.

Während Schlusslicht Fiam Italia Mainz zwei Partien vorzeitig beendete, erregte insbesondere die Begegnung zwischen der SV Gau-Algesheim und dem SKC Barbaros Mainz die Gemüter. Beide Seiten erhoben Anfang April gegenseitig Rassismus-Vorwürfe, beide erhielten Geldstrafen. Zwar bezeichnete Klassenleiter Leinberger die Partie rückblickend als „Riesensauerei“, erklärte sie aber gleichzeitig für abgehakt: „Beide Mannschaften haben Besserung gelobt und damit sollte es gut sein.“

Reichlich Gesprächsstoff lieferte dagegen die stagnierende Anzahl an ausgebildeten Schiedsrichtern. Besonders im Fokus: der FSV Oppenheim. Gerd Schmitt, Kreisausschuss-Vorsitzender, zeigte sich verärgert: „Es kann nicht sein, dass ein Verein über 500 Spiele in einem Jahr bestreitet, aber keine Minute selbst pfeift.“ Drei Herren-Mannschaften und Jugend-Teams in sämtlichen Altersklassen, dafür aber nicht ein offizieller Schiedsrichter. „Das können wir nicht akzeptieren“, kritisierte Schmitt.

Trainer stehen in der Pflicht

Eine Verbesserung erwarten Schmitt und Leinberger auch im Umgang mit den Unparteiischen. „Beleidigungen gegen den Schiedsrichter lassen wir uns nicht mehr gefallen“, sagte der Klassenleiter. Und Schmitt ergänzte: „Jeder darf gegen den Schiri wettern, aber er soll Fingerspitzengefühl zeigen. Ich kann verstehen, wenn einem dann irgendwann der Kragen platzt.“ Für beide stehen insbesondere die Trainer in der Pflicht: „Geht fair miteinander um und wirkt auf eure Spieler ein, damit Ruhe herrscht.“

Der Auftakt

11- August: FSV Oppenheim – TSV Wackernheim (19 Uhr).

12. August: VfL Frei-Weinheim – Fid. Ockenheim (18 Uhr).

13. August: TSG Bretzenheim II – FSV Nieder-Olm (12.30 Uhr), Spvgg. Essenheim – SG Harxheim, TSV Ebersheim – TSV Stadecken-Elsheim, Türkgücü Mainz – Barbaros Mainz, TSV Mommenheim – VfR Nierstein, 1. FC Nackenheim – Hassia Bingen II (alle 15 Uhr).

Aufrufe: 012.7.2017, 09:00 Uhr
Dennis BuchwaldAutor