2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Rinke
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Bezirksurteil wird von WFV-Richter angefochten

Bezirksligist TSV Dagersheim bekommt wohl kein Wiederholungsspiel beim VfL Nagold II

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Dieser Fall dürfte noch für Aufregung sorgen. Das vom Bezirkssportgericht des Bezirks Böblingen/Calw gefällte Urteil, dass das Bezirksliga-Spiel zwischen dem VfL Nagold II und dem TSV Dagersheim wiederholt werden muss, wird nun seitens des Verbandsgerichtes des WFV angefochten.

Am gestrigen Dienstagabend ging über das WFV-Postfach die Nachricht beim Bezirkssportrichter Reinhold Lange (Beihingen) ein. Der WFV in Person seines Verbandsrichters Dieter Class (Münsingen) hat Einspruch gegen das Bezirksurteil eingelegt. Damit haben sich die Chancen des TSV Dagersheim, im Abstiegskampf der Bezirksliga nochmal ein Wiederholungsspiel der mit 1:3 verlorenen Partie zu bekommen, rapide verschlechtert.

Schiri gibt seinen Fehler zu

Was war passiert? In der 83. Minute des Bezirksliga-Spiels zwischen dem VfL Nagold II und dem abstiegsbedrohnten TSV Dagersheim wurde dem Dagersheimer Spieler Tim Lehle von Schiedsrichter Roland Schwabenland nach einem Foulspiel die Gelb-Rote Karte gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt stand es 2:1 für den VfL Nagold II. Der Spieler war allerdings noch nicht mit einer Gelben Karte vorbelastet gewesen.

Dieser Sachverhalt bewog Dagersheim zu einem Einspruch, gegenüber dem Schiedsrichter bestätigte auch der Nagolder Spielleiter die Angaben von Dagersheim. Alfred Mornhinweg, der stellvertretende Fußballabteilungsleiter des TSV Dagersheim sagte damals: "Eine tolle und faire Geste der Nagolder, die nicht alltäglich ist."

In einer Stellungnahme an das Sportgericht bestätigte der Schiedsrichter diesen Fehler. Das Sportgericht fällte daraufhin das Urteil, dass der Einspruch begründet und rechtens ist. Das Spiel wird neu angesetzt und die Sperre des Spielers Tim Lehle (TSV Dagersheim) ist von der Staffelleitung aufzuheben. Laut Sportrichter Reinhold Lange soll der Schiedrichter somit einen Regelverstoß begangen haben. Ein Termin für das Nachholspiel wurde bereits für Donnerstag, 5. Mai, um 15 Uhr festgelegt. Soweit wird es aber nicht kommen.

Ähnlicher Fall in Lustnau

Denn beim Württembergischen Fußballverband (WFV) wacht Sportrichter Dieter Class vom Verbandsgericht darüber, dass die Urteile der einzelnen Bezirkssportgerichte im WFV-Gebiet möglichst einheitlich ausfallen. Nun gab es erst vor kurzem in der Kreisliga A 3 im Bezirk Alb einen ähnlich gelagerten Fall. Hier wurde einem Spieler vom TSV Lustnau im Spiel gegen den SV Wendelsheim (0:3) bereits in der 66. Minute fälschlicherweise Gelb-Rot gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt lag Lustnau mit 0:2 zurück. Ähnlich wie im Fall Nagold II gegen Dagersheim sah der Unparteiische seinen Irrtum erst nach Spielschluss ein. Lustnau legte gegen die Spielwertung Protest ein, bekam aber weder vom Bezirkssportgericht noch im Berufungsverfahren (Verbandsgericht) recht.

"Unanfechtbare negative Tatsachenentscheidung"

Die Begründung: Der Schiedrichter habe zwar eine Fehlentscheidung, aber keinen Regelverstoß begangen. Die Sportinstanzen sahen in diesem Fall keinen Regelverstoß, sondern lediglich eine unanfechtbare negative Tatsachenentscheidung.

Verhandlung am morgigen Donnerstag

Das Verbandsgericht wird am morgigen Donnerstag, 28. April, über den Einspruch von Dieter Class gegen das Bezirksurteil beraten - es ist davon auszugehen, dass der WFV analog dem ähnlich gelagerten Fall im Bezirk Alb das Zeigen der Gelb-Roten Karte als Tatsachenentscheidung werten wird. Von daher dürfte die Spielwertung der Bezirksligapartie wieder mit 3:1 für den VfL Nagold II in die Tabelle eingefügt werden.

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Aufrufe: 027.4.2016, 15:02 Uhr
Andreas GaußAutor