Der letzte Wille fehlt

Endspiel: TSV Schott Mainz – Hassia Bingen 2:0 (1:0). – „Uns haben ein bisschen die Galligkeit und der Wille gefehlt“, befand Hassia-Außenverteidiger Joshua Iten: „Wir hatten zwar gute Ballbesitzphasen, sind aber nicht richtig ins letzte Drittel gekommen.“ Das Finale hatte zunächst ausgeglichen begonnen, doch relativ bald wurde klar, dass die Schottler entschlossener und zielstrebiger zu Werke gingen. Der gerade erst von Bingen zum TSV gewechselte Dennis De Sousa Oelsner passte quer auf Leon Kern, der nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte (10.). „Da haben sie uns schön ausgekontert“, musste Bingens Offensivspieler Deniz Darcan einräumen, der zudem fand, dass Schott ein „Stück schneller“ unterwegs war.

Fast wäre noch vor der Pause das 2:0 gefallen. Die Binger ließen sich den Ball klauen, und Leon Kern probierte es aus der Distanz über Keeper Jens Maaß hinweg, allerdings auch übers Tor. Die einzige nennenswerte Chance der Hassia besaß Darcan nach einer Ablage von Stürmer Alper Akcam, doch der 25-Jährige setzte die Kugel aus 14 Metern über das Tor.

Nach dem Wechsel blieb Schott vor der stattlichen Kulisse von 379 Zuschauern am Drücker. Der eingewechselte Janek Ripplinger brachte das Kunststück fertig, den Ball aus vier Metern über das Binger Tor zu löffeln (48.). Sechs Minuten lag er dann doch im Hassia-Gehäuse. Nach einer Ecke war Michael Kohns zur Stelle und drückte die Kugel über die Linie. Wiederum zwei Minuten später traf Ripplinger den Pfosten. In den letzten 15 Minuten hatten die Binger zwar mehr Ballbesitz, doch sie kamen nicht mehr zwingend in die Mainzer Box.

"Das war unser schwächstes Spiel bei diesem Turnier“, gab Chefcoach Dimitri Mayer ehrlich zu: „Schade, dass es ausgerechnet das Endspiel war.“ Der 36-Jährige bezeichnete Schott zwar als „starken und disziplinierten Gegner“, doch fand der Jurist noch genügend Punkte, die es zu verbessern gilt. „Wir hatten zu schnelle Ballverluste“, analysierte der Trainer: „Wir haben auch zu kompliziert gespielt und brauchen nach Ballgewinnen mehr Lösungen.“ Zudem habe es ihm im Endspiel bei seiner Mannschaft an Präsenz auf dem Platz gefehlt: „Daran müssen wir arbeiten.“ Viel Zeit hat Dimitri Mayer dafür nicht mehr. Schon am kommenden Freitag (19 Uhr) beginnt für die Hassia die Oberliga-Saison mit dem Spiel beim FV Diefflen.

Spiel um Platz drei: SV Gonsenheim – FSV Mainz 05 U 19 0:2 (0:1). – Die A-Junioren knüpften nahtlos an ihre zuvor gezeigten starken Leistungen an. Und auch 05-Stürmer Marlon Mustapha war wieder gut drauf. Das junge Kraftpaket war von den Gonsenheimer kaum zu kontrollieren. Die Führung der Mainzer erzielte allerdings Kapitän Nils Gans, der nach einem Eckball völlig frei stehend per Kopf traf (13.). Dann zog Mustapha auf. Erst schoss er knapp am Tor vorbei, dann scheiterte er zweimal am starken SVG-Keeper Tobias Erdinger. Auch im zweiten Durchgang hatten die in allen Belangen beeindruckenden 05-Youngsters die besseren Chancen. Alessio Curci scheiterte frei stehend am Gonsenheimer Keeper, dann traf ein Freistoß von Luis Jakobi nur die Latte. Erst ab Mitte der zweiten Hälfte tauchten die Gonsenheimer öfter im gegnerischen Strafraum auf, erarbeiteten sich die ein oder andere Halb- bis Dreiviertelchance. Marlon Mustapha machte dann aber nach Vorarbeit von Leon Petö den Deckel drauf (78.)