2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht

Bingen gewinnt munteres Toreschießen

LANDESLIGA Glänzend aufgelegter Girla führt Hassia zum Erfolg gegen SVW Mainz

BINGEN.120 Zuschauer am Hessenhaus sahen eine rasante Partie auf klatschnassem Untergrund, die am Ende Hassia Bingen gegen Weisenau 4:3 für sich entschied. Nach einer auf beiden Seiten zerfahrenen Anfangsphase steigerte sich Bingen mit zunehmendem Dauerregen und dominierte nach den ersten 15 Minuten das Geschehen. Mit einem satten Pfund aus 16 Metern zwang Alexandru Baltateanu SVW-Keeper Jens Zimmermann zur ersten Glanztat (15. Minute). Der SVW enttäuschte weiter im Spiel nach vorne, schaffte es nicht wie geplant, sein Konterspiel aufzuziehen.

Bingen gewann mehr und mehr die Oberhand und erarbeitete sich ein deutliches Chancenplus: Segelte ein Freistoß aus 20 Metern Torentfernung von Burak Tasci (20.) noch hauchdünn am Mainzer Gehäuse vorbei, machte es sein Teamkollege Valerian-Zaharia Girla drei Minuten später besser. Nach scharfer Hereingabe von Guerkan Satici, schob der quirlige Angreifer ohne Probleme ein. Vorlagengeber Satici hätte prompt erhöhen können (26.), spitzelte aber SVW-Schlussmann Zimmermann das Leder mit der Picke an die Brust. Es kam Minute 33. und erneut der glänzend aufgelegte Girla: Mit einer Energieleistung tankte er sich in die gegnerische Box, scheiterte im ersten Versuch am SVW-Bollwerk, schaltete aber beim Nachschuss blitzschnell. Die fortlaufende Mainzer Offensiv-Blockade löste Hassiate Matthias Mahr: Im eigenen Sechzehner ging der Defensivmann ungeschickt zu Werke - Strafstoß (40.). Das Geschenk ließ sich SVW-Zehner Matthias Wincek nicht nehmen und verwandelte sicher zum 2:1-Anschluss. Nur fünf Minuten später vergab SVWler Christoph Kleber völlig freistehend aus acht Metern nach Wincek-Freistoß.

Auch den zweiten Spielabschnitt dominierte Bingen, dem es aber einfach nicht gelang, den Sack zuzumachen. Nach Liesenfelds Treffer (59.), der aus zwölf Metern trocken ins untere Eck traf, stellte der eingewechselte Kalbfuß, der aus nächster Distanz Hassia-Torwart Pascal Eder keine Chance ließ (62.), den alten Abstand quasi im Gegenzug wieder her. Satici (57.), der mutterseelenallein nicht am starken SVW-Schlussmann Zimmermann vorbei gekommen war, und Baltateanu der aus spitzem Winkel den Ball nicht richtig getroffen hatte (58.), hätten ihrem Coach Nelson Rodrigues längst einen geruhsamen Nachmittag verschaffen können.

Das letzte Spieldrittel schloss sich dramaturgisch an die ersten beiden an: Ein 25-Meter-Knaller des Bingers Fabian Liesenfeld klatschte abgefälscht gegen die Latte (65.), Ridder konnte die Kugel im Nachschuss nicht drücken - drüber. Andere Minute, selbe Szene: Nach Tasci-Ecke verzog Ridder wieder (74.). Zuvor hatten die Heimfans schon den Torschrei auf den Lippen gehabt, als ein SVW-Verteidiger so eben noch ein Bein zwischen Baltateanus Abschluss aus fünf Metern bekam - Zimmermann war schon geschlagen.Es folgte die vermeintliche Erlösung für Rodrigues: Ein 20-Meter-Schlenzer von Girla prallte von der Latte hinter die Linie (76.) - ein Dreierpack vom überragenden Angreifer. "Wir wissen genau, was er kann. Aber er braucht noch anderthalb Wochen bis er bei 100 Prozent ist", offenbarte Rodrigues vielversprechend.

4:2 - zwei Tore Abstand, zum dritten Mal im Spiel. Endlich Durchatmen bei den Hassia-Fans? Denkste! Das Drehbuch schrieb Spannung vor und so kam der SVW drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit erneut heran: Hassia-Kapitän Sovtic köpfte im eigenen Sechzehner dem eingewechselten Jonas Kleinschmitt den Ball genau vor die Füße, der ungehindert einschob (87.). "Was uns persönlich ärgert, ist dass die durch drei Aktionen im Spiel immer wieder rankamen", mäkelt Rodrigues, dem kurz vor Schluss beinahe der Gnadenstoß gesetzt wurde: Die Mainzer warfen in den letzten Minuten alles nach vorne und trafen - laut Schiedsrichterin Fabienne Michel aber regelwidirg, da Hassia-Keeper Eder im Fünfer behindert worden war. "Wir hätten ein Unentschieden verdient gehabt, auch wenn es sehr glücklich gewesen wäre. Aber der Torwartfehler am Ende war kein Foul", beurteilte SVW-Trainer Bert Balte die Aktion, die den Spielverlauf allerdings vollends auf den Kopf gestellt hätte.

Hassia Bingen: Eder - Sovtic, Tasci, Dilly, Korn - Mahr (78. Ahlbach), Ridder, Liesenfeld, Baltateanu - Satici (90+3. Simioanca), Girla (82. Yi)

SVW Mainz: Zimmermann - Kleber, Huber, Hoffmann (80. Pizzaleo), Onyejekwe - Sutor, Wincek, Ruml (63. Kleinschmitt), Quint Vila - Neuser, Arndt (37. Kalbfuß)

Aufrufe: 010.8.2014, 21:03 Uhr
Nils SaleckerAutor