2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht

Die erste Hälfte verpennt

Hassia Bingen unterliegt am Hessenhaus FSV Jägersburg verdient 1:3

BINGEN. Der Frust nach der Partie war groß. Völlig verdient unterlag Hassia Bingen in der Fußball-Oberliga gegen den FSV Jägersburg 1:3 (0:2). Grund war eine verschlafene erste Halbzeit, in der das Team von Nelson Rodrigues den Gegner weitestgehend gewähren ließ, die Abstände in den eigenen Mannschaftsteilen zu groß waren und die Hassie nie in die Zweikämpfe kam. Der Trainer sprach am Ende folgerichtig von „verschenkten Punkten“.

FSV-Stürmer Luis Kiefer riss von Beginn an immer wieder Löcher in die Abwehr der Binger. Der FSV bestimmte mit seiner Offensivstärke auf der rechten Angriffsseite vom Anpfiff weg die Partie. Als Kiefer frei vor Jens Maaß auftauchte, konnte der Torwart-Routinier den ersten Gegentreffer noch verhindern (5.). Mit schnellen Positionswechseln im Mittelfeld stellte der FSV den Aufsteiger vor ungeahnte Probleme. Zumal auch die Körpersprache fehlte, wie der Trainer nach der Partie bemängelte.

Zweimal tauchten die Binger vor dem Gästetor auf. Einen Kopfball von Enes Sovtic nach Freistoß von Baris Yakut aus dem Halbfeld parierte Mirko Gerlinger (18.). Dann klaute Mükerrem Serdar im Mittelfeld den Ball, allerdings spielte er Fabian Liesenfeld das Leder in den Rücken (21.). Mehr passierte in der Offensive nicht. Umgekehrt trafen die Saarländer. Sven Schreiber tankte sich rechts durch, sah Arman Ardestani am kurzen Pfosten, und dessen Schuss aus kurzer Entfernung trudelte noch abgefälscht über die Linie (23.). Zwölf Minuten später das 0:2. Nach Schreiber-Flanke stand Murat Adiguezel völlig frei in der Strafraummitte, konnte sich bei seinem Kopfball die Ecke aussuchen.

Enes Sovtic verkürzt per Foulelfmeter

Nach dem Wechsel starteten die Hausherren deutlich engagierter und aggressiver. Nach Foul an Serdal Günes zeigte Schiedsrichter Fuat Yalcinkaya, der in einigen abseitsverdächtigen Situationen von seinen Linienrichtern im Stich gelassen wurde, auf den Punkt. Enes Sovtic verwandelte den Elfer zum Anschluss. Nun kratzte die Hassia am Ausgleich, hatte durch Axel Neumann (71.) und Serdar (72.) gute Chancen aus der zweiten Reihe.

Dann geschah allerdings das, was vorauszusehen war: Nach einem Freistoß von Steven Simon drehte sich Julian Fricker im Binger Strafraum um die eigene Achse und schoss aus zehn Metern unhaltbar zur Entscheidung in die Maschen (86.). Auch Serdar und Neumann konnten bei ihren letzten Versuchen nichts Zählbares mehr für die Hassia verbuchen.

„Wir bringen uns selbst in die Bredouille mit Bällen, die wir klären müssen“, war Fabian Liesenfeld bedient. Sein Fazit: „Zu viel Respekt, am Anfang zu schläfrig, zu spät angefangen, Fußball zu spielen.“ Rodrigues sah das genauso: „Einfach unnötig! Du musst in jedem Spiel von der ersten Minute an da sein.“ Ein solches Spiel könne nicht Anspruch der Hassia sein. Auch wenn man im zweiten Abschnitt über weite Phasen dem Ausgleich nahe gewesen sei, gehe das Ergebnis in Ordnung. Sein Gegenüber Thorsten Lahm war entsprechend gut gelaunt: „Wir haben eine Reaktion gezeigt, waren auf allen Positionen präsent und haben verdient gewonnen“, analysierte der Jägersburger Coach.


Hassia Bingen – FSV Jägersburg 1:3 (0:2)

Hassia Bingen: Maaß – Günes, Sovtic, Kranz, Spreitzer (57- De Sousa Oelsner) – Serratore (83. Shibuya), Neumann, Rudolf (46. Persch), Yakut – Serdar, Liesenfeld.

FSV Jägersburg: Gerlinger – Schreiber, Braun, Fricker, Simon – Hasemann, Koblenz, Holzweißig (63. Schmieden) – Ardestani (89. Labisch) – Kiefer (80. Hasan), Adiguezel.

Schiedrichter: Fuat Yalcinkaya (Mülheim-Kärlich).

Zuschauer: 265.

Tore: 0:1 Ardestani (23.) 0:2 Adiguezel (35.) 1:2 Sovtic (62./ Foulelfmeter) 1:3 Fricker (86.).

Aufrufe: 07.8.2018, 23:00 Uhr
Jochen WernerAutor